Was bedeutet für dich Vertrauen?

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1) Was ist Vertrauen für dich?

etwas sehr wichtiges und elementar für echte menschliche Beziehungen - nicht nur in der Partnerschaft zwischen Mann und Frau (woran sicher viele zuerst denken aber das ist nur ein kleiner Teil) Viele Berufe leben von Vertrauen, Familienbande halten durch Vertrauen, Babys brauchen URVERTRAUEN zu überleben, ohne Vertrauen kann man nicht leben!

2) Wem kann man vertrauen, wem nicht?

Das ist individuell. Kommt auf erfahrungen an und kann man so pauschal nicht sagen. Nimm jeden Begriff (Personen) die ich oben genannt habe , und Du wirst sehen dass jeder andere Erfahrungen und Erlebnisse hat

3) In welcher Hinsicht kann ich vertrauen?

Ebenfalls individuell und auf Erfahrungswerte begründet.

4) Wie kann man vertrauenswürdig sein?

In dem man IMMER und zu jeder Zeit Zuverlässigkeit und Beständigkeit vorlebt. Egal wem (Du fragst ja auch allgemein) 5) Warum können Menschen überhaupt vertrauen?

6) Wie entsteht Vertrauen?

Durch Urvertrauen schon in aller frühester Kinderzeit. UR-VERTRAUEN entwickelt sich im Kind durch die verläßliche, durchgehaltene, liebende und sorgende Zuwendung der Eltern

7) Wann ist Misstrauen Sinnvoll?

UR-MISSTRAUEN entwickelt sich im Kind durch frühe Enttäuschungen und Mangel an Liebe und Zuwendung der Eltern (Mutter, Bezugsperson ..) Blindes Vertrauen ist ebensowenig nützlich wie chronisches Misstrauen. Ein gewisses Misstrauen kann verhindern, dass wir schlechte Erfahrungen (mit Menschen..) machen. Eine gute Portion Vorsicht kann uns vor Schaden bewahren. So sollte man immer misstrauisch sein, wenn man in Anzeigen, auf der Straße oder an der Haustür etwas kostenlos angeboten bekommt. Keine Firma hat etwas zu verschenken; dabei ist immer ein Hintergedanke. Und bei Gewinnspielen, in denen Sie angeblich garantiert einen (Haupt)Preis gewonnen haben, ist ebenfalls Misstrauen und Vorsicht angesagt. Die Einstellung von Christian Morgenstern gegenüber Vorsicht und Misstrauen finde ich sehr praktisch und hilfreich: Vorsicht und Misstrauen sind gute Dinge, nur sind auch ihnen gegenüber Vorsicht und Misstrauen nötig. http://www.lebenshilfe-abc.de/misstrauen.html

8) Wie kann Vertrauen gestärkt und zurückgewonnen werden?

Du Zuwendung, positive Erfahrung und Erlebnisse und Beständigkeit

5) Warum können Menschen überhaupt vertrauen?

weil es überlebenswichtig ist und sie nur so gesellschaftsfähig bzw fähig sind, zu existieren denn jede höher entwickelte Lebewesen kennt und braucht Vertrauen!

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1) Was ist Vertrauen für dich?

A. Ein vielschichtiges soziales Umfeld ist für eine gute Lebensqualität unabdingbar. Erst, indem ich mir und/oder anderen Menschen vertraue, eröffne ich mir Persönlichkeitsbereiche, die es mir ermöglichen, dass ich mich als Person in der Gesellschaft überhaupt entwickeln kann. Im Zusammensein mit Menschen, denen ich vertraue, kann ich Persönlichkeitsbereiche ausleben, die latent in mir existieren. Ich kann mich so ausprobieren, wie ich vielleicht sein möchte oder wie ich sein soll oder mir eingestehen, wie ich vielleicht nur unbeobachtet wäre. In der geschützten Atmosphäre der vertrauensvollen Umgebung besitze ich mich selbst, kann eine selbstdistanzierte kritische Haltung zu mir selbst einnehmen und die gelebte Praxis modifizieren. Persönlichkeitsanteile als eingefaltete Bedürfnisse meiner Person könnten sich nicht entfalten, wenn ich im Blick der anderen Menschen nur eine funktionale Rolle spielte. Zwischenmenschliches Vertrauen ist meiner Meinung nach für die freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit unverzichtbar.

