Warum wird Fremdgehen von einigen als etwas Harmloses gesehen?
Es sind vielleicht nicht die meisten, aber es sind nicht wenige, die Fremdgehen als eher harmlos ansehen. Umfragen zufolge eher die ältere Generation. Wieso ist das so?
Ich habe hier auf gf eine Frage einer Userin gelesen, deren Antworten, zumindest einige davon, mich ein bisschen schockiert haben. Da meinte eine Userin, sie sei ihrem Freund mehr als einmal fremdgegangen und er hat sie dafür geohrfeigt.
Was ich für mich eindeutig ist: Die Reaktion des Freundes war nicht zu rechtfertigen und ist zu verurteilen. So reagiert man nicht darauf, dass die Freundin fremdgegangen ist.
Aber die Freundin hat sich auch scheiße verhalten.
Die Antworten suggerierten, als sei der Freund der einzige, der sich scheiße verhalten hat. Als einer schrieb, dass die Reaktion des Freundes zu verurteilen sei, und er lieber mit ihr hätte Schluss machen müssen, kam sofort die Reaktion, dass wenn überhaupt sie mit ihm hätte Schluss machen müssen (als hätte sie nichts Falsches getan).
Umfragen zufolge, wird Untreue immer mehr als etwas Harmloses gesehen, was ich besorgniserregend finde:
https://www.berliner-zeitung.de/news/deutsche-werden-beim-fremdgehen-immer-toleranter-li.2247015
"Deutsche werden beim Fremdgehen immer toleranterLaut einer aktuellen Umfrage lassen Deutsche in Sachen Untreue immer mehr Nachsicht walten. Dabei zeigt sich Gen Z strenger als ältere Generationen."
6 Antworten
Weil Menschen, die solche Dinge bagatellisieren oder gar gutheißen, moralisch und charakterlich Abschaum sind. Natürlich müssen sie dieses schreckliche und verletzende Verhalten gegenüber ihren Partnern herunterspielen, denn sonst müssten sie zugeben, dass sie Abschaum sind. Und wir können sehen, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickelt. Egoistischer narzisstischer usw. usw. Abschaum, wohin man schaut. Entschuldigen Sie die harten Worte, aber es ist einfach die Wahrheit, und wenn sich die Dinge nicht dramatisch ändern, sehe ich eine düstere Zukunft für die Menschheit.
Das sieht jeder anders. Das hängt von der jeweiligen Persönlichkeit ab, auch vom Alter, was man schon erlebt hat etc.
Ich sehe das auch eher stressfrei …
Ach weißt du, ich habe viel mitgemacht in meinem Leben. Ich sehe einiges nicht mehr so eng wie ich das vielleicht vor 20 Jahren gesehen hätte. Ich habe ganz andere Probleme …
Manche Leute führen "offene" Partnerschaften, wo jeder auch fremdgehen "darf". Oder sie machen gleich Dreier und Vierer, solange alle freiwillig mitmachen interessiert das keinen Ordnungshüter und geht keinen Moralapostel was an.
Wenn aber eine Partnerschaft unter dem Motto läuft "Appetit darf man sich auswärts holen, aber gegessen wird zuhause", dann ist ein Seitensprung ein Betrug am Partner. (Vom ewigen Risiko was "mitzubringen", eine Krankheit, ganz zu schweigen.) Und kann dann Grund für eine Trennung sein, wenn die betrogene Partei kein Vertrauen mehr aufbringen kann.
Also egal wie: jedem Tierchen sein Pläsierchen. Die Leute müssen selber entscheiden, wie sie es haben wollen.
Manche Leute führen "offene" Partnerschaften, wo jeder auch fremdgehen "darf".
Das ist dann kein Fremdgehen, sondern eine offene Beziehung.
Wenn es Leute gibt, die eine offene Beziehung befürworten, dann habe ich kein Problem damit. Aber wer in eine monogame Beziehung geht mit der Absicht fremdzugehen, der ist dann widerlich.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ältere Personen tatsächlich einen anderen Blick auf das Fremdgehen haben (ohne es zu verharmlosen). Wenn man eine sehr langjährige Beziehung/Ehe hat, sein Leben miteinander eingerichtet hat, gemeinsam Verbindlichkeiten eingegangen ist, wirft man das in der Regel nicht so einfach weg. Außerdem kommt das Fremdgehen selten einfach so aus dem Nichts. Das heißt, man würde sich vermutlich eher zusammensetzen, reden, reflektieren und versuchen, das gemeinsam Aufgebaute zu bewahren (unter der Voraussetzung, dass die ganze Beziehung nicht sowieso schon total zerrüttet ist).
In jüngerem Alter herrscht viel mehr Besitzdenken und Anspruch auf Exklusivität, Drama und Kurzlebigkeit. Da ist es leichter, dem Partner bei einem Vergehen einen symbolischen Tritt in den Hintern zu geben und sich nach einer neuen Person umzusehen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht pauschalisieren. Jede Beziehung ist anders, jeder denkt anders. Das ist nur meine Theorie dazu und so habe ich es auch im Bekanntenkreis schon mitbekommen.
In jüngerem Alter herrscht viel mehr Besitzdenken und Anspruch auf Exklusivität, Drama und Kurzlebigkeit.
Das ist nichts mit Besitzdenken zu tun. Wenn das Vertrauen weg ist, dann nützt die Beziehung nichts mehr. Wer mit einer monogamen Beziehung nichts anfangen kann, der soll dann nicht in eine monogame Beziehung gehen. Wer inbedingt mit anderen Personen innerhalb der Beziehung schlafen will, der kann doch in eine offene Beziehung gehen.
Ja sicher ist das Besitzdenken. Du willst die Person exklusiv für dich. Was soll das sonst anderes sein?
Du willst die Person exklusiv für dich. Was soll das sonst anderes sein?
Ja, man will in einer monogamen Beziehung nicht, dass der Partner, mit anderen Personen schläft. Das ist die Bedeutung von Monogamie. Wenn der Partner das nicht will, dann sollte er das vorher klären und nicht erst zusagen und später es doch tun. Das wäre ein Vertrauensbruchh.
Wenn du gegen monogame Beziehungen bist, dann such dir eine Person, die nicht monogam leben will.
Was ein Quatsch niemand findet das Toll.
Von toll finden war auch nicht die Rede. Einige sind der Meinung, dass man slch nicht so anstellen sollte und dass es Schlimmeres gibt und mit Unverständnis reagieren, wenn der Betrogene ein angeblich zu großes Ding daraus macht.
Meine Antwort ändert sich nicht da ich es für quatsch halte.
Dann lies dir die andere Antwort durch. "Niemand" ist schon mal falsch.
Das sind dann die Leute, die selber vom Seitensprung träumen oder welche machen. Oder sowieso nicht in einer festen Beziehung sind.
Wieso denn? Ist das nicht ein zu großer Vertrauensbruch? Wenn eine Person nicht immer nur mit derselben Person schlafen will, dann soll sie sich eine offene Beziehung suchen statt das Vertrauen einer Person so kaputt zu machen und sie zu verletzen.