was muss ich alles wissen bevor ich nach transnistrien reise?

4 Antworten

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Ein gewisses Risiko geht immer mit, aber no risk, no fun, wie man ja oft so sagt. Reise zunächst ganz normal nach Moldawien, da kommt man auch ab Bukarest per Bahn hin. Und vor Ort, legal in Moldawien eingereist in das Gebiet, welches die Regierung auch real kontrolliert, findest du ganz sicher privat betriebene Minibusse (Marschrutka genannt), welche in das fragliche Gebiet fahren. Oft für unsere Verhältnisse für ein Handgeld. Die Grenze zwischen Regierungsgebiet und Rebellengebiet ist auf jeden Fall passierbar, die Regierungen gehen vor Ort pragmatisch mit der Lage um. Du reist dann eben pro Forma in einen weiteren Staat ein, Transnistrien genannt, unterwirfst dich dessen Gesetzgebung, auch wenn dieser Staat von nur sehr wenigen Ländern anerkannt ist und es keine deutsche Botschaft vor Ort dann mehr gibt, welche dir zur Seite stehen kann sollte es zu Schwierigkeiten kommen. Aber wenn du dich normal verhälst dürfte alles gut gehen. Ich bin selbst auch schon mal in einen sog. "Feindstaat" gereist, dieser zwar anerkannt, aber trotzdem wird davor gewarnt, vor Ort war aber alles unkompliziert, die Leute nett, hilfsbereit und offen.


Inkognito-Nutzer   17.12.2024, 16:53

danke!

Als Tourist erhältst du in der Regel nur ein Tagesvisum, auch dieses muss früh beantragt werden. Direkt an der Grenze von Moldavien nach Transnistrien erfolgt eine genaue Grenzkontrolle. Du musst dazu dein Auto oder den Reisebus verlassen, denn jeder Einreisende wird genau kontrolliert.

Wenn du in Transnistrien etwas kaufen möchtest, solltest du gleich an der Grenze etwas von diesen allgemein nicht anerkannten Geld eintauschen. Zum Glück bei Tagesvisum kein Zwangsumtausch.

In Transnistrien ist russisch die Amtssprache. Mit anderen Sprachen wirst du wenig Verständigungsmöglichkeiten haben. Ich hatte das Gefühl bei meinen Tagesbesuch, mich wieder in einem der Ostblockstaaten des Kalten Krieges zu befinden.

Natürlich sind Touristen Devisenbringer, doch in Moldawien und der autonomen Republik Gagausien habe ich mich viel wohler und freier gefühlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   18.12.2024, 00:14

danke!

weißt du vielleicht wie ich dort an eine e sim komme? ich habe gehört, dass die aus moldawien dort oft nicht funktionieren.

russisch spreche ich ein glück ganz okay, das sollte also kein riesen problem sein :)

ich habe auch gehört dass touristen dort nicht gerne gesehen sind, was sind eure erfahrungen damit?

Das stimmt nicht. Der derzeitige Präsident möchte den Tourismus entwickeln, also sind die staatlichen Stellen freundlich gegenüber Touristen. Und die Bevölkerung ohnehin.

Als Tourist erhältst du in der Regel nur ein Tagesvisum, auch dieses muss früh beantragt werden. 

Vorher beantragt werden muss da nichts. Wenn Du mit dem Kleinbus von Chisinau kommst, steigen alle Reisenden an der Grenze aus und gehen in das kleine Häuschen. Dort legst Du Deinen Pass oder Ausweis vor, sagst, wie lange Du bleibst (maximal 45 Tage - einer der Grenzer spricht auch immer Englisch...), und dann bekommst Du so einen Zettel ("Registrierung"), den Du behalten solltest, bis Du wieder das Land verlässt.

Wenn Du mit dem Flieger kommst und viel Gepäck hast, dann frag per Direktnachricht nach der Nummer von Alex, der holt mich immer am Flughafen ab und bringt mich nach Tiraspol. (Dem gebe ich auch an der Grenze meinen Pass und er erledigt das mit der Registrierung. Es gab nur einmal den Fall, dass der Grenzer mich sehen wollte und ich in das Häuschen gerufen wurde, ansonsten konnte ich im Auto warten...)

In Transnistrien ist russisch die Amtssprache.

In Pridnestrowien (so nennen die sich selber, das Wort "Transnistrien" mögen die dort gar nicht, weil das von den rumänischen Faschisten geprägt wurde...) sind gleichberechtigt russisch, ukrainisch und moldauisch (das dort in kyrillischer Schrift geschrieben wird) Amtssprachen.

Mit Englisch kommt man nur sehr begrenzt durch, aber mit einer Überstezer App geht es recht problemlos. Die Einheimischen sind da auch sehr kooperativ. Schwierig ist eher die Internetverbindung, Du wirst da kein Roaming haben.

Ansonsten: Es gibt ein paar Sachen, die man berücksichtigen sollte. Mit Drogen verstehen die da überhaupt keinen Spaß. Militäreinrichtungen sollte man auch nicht fotografieren. Aber ansonsten alles recht problemlos. Kriminalität viel weniger als in Deutschland.

(Wenn Du für den Einstieg etwas Hilfe möchtest, dann melde Dich doch per Direktnachricht - ich wohne inzwischen in Tiraspol.)

Von Reisen nach Transnistrien wird abgeraten.

Transnistrien entzieht sich der Kontrolle der Zentralregierung in Chisinau. Aufgrund der anhaltenden militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine bleibt die Lage in Transnistrien unberechenbar.