Was meinst Wilhelm Schmid mit dem existenziellen Imperativ?

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Die Ästhetik (im Sinne der Schönheitslehre) ist in den letzten Jahrzehnten in den Hintergrund getreten. Der atheistische Materialismus fordert die teleologische Bewertung eines Produktes, so auch des menschlichen Daseins.

Das menschliche Leben wird Existenz genannt. Um eine menschenwürdige Existenz zu erschaffen, weil der Mensch ja nicht vom Brot allein lebt, soll das Leben zur "schönen Kunst" gestaltet werden - mit der Lebenskunst als "Ästhetik der Existenz".

Die lebenswürdige Forderung (der existenzielle Imperativ) wird also statt Kants Pflichtethik mit einer theologisch-philosophisch begründeten Selbstverständlichkeit zur Ethik der Selbstbejahung, denn nur ein Mensch, der mit sich selbst würdig umgeht, kann mit anderen Menschen würdig umgehen.

Das ist also keine epikureische Betonung der Lebenslust, sondern eher der marxsche Gedanke der Selbstverwirklichung inklusive betont der Handlungen zum eigenen Glück und zur Lebensfreude.