Was heißt quasistationär?

7 Antworten

Die Begriffe quasistationär, quasistatisch und adiabatisch werden weitgehend synonym verwendet.

In der Thermodynamik spricht man von einem quasistationären Prozess, wenn er so langsam abläuft, dass das System sich nur unwesentlich vom thermodynamischen Gleichgewicht entfernt.

Die quasistationäre Näherung ist eine beliebte mathematische Methode zur Lösung gekoppelter Differentialgleichungen, wie sie auch in der Physik häufig vorkommen. Dabei nimmt man an, dass ein Teil der Variablen sich nur sehr langsam verändert, also quasi stationär ist, im Vergleich zu den übrigen, schnell veränderlichen Variablen. Bekanntestes Beispiel ist die -> Born-Oppenheimer-Näherung.

Quasistionär ist ein in der Elektrotechnik viel verwendeter Begriff, das aussagt, dass ein zeitlicher Vorgang zwar nicht konstant, aber die Eigenschaften der Funktion konstant sind.

Beispiel: Gleichstrom und Gleichspannung sind zeitlich konstant (im Idealfall von der Zeit t=0 bis zur unendlich langen Zeit.)

Der technische Wechselstrom dagegen ist zeitlich nicht konstant, seine Stromstärke und auch seine Spannung sind zeitabhängig.

Allerdings ändern sich Amplitude und Frequenz nicht mit der Zeit. Diese beide Größen bleiben zeitlich konstant. Beide Größen sind neben der Phase zudem genau die Größen, die den Wechselstrom vollständig beschreiben.

Ändern sie sich nicht, nennt man den Wechselstrom quasistationär. Das bedeutet also, obwohl der Strom zeitabhängig ist, sind seine beschreibenden Größen zeitunabhängig.

Das läßt sich natürlich auch auf andere Vorgänge dann, übertragen, wenn sie periodisch sind und ihre anderen Eigenschaften nicht von der Zeit abhängen.
dieterge

In welchem Zusammenhang? Allegemein würde ich sagen, dass ein Objekt zwar nicht stationär ist, aber das für die Berechnung vereinfachend angenommen wird.

Zwei Systeme A und B stehen miteienander im Gleichgewicht. Dabei wandelt sich ständig und in gleichem Maße etwas von A in B und etwas von B in A um. In der Gesamtheit bleiben die Mengen von A und B konstant, tatsächlich findet aber eine minimale Umwandlung statt. Für eine Berechnung kann i.d.R. vereinfacht von einem stationären GGW ausgegangen werden.

Hi, heißt: eine der statischen/stationären Belastung ähnliche Beanspruchung. Man unterscheidet dynamische (Dauerschwingfestigkeit) und statische/stationäre (ruhende) Belastungen. Sind nun ganz geringe Schwingungshübe (<= 10% der Schwingfestigkeit) vorhanden, spricht man von Quasistationärer Belastung. Eine Feder (Stoßdämpfer bsp.) im Kfz, das auf einer ebenen Straße steht, wird statisch belastet. Wenn es langsam rollt, wird quasistatisch belastet. Hingegen bei rasanter Fahrt durch Schlaglöcher dynamisch. Berechnung kommt auf den Einzelfall an. Gruß Osmond