Was kam man über die enzymwirkung sagen?

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In Abbildung 1 zeigen die beiden Kurven die Abhängigkeit der Waschaktivität von der Temperatur. Dabei ist ersichtlich, dass mit zunehmender Temperatur die Aktivität steigt.

An der schwarzen Kurve wird deutlich, dass allein durch die höhere Molekularbewegung bei höherer Temparatur die Waschaktivität praktisch linear ansteigt. Wenn also ein größerer Wascherfolg erreicht werden soll, muss notwendigerweise mehr Energie (Kosten) investiert werden.

Die blaue Kurve zeigt nun, dass bei Zusatz von Enzymen der Wascherfolg substantiell größer ist, und zwar nur bei Temperaturen von ca. 30 bis 60 Grad. Enzyme sind bekanntlich Eiweißkörper, die bei sog. kritischen Temperaturen ihre Aktivität verlieren, weil ihre biochemisch aktive Struktur dann zerstört wird. Folge: Bei Verwendung des enzymhaltigen Waschmittels wird nicht nur eine höhere Waschaktivität errreicht, sondern auch noch Energie gespart, weil man das Waschgut nicht so hoch erhitzen muss.

Die zweite Abbildung behandelt das Problem der sog. Aktivierungsenergie, d.h. die Tatsache, dass viele chemische Reaktionen nur dann ablaufen, wenn zunächst einmal Energie investiert wird. Dann aber können sie oftmals ohne weitere Energiezufuhr weiterlaufen. Wenn man nun aber ein geeignetes Enzym hinzugibt, wird der Reaktionsmechanismus so beeinflusst, dass die Aktivierungsenergie weit geringer sein muss, um die Reaktion in gang zu bringen. Im Bild wird das durch den kleinen Tunnel symbolisiert. Man spricht von einer katalytischen Wirkung des Enzyms. Chemisch geht das Enzym dabei kurzfristig eine lockere Verbindung mit dem Substrat ein, was dann bei deutlich niedrigerer Temparatur schon reagiert. Nach der Reaktion wird das Enzym (der Katalysator) wieder frei und steht für die nächste Bindung unverändert wieder zur Verfügung. Deshalb müssen solche Enzyme auch nur in recht geringen Konzentrationen zugegeben werden.