B. Auf der gesellschaftlichen Ebene sind es gerade die festen Rollenerwartungen, die eine Vertrauensbasis schaffen. Indem ich darauf vertraue, dass jeder die gesellschaftliche Rolle spielt, die man allgemein von ihm erwartet, reduziere ich meine Unsicherheit gegenüber einem Fremden, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Wenn ich z.B. zu einem wildfremden Mann ins Auto steige, dann braucht der Taxifahrer vor mir keine Angst zu haben und ebenso wenig ich vor ihm, weil sich die Beziehung zwischen mir und ihm auf einer unpersönlichen Ebene abspielt. Das bedeutet: Ich brauche keine Angst vor ihm zu haben, darüber dass er von mir fordert, mich für meine Unehrlichkeit gegenüber meiner Ehefrau zu rechtfertigen. Und er braucht keine Angst vor mir zu haben, wenn er für mich für die Beichte meiner persönlichen Eskapaden als gewissenlos rügt. Würde keine Gesellschaft mehr existieren (wie z.B. auf Haiti nach dem Erdbeben im Januar 2010), dann erzeugt jeder fremde Mensch, dem ich begegne und der nicht zu meiner Familie gehört, größtes Misstrauen.

Für ein tieferes Verständnis meiner selbst sind beide Vertrauensatmosphären (A. Entfaltung meiner Persönlichkeit durch ausprobieren, praktizieren, modifizieren und B. feste Erwartungen der anderen an mich - und umgekehrt – als Orientierung bezüglich der Erfüllung einer gesellschaftliche Rolle) bedeutsam.

2) Wem kann man vertrauen, wem nicht?

Vertrauensvolles Handeln schafft Vertrauen. Es gibt keine objektiven Gründe, warum man jemandem vertrauen soll und einem anderen Menschen nicht. Man ist buchstäblich „blind“ im Glauben. Der Glaube an das Vertrauen ist dennoch nicht unvernünftig. Wenn man an das Vertrauen glaubt, er-„zieht“ (Pädagogik!) man den anderen Menschen (oder sich selbst) mit einer gewissen Kraft ebenfalls zum Vertrauen. Wenn ich von einem anderen Menschen denke, dass ich ihm nicht vertrauen kann, zieht meine misstrauische Erwartung den anderen ebenso in eine bestimmte Richtung. Es gibt also nicht „die“ Information, die einem das Zeichen der Vertrauenswürdigkeit gibt. Es handelt sich um einen Prozess.

3) In welcher Hinsicht kann ich vertrauen?

Hier ist besonders der Wert der Freundschaft zu sehen. Freunde helfen sich ohne Zweifel am Nutzen zuhaben. Freundschaft ist ein Wert an sich.

4) Wie kann man vertrauenswürdig sein?

Ebensowenig wie es eine Pflicht zu lieben gibt, gibt es eine Pflicht vertrauenswürdig zu sein. Es gibt aber Pflichten anderen gegenüber, unter bestimmten Bedingungen, vertrauenswürdig zu handeln. Wenn mir ein anderer Mensch ein Geheimnis anvertraut, ist dieses Gefühl der Verbundenheit verletzbar. Es gibt Gründe das Geheimnis nicht auszuplaudern: 1. der andere Mensch darf keinen Schaden nehmen (Schaden könnte ihm aber durch die Verbreitung des Geheimnisses entstehen) 2. Ich muss die autonome Entscheidung des anderen achten. Ich bin nicht autorisiert das Geheimnis auszuplaudern. 3. Es gibt generell eine Verpflichtung zur Achtung und Pflege der Verbundenheit mit dem anderen. Es ist das gleiche Element, das in Freundschaft wirksam ist.

5) Warum können Menschen überhaupt vertrauen?

Im Briefwechsel ("Warum Krieg?") zwischen Albert Einstein und Siegmund Freud schreibt Freud: „ ... ich glaube, der Hauptgrund, weshalb wir uns gegen den Krieg empören, ist, daß wir nicht anders können. Wir sind Pazifisten, weil wir es aus organischen Gründen sein müssen.“ Dementsprechend würde ich auch sagen: Wir sind auf das Vertrauen angewiesen und wehren uns gegen den Vertrauensbruch, weil wir uns gar keine andere Beziehung zu Menschen (, die nicht in sich selbst zerstörerisch angelegt wäre) vorstellen können, als eine, wenn auch vielleicht nicht jetzt, aber in Zukunft, vertrauensvolle Beziehung.

6) Wie entsteht Vertrauen?

