Was kann man nach einer "erfolgreichen" Wohnungsbesichtigung tun, um seine Chance gegen Mitbewerber zu erhöhen?

5 Antworten

Sympathie ist ein ganz entscheidender Faktor. Wenn Du dann noch nachweislich die Miete "stemmen" kannst, Dich also mit der Miete nicht übernimmst, und die Bonität vertrauenserweckend ist, kannst Du nicht mehr machen als abwarten.

Vorausgesetzt, Du hast deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Du die Wohnung wirklich mieten willst.

Wenn Du dann auch noch den Eindruck hinterlassen hast, dass Du nicht gleich nach 12 Monaten wieder ausziehen willst, hast Du beste Karten.

Also kannst Du eigentlich jetzt nur abwarten und Tee trinken, denn die Gefahr, dem Vermieter durch ständiges Drängeln auf die Nerven zu gehen ist nicht zu unterschätzen.

Zeige ihm, dass Du seine Entscheidung respektierst und warte ab.

Der Rest ist dann Schicksal.

Hallo,

es gibt natürlich nicht "den" Vermieter, sondern die ganze Palette: faire, unfaire, erfahrene, unerfahrene mit den unterschiedlichsten Mietobjekten.... die sicher sehr unterschiedliche Kriterien zur Auswahl der Neumieter ansetzen.

Aus meiner Vermieter - Erfahrung und überwiegend langjährigen, gut laufenden Mietverhältnissen zählt vor allem: Sympathie, und ob der Mensch zu den anderen Haus-Bewohnern passt.

Meine Favoriten sind immer diejenigen, die diese Kriterien erfüllen und obendrein begeistert von dem Mietobjekt sind, an einem langfristigen Mietverhältnis interessiert sind, aber auch konkrete Fragen stellen, über die man dann verhandeln kann.

Konkret zu deiner Frage:
bei 5 in etwa gleichen Kandidaten, wäre derjenige, der wirklich begeistert von der Wohnung war und ins Haus passt, der Richtige. (Bonität vorausgesetzt)
Ich finde es aber auch wirklich nicht schlimm, wenn mich nach wenigen Tagen ein Interessent anruft, um nochmal nachzuhören, wie nun nach weiteren Terminen mit Mitbewerbern seine Chancen stehen, und mir nochmal und  ehrlich vermittelt, dass er wirklich begeistert von der Wohnung ist. [Bei meiner letzten Vermietung im November war genau dies geschehen.....und ich habe dann an diese sympathische Person vermietet und mir weitere Besichtigungstermine erspart] Mag aber bei anderen Vermietern auch als Druck empfunden werden....wenn man nicht abwarten kann.

Bin selbst Vermieter. Ein neuer Mieter muß mir sympatisch sein! Hatte auch mal eine Studentin mit geringem Einkommen, sie hatte aber gleich einen Bürgen, falls sie die Mieter nicht zahlen kann! Sie hat kein bisschen an der Wohnung herumgemäkelt. Es gab bei der Mieter auch nix zu mäkeln, was sie auch wußte. Darum mein Tipp: lobe seine schöne Wohnung. Wenn ich als Vermieter merke, dass jemand die Wohnung zu schätzen weiß, dann passt er auch besser drauf auf!!!

so sehe ich das auch. Wer bei der Besichtigung schon Dinge bemängelt - also keine "echten" Mängel, sondern Eigenschaften der Wohnung - der hat schon mal 10 Minuspunkte. Wer dagegen ungeschauspielert begeistert ist, der hat etliche Pluspunkte.

Zahle freiwillig eine höhere Miete.

Biete dem Vermieter geeignete Individualvereinbarungen zum Vertrag an, zum Beispiel verbesserte Schönheitsreparaturen bei Auszug.

Daran habe ich auch schon gedacht :) Sowas käme für mich eigentlich niemals in Frage aber die Wohnung ist wirklich viel zu gut. (soweit es keine Überraschungen gibt) Nach der Besichtigung war ich schon kurz davor dem Vermieter zu erklären dass er für solch eine Wohnung eigentlich auch mehr Miete verlangen könnte. Klingt absurd, aber da wir auf "einer Wellenlänge" waren, wäre solch eine persönliche Gesprächsebene möglicherweise sogar angemessen gewesen. Danke für die Antwort.

@Studentdurior

Na ja, vielmehr Möglichkeiten hast Du ja nicht! Ironie an: Oder heuer die Mafia an und lasse die Wettbewerber beseitigen! Ironie aus!

Zahle freiwillig eine höhere Miete.

Im Leben nicht!
Als fairer Vermieter hat man normalerweise die Grundmiete entsprechend der Gegebenheiten gut kalkuliert und kennt aus vergangenen BK/HK-Abrechnungen die zu erwartende Gesamtmiete.
Ist sie gemessen am ortsüblichen Mietzins eher gering, so meist deshalb, weil die fixen + verbrauchsüblichen Betriebskosten des Mietobjektes entsprechend höher liegen...und man die Gesamtkosten des Mieters im Blick hat.
Als Vermieter braucht man keinen potentiellen Mieter, der einem erklärt, welche Miete angemessen ist,  und einen höheren Mietzins freiwillig zahlen will...... da käme bei mir arger Zweifel auf, ob der Mieter so naiv ist, oder aber gar auf dem restlichen Wohnungsmarkt nur sehr geringe Chancen hat, eine Wohnung zu finden.... 
Aus jahrelanger Erfahrung habe ich den Schluss gezogen: die Mieter, die anfangs das "Blaue vom Himmel" versprechen (besonders, was sie alles noch wertsteigernd und freiwillig in die Mietwohnung oder Gewerberäume stecken und erneuern wollen), sind meist die, bei denen nach einiger Zeit keine Miete mehr eingeht, man also irgendwann per Gerichtsbeschluss seinen offenen Forderungen nachlaufen muss und obendrein ein verwüstetes Objekt hinterlassen.

Ich bin selbst Vermieterin und habe in meinem Mehrfamilienhaus einige Studenten-WG's. Damit komme ich besser aus, als in früheren Jahren mit "alteingesessenen" Mietern. Wenn Mängel auftreten, gibt es einen e-mail Austausch, Handwerkerbesuch und fertig ist die Sache. Mir sind natürlich Mieter lieb, die auch bereit sind, selbst mal den Hörer in die Hand zu nehmen, falls im Hausflur das Licht mal nicht brennt oder die Haustür klemmt oder oder. Also Dinge meldet, die nicht unbedingt mit seiner eigenen Wohnung zu tun haben. Umsichtig ist, vielleicht auch mal einen Gemeinschaftszähler abliest, falls es notwendig ist. In einem weiteren Haus habe ich Mieter, die bereits 16 Jahre dort wohnen und bei denen ich nur einmal die Miete um € 20,00 erhöht habe. Das bei einer Wohnung, die in einem der begehrtesten Gegenden Bochums liegt. Warum mache ich es so? Weil es Mieter sind, die nicht bei jedem tropfenden Wasserhahn nach einem Handwerker rufen und die auch selber für Ordnung ums Haus sorgen. Vielleicht solltest du dem Hausbesitzer mal anbieten, auch Augen und Ohren aufzuhalten, wenn etwas repariert werden muss oder irgendwelche Mängel auch außerhalb deiner Räumlichkeiten aufgetreten sind. Ich bin immer für solche Hinweise dankbar.