Was haltet Ihr von dieser Studie?

 - (Philosophie und Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzen, Wissenschaft)

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Studie ist Seriös 70%
Studie ist fehlerhaft 20%
Studie ist gekauft 10%
Studie ist tendenziös 0%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Studie ist Seriös

In der Studie wird das atmosphärische Modell Weather Research and Forecasting (WRF) verwendet, dem eine Darstellung der lokalen Auswirkungen von Windkraftanlagen hinzugefügt wurde. Mit dem Modell wurde ein Jahr lang der Betrieb von Windparks simuliert, die 14 % des derzeitigen US-Energieverbrauchs decken.

Es ist bereits bekannt (und in der Tat ziemlich offensichtlich), dass Windturbinen zu einer stärkeren Durchmischung des unteren Teils der Atmosphäre führen und auch einige zusätzliche atmosphärische Turbulenzen erzeugen. Diese Prozesse wirken sich am stärksten in der Nacht aus, da die Atmosphäre tagsüber in der Regel bereits gut durchmischt ist. Nachts wird wärmere Luft nach unten in Richtung der normalerweise kalten Oberfläche gemischt, wodurch die Oberflächentemperaturen steigen. Es gibt auch noch andere Folgen, wie z. B. eine möglicherweise geringfügige Erhöhung der Verdunstungsrate an der Oberfläche.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Windturbinen die Atmosphäre *nicht* wesentlich erwärmen. Sie verteilen lediglich die Wärme in der Atmosphäre, die bereits von Natur aus vorhanden ist. Dies steht im Gegensatz zu den Auswirkungen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid; eine Erhöhung des Kohlendioxidgehalts führt zu einem echten Anstieg des Energiegehalts (und damit der Temperatur) der Atmosphäre.

Diese Studie bestätigt die Ergebnisse früherer lokaler Modellierungs- und Messstudien von Windparks (einschließlich unserer eigenen im National Centre for Atmospheric Science). Sie integriert diese Ergebnisse für die gesamten USA und prognostiziert einen Anstieg der durchschnittlichen Oberflächentemperatur in den Regionen der ausgedehnten Windparks um 0,5-1,0 Grad.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science ETH in Earth and Climate Sciences

Danke für Deine Antwort. So weit habe ich das verstanden.

Wo meine Skepsis beginnt, beschreibst Du schon mit. Energie kann nicht vernichtet werden. Daher ist auch nicht mehr Energie da. Ich frage mich, wenn es wegen den Windrädern wärmer wird, woher die Wärme kommt. Das ist das was mir in dieser Studie fehlt.

Dass es durch wärme trockner wird, verstehe ich.

Aber um die Wärme der Windkraft und nicht etwas Anderem zuzuweisen, müsste diese Studie doch irgendwo ein Abkühlen registrieren. Logischerweise in der Nähe und nicht unbedingt sehr weit weg. Oder eine Energieform. Der Strom aus den Anlagen wäre zu unbedeutend.

Auch wenn die USA riesige Windparks hat, dann müsste es doch Zonen im Landesinneren geben, welche sich nicht erwärmen.

Ich bin darum skeptisch, weil ich weiss, dass Windkraft Gegner teils keinen Aufwand scheuen, um die Windkraft schlecht zu reden. Natürlich hat jede Energiequelle Vor- und Nachteile. Daher bin ich vorsichtig. Es gibt bezüglich Windräder sehr viele Berichte mit tendenziösen Inhalten. Pro wie Kontra.

0

Ich finde es immer wieder beeindruckend wie fasziniert Manche von einer reinen Studie sind. Studien ist erst mal nichts weiter als Veröffentlichungen. Die Gründe für Veröffentlichungen sind vielfältig:

Wissenschaftler publizieren, um
  • ihre Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Gemeinschaft (ihres Faches) vorzustellen; erst dadurch werden sie „existent“ und können zitiert werden;
  • andere Forscher zu fachlichen Diskussionen und weiteren Untersuchungen anzuregen;
  • zu zeigen, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits die Ergebnisse hatten; diese Beweisfunktion erinnert an das Patentieren einer Erfindung;
  • sich in ihrem Fach zu profilieren, was unter anderem für die Anstellung oder auch für die Vergabe von Forschungsgeldern wichtig ist („publish or perish“);
  • Geld für diese Publikation zu erhalten (Tantiemen u. ä.);
  • sich einer allgemeinen Öffentlichkeit zu präsentieren und Werbung für sich und ihre Ideen zu machen; diese Möglichkeit hängt vom Fach ab.