Eine Frage, die sich fast alle Menschen stellen. Der Wunsch nach Vertrauen ist nichts ungewöhnliches. Um eine unüberschaubare Situation in den Griff zu bekommen, kann man zum Therapeuten gehen. Sich selbst kann man nicht manipulieren. Man kann nicht direkt willentlich vertrauen oder sich hier und jetzt für eine Vertrauensbeziehung entscheiden. Man kann sich nicht zu bestimmten Gefühlen verpflichten. Jeder Wunsch einem anderen Menschen zu vertrauen, erinnert mich automatisch daran, dass ich ihm nicht vertraue. Nur, wenn ich nicht zu stark unter dem Einfluss meines eigenen Misstrauens stehe, kann ich Schritte gegen mein Misstrauen unternehmen. Wenn ich z.B.eifersüchtig bin, brauche ich zunächst Abstand zum Objekt, das ich eifersüchtig beneide, was naturgemäß nicht leicht ist. Ich muss den Teufelskreis der Misstrauenskette durchbrechen.

Weiterhin ist ein Erfolg versprechendes Mittel Vertrauen zu erlangen, sich generell so zu verhalten, als vertraue man. Dadurch bekommt man einschlägige Erfahrungen, die einem dann weiter helfen. Von außen ist nicht zu unterscheiden, ob jemand aus Vertrauen oder aus dem Wunsch zu vertrauen handelt.

Mir ist gerade sehr, sehr langweilig, also warum nicht.

1) Vertrauen ist Gefährlich. Wer vertraut, hinterfragt kaum.

2) Am besten nur sich selbst.

3) Kommt immer darauf an..

4) Garnicht. Du kannst so tun - darfst dich aber nicht wundern, wenn du irgendwann doch irgendetwas ausplauderst, weil du sauer bist, oder aus sonst irgendeinem Grund. Nichts ist für ewig, weder Freundschaft, noch Liebe, ..

5) Weil sie es wollen. Weil sie sich ohne Soziale Kontakte allein und verloren fühlen würden. Selbst wenn sie wissen, dass es dumm ist, würden sie es tun.

6) Sobald man denkt, dass man jemanden kennt, oder natürlich durch vollkommen Irrationale Gefühle wie Liebe.

7) Immer!

8) Durch normgerechtes Verhalten. Solange du tust, was der andere gerne hätte, solange es angenehm für ihn ist. Zurückgewonnen? Meist garnicht.

7) Wann ist Misstrauen Sinnvoll?

Ist Misstrauen risikofrei? Nein. Sicherheit ist immer relativ, wenn ich nicht genau beobachten kann, welches Risiko meinem Handeln zu Grunde liegt.

Kann ich den Käse, der das Haltbarkeitsdatum um einen Tag überschritten hat, noch essen? Soll ich den Klimaforschern glauben, die eine Erderwärmung prognostizieren, obwohl doch jeder weiß, dass niemand die Zukunft voraussagen kann? Hätten die Juden den Nazis misstrauen sollen? Soll man Fremden mehr misstrauen als Einheimischen? Soll ich meinem Arbeitskollegen trauen, der mit mir um Anerkennung konkurriert? Kann ein einzelner Mensch seine Ohnmacht überwinden, ohne eine Sicherheit dafür zu bekommen?

Das Grundproblem der generellen „trau, schau wem“- Haltung ist die Verstärkung des anfänglichen Misstrauens. Man richtet seine Aufmerksamkeit auf das, was die pessimistische Erwartung bestärkt, ohne mehr Sicherheit dafür zu bekommen. Die Überwindung des Misstrauens sollte zu den eigenen Zielen gehören. Die Haltung gegenüber dem Fremden bestimmt nämlich direkt unseren Umgang miteinander. Gegenüber Fremden gibt es ein unangemessenes Misstrauen. Wenn wir übertrieben misstrauische Handlungen gegenüber Fremden unterlassen, helfen wir uns durch eine tragende Praxis untereinander selbst.

Beispiel: "Und wer bist du?"

  1. Vertrauen ist ein Geschenk, das auch angenommen sein will. Vertrauensbildungen können daher auch niemals durch Forderungen, wie z.B. „Sie müssen mir einfach vertrauen"angebahnt werden. Vertrauen kann man sich – wie ein Geschenk – auch nicht verdienen.

  2. Vertrauen basiert auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit: Menschen sind in ihren Beziehungen immer bestrebt, ein gewisses Gleichgewicht herzustellen.

  3. Vertrauen basiert immer auf den Erfahrungen einer Beziehung. Beziehung entsteht nicht punktuell im Hier und Jetzt, sondern setzt eine bestimmte Dauer, einen Verlauf und Begegnungsmöglichkeiten voraus.

  4. Besser kann ich meine Sicht was Verrauen betrifft nicht erklären, es ist hier zusammengefasst, so wie ich es auch sehe: http://www.stefanlami.com/content/e1/e2834/index_ger.html