Warum wird China im Westen so schlecht angesehen?

6 Antworten

Von Experte Noidea333 bestätigt

Ganz einfach:

Weil China ein Systemkonkurrent von den Westen ist. Gegen Systemkonkurrent muss man prinzipiell NUR schlecht reden.

Ein kleines Beispiel, Kinderarbeiten:

"Estimates by the Association of Farmworker Opportunity programs, based on figures gathered by the Department of Labor, suggest that there are approximately 500,000 child farmworkers in the United States. Many of these children start working as young as age 8, and 72-hour work weeks (more than 10 hours per day) are not uncommon."

"Die Schätzungen der Association of Farmworker Opportunity-Programme, die auf Zahlen des Arbeitsministeriums von den USA basieren, deuten darauf hin, dass es in den USA etwa 500.000 Kinderlandarbeiter gibt. Viele dieser Kinder beginnen bereits im Alter von 8 Jahren zu arbeiten, und 72-Stunden-Arbeitswochen (mehr als 10 Stunden pro Tag) sind keine Seltenheit"

https://www.aft.org/community/child-labor-united-states

Laut Washington Post gab es allein zwischen 2016 und 2016 schon 452 Kinder in den USA, die wegen verschiedenen Kinderarbeiten gestorben sind.

Aber darüber haben z.B. die Medien in Deutschland oder anderen westlichen Staaten sehr wenig bis gar nicht berichtet.

Hingegen wurden Chinas Kinderarbeiten sehr häufig in westlichen Medien berichtet, obwohl Chinas Kinderarbeiten meinen persönlichen Erfahrungen vor Ort nach nur eine sehr ähnliche Form wie Azubi von Deutschland haben.

Auch eine Meldung vor 2 Wochen:

Feindbild China

Die vorherrschende Berichterstattung zu China in deutschen Leitmedien sei von einer eurozentristischen Perspektive bestimmt und von teils noch aus kolonialen Zeiten herrührenden Klischees und Stereotypen geprägt.

So das Fazit einer Studie, die im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung die China-Berichterstattung deutscher Leitmedien in den ersten acht Monaten der