Was ist eigentlich der Unterschied zwischen wahrnehmen und urteilen?

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Hi,- was den Begriff des >Urteils< betrifft siehe Kant: "analytische /synthetische Urteile apriori / aposteriori".

Ansonsten:

>Wahrnehmung< ist die sensorisch-kognitive Aufnahme von Impulsen (G. Bateson: "Ein Impuls ist ein Unterschied, der einen Unterschied macht", aus: >Ökologie des Geistes<).

>Urteilen< ist die diskriminative Verarbeitung (Systematisierung) dieser Impulse zu Information.

Grundlage dieser diskriminativen Verarbeitung sind mehr oder weniger komplexe Logiksysteme, welche z. B. intensionale und extensionale Kriterien und Parameter zur Geltung eines Begriffes sowie dessen "In-Beziehung-Setzen" zu anderen Begriffen in Aussagen über ethische oder empirische Sachverhalte transformieren.

Gruß

Urteilen ist eine bewusste Tätigkeit des Verstandes, die im allgemeinen ein Abwägen voraussetzt. Das Ergebnis muss aber nicht ein Werturteil sein, es kann auch ein Sachurteil sein.

Wahrnehmung ist manchmal tatsächlich oder scheinbar klar und eindeutig, sodass man nicht beurteilen muss, was man denn nun wahrgenommen hat. Aber manchmal ist sie auch unklar und uneindeutig, dann muss man es eben beurteilen -  z.B. ob man den Erlkönig gesehen hat oder einen Nebelstreif.

Die Wahrnehmung ist nur die neutrale, wertungsfreie Aufnahme eines Sachverhalts.

Beim Urteil triffst Du eine Entscheidung über den Sachverhalt.

Bin mir nicht sicher, aber denke ungefähr so:
wahrnehmen- du siehst etwas oder fühlst es und weißt, dass es da ist
urteilen- das beudetet einfach, ob du das WAS du wahrgenommen hast gut oder schlecht findest

Beim Wahrnehmen stellst Du lediglich fest, DAS was geschehen ist, beim Urteilen analysierst Du, WAS geschehen ist