Im Englischen werden Studien auch Paper genannt, ein m.M. nach viel zutreffenderes Wort. Von denen erscheinen täglich Tausende.

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden sie erst wenn sie von anderen Wissenschaftlern bestätigt und nachvollziehbar sind.

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden sie erst wenn sie von anderen Wissenschaftlern bestätigt und nachvollziehbar sind.

Die Studie ist so wie ich das sehe, bereits Peer-reviewt worden. Zudem stimmt sie auch mit anderen Studien bzgl. dieses Themas überein.

2
Studie ist fehlerhaft

Die Studie betrachtet Windräder, ja und?

Andere Studien betrachten das Abschalten von Kraftwerken die mit fossilen Energien betrieben werden.

Jetzt addieren wir die Ergebnisse und stellen fest: wir liegen in der Gewinnzone (weniger Erderwärmung als ohne Windkraft).

Bevor ich eine Studie ernst nehme (egal wer sie erstellt) ist es wichtig wer sie tatsächlich finanziert und wem sie nützt bzw. schadet.

Das gilt für alle Studien.

Zuerst wäre es wichtig, den Inhalt der Studie zu verstehen.

1
@Toqiou275

Es ist immer wichtig zu verstehen wo von gesprochen wird und nicht nur sinnfrei zu kommentieren.

1
@ProfDrDrStrom

Wieso behauptest du denn, die Studie sei fehlerhaft? Die Schlussfolgerung der Studie korreliert mit anderen Studien, zudem wurde sie Peer-reviewet.

1
@Toqiou275

Du meinst sicher reviewed, aber egal.

Ich zitiere einen Teil deiner Antwort:

Es ist wichtig zu verstehen, dass Windturbinen die Atmosphäre *nicht* wesentlich erwärmen.Sie verteilen lediglich die Wärme in der Atmosphäre, die bereits von Natur aus vorhanden ist.

Das die Windenergie über die Rotoren in Bewegung umgewandelt wird und dann daraus Reibungswärme entsteht ist eine Studie wert?

Es fehlt mir die Möglichkeit „Die Studie ist überflüssig“. Deshalb habe ich mich für falsch entschieden. Es wird ohne auf Details eingehen zu wollen etwas untersucht, wo der GMV einem sagt, es gibt wichtigere Dinge die es sich zu untersuchen lohnt.

Einen Tod müssen wir sterben. 8 Milliarden Menschen überlebt Mutter Erde nicht.

Wie wäre es mit einer Studie zur ökologischen und ökonomischen Entsorgung/ Recycling von Rotorblättern von Windkraftanlagen?

1
@ProfDrDrStrom

Nun solche Studien sind durchaus nicht unwichtig. Beim Klimawandel ist es durchaus logisch, jegliche Punkte zu untersuchen, welche den Klimawandel "beschleunigen" bzw. "verlangsamen" könnten. Das bei Windräder Reibungsenergie entstehet ist durchaus logisch, inwiefern sich diese aber beim Klima bemerkbar machen könnte, jedoch nicht. Daher gibt es solche Studien, welche das untersuchen.

Wie wäre es mit einer Studie zur ökologischen und ökonomischen Entsorgung/ Recycling von Rotorblättern von Windkraftanlagen?

Gibt es nicht?

https://link.springer.com/article/10.1007/s12649-019-00659-0

https://www.umweltbundesamt.de/en/press/pressinformation/rotor-blade-recycling-from-a-to-z

0
@Toqiou275

Der erste Link hat eine Bezahlschranke und ist damit hinfällig.

Zitat aus dem 2ten Link (Deutsche Fassung):

Während für das Recycling der meisten Bestandteile von Windenergieanlagen ausreichende Kapazitäten und klare Verfahren zur Verfügung stehen, ist dies bei Rotorblattabfällen bislang noch nicht der Fall.

Tenor: Wir wissen das wir es nicht können.

Das ist nichts neues. Mir geht es um ein „Machbarkeitsstudie“ und keine die den Istzustand beschreibt, davon gibt es mehr als genug.

Deine Frage:

Gibt es nicht?

Wenn du eine kennst, immer her damit!

Nochmal zur hier angesprochenen Studie, Zitate von dir:

Es ist bereits bekannt (und in der Tat ziemlich offensichtlich), dass Windturbinen zu einer stärkeren Durchmischung des unteren Teils der Atmosphäre führen und auch einige zusätzliche atmosphärische Turbulenzen erzeugen.
Diese Studie bestätigt die Ergebnisse früherer lokaler Modellierungs- und Messstudien von Windparks (einschließlich unserer eigenen im National Centre for Atmospheric Science).

Das untermauert meinen Standpunkt: Die Studie ist im Kern überflüssig.

Ein paar Details mal aussen vor.

0
@ProfDrDrStrom
Wenn du eine kennst, immer her damit!

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0921344922000507

https://www.materials.fraunhofer.de/en/business-areas/energy_and_environment

Das untermauert meinen Standpunkt: Die Studie ist im Kern überflüssig.

Eine Studie welche etwas untersucht und mit anderen Studien korreliert ist in der Wissenschaft nie überflüssig. Die Übereinstimmung mit anderen Studien gibt eine festere Basis für weitere Forschungen...

0
@Toqiou275

Wir drehen uns im Kreis.

Hinter beiden Links wird wieder nur der Istzustand beschrieben, alles andere wäre eine Überraschung.

Eine Studie die bestehende Studien bestätigt, mag für dich nicht überflüssig sein. Solange wir größere Probleme haben, bleibt sie für mich überflüssig und ich sehe einen höheren Gewinn für die Gesellschaft in neuen Erkenntnissen als in der Bestätigung bekannten Wissens.

0
@ProfDrDrStrom
Hinter beiden Links wird wieder nur der Istzustand beschrieben, alles andere wäre eine Überraschung.

"We found that mechanical recycling and fluidised-bed recycling are the optimal options of the ready-to-go technologies, and chemical recycling is the optimal option for technologies currently available only at lab scale."

"The use of energetic dismantling to separate rotor blade materials into different fractions, as well as the subsequent material-specific processing, are being researched at Fraunhofer ICT within the framework of the ForCycle project on “Recycling of Composite Components made of Polymers as Matrix Material”."

 als in der Bestätigung bekannten Wissens.

Die Bestätigung von wissenschaftlichen Erkenntnissen ist in der Wissenschaft sehr wichtig. So funktioniert die Wissenschaft. Wenn es eine Studie gibt welche etwas untersucht, ist das gut. Wenn es mehrere Studien gibt welche etwas untersuchen und zudem zum selben Ergebnis kommen, ist das wissenschaftlich deutlich besser. Mehr Daten zu einem spezifischen Gebiet, ist immer wichtig. Die Studie z.B. untersucht Windparks in den USA. Das der genau selbe Effekt dort auch auf Deutschland bezogen werden kann, ist sehr unwahrscheinlich. Daher ist es wichtig, Untersuchungen unter diversen Bedingungen zu vollziehen. So lernt man am meisten.

0
@Toqiou275

Eben doch und btw.:

Zuerst wäre es wichtig, den Inhalt der Studie zu verstehen.

Und so zerbröselt der Keks nunmal…

0

Ich weiß nicht, wie seriös die Studie ist, aber für mich klingt das so, als hätte man herausgefunden, dass elektrischer Strom beim Verbrauch durch Geräte Wärme erzeugt oder dass Wasser nass ist.

Studie ist Seriös

Lies doch mal die Zusammenfassung der Studie direkt auf deinem Link! Die zeigt sehr klar, was damit gemeint ist:

  • Ja, Windkraft "mischt" die Luft an Luftgrenzen und hat dadurch einen leicht erwärmenden Effekt auf das direkte Umfeld der Turbinen.
  • Nein, Windkraft ist deshalb keineswegs schlecht, sondern immer noch deutlich besser als fossile Brennstoffe hinsichtlich der Klimaerwärmung.
  • Dennoch ist laut der Autoren dieser leicht erwärmende Effekt einer, den man bei der Entscheidung für die jeweils genutzte Technologie im Bereich der nicht-fossilen Energieerzeugung berücksichtigen sollte.

Und der Autor ist offen "Fan" von Solarenergie ;). Das ist so der einzige Aspekt, wo man ein wenig subjektive Prägung dieser Studie vermuten könnte, er findet Solar halt cool ;).

Aber es ist eben keine Pro-Öl-Studie und auch keine Klimakrisenleugnung, die von entsprechenden Lobbyverbänden bezahlt wurde. Deshalb lautet die Lösung hier auch nicht "Hat doch eh keinen Sinn, gibt keinen Klimawandel, verbrennt weiter Dinosaurier, jippieh!", sondern "Ja, die großen Windmühlen mischen Luft, dadurch kann es direkt darunter ein bisschen wärmer werden, habt das im Blick und überlegt, ob an eurem speziellen Ort daraus Probleme entstehen könnten. Ach, und übrigens, Solarenergie ist spitze :D!".

Was möchtest Du wissen?