Warum wird das Gedicht,,Willkommen und Abschied" von Goethe zu Sturm und Drang zugeordnet?

2 Antworten

das Gedicht "Willkommen und Abschied" ist in der "Aufbruchsphase", die man in der Literaturgeschichte als Sturm und Drang bezeichnet, also um 1770 -1790, entstanden und ist ihr schon aus diesem Grund zuzuordnen. Aber auch inhaltlich und sprachlich gehört das Gedicht dazu: Zum "Sturm und Dang" gehört auch, Emotionen auszudrücken, das innere Gefühlsleben nach außen zu tragen, sich mit anderen Menschen und deren Gefühlen zu verbinden und dergleichen. Dazu gehört auch vor allem die Liebe, deren Glücksgefühl und auch Trauer (wenn sie endet oder durch Ortswechsel beendet werden muss) man in der Dichtung vermitteln und darstellen will. Es geht also nicht nur um die Forderungen, die dann in der französischen Revolution 1789 ihre grausamen Höhepunkte fanden, sondern auch um das eigene, private Leben und Erleben junger Menschen, die aus der Enge des Lebens ihrer Väter und Vorväter hinausdrängen, um "zu neuen Ufern" zu gelangen, persönlich und politisch gemeint. Das Gedicht "Prometheus" von Goethe ist dafür ein gutes Beispiel.

In dem "Brief"??

Das Gedicht entstand 1771, das ist Goethes Sturm-und-Drang-Periode.

Das genügt aber natürlich nicht. Hauptsache sind die Textmerkmale.

Es ist immer falsch, von einem bestimmten Bild einer Periode auszugehen und dann einen Text hineinzwängen zu wollen.

Sturm und Drang ist auch eine Zeit, in der Lyrik (vor allem von Goethe) ganz anders geschrieben wurde als früher, direkt vom Erlebten und mit einem ganz neuen Verhältnis zur Sprache. S. auch Mailied, Prometheus, Ganymed (letztere wegen der Sprachbehandlung).

Waliyah07 
Fragesteller
 24.05.2020, 16:05

Oh sorry, meinte Gedicht nicht Brief und danke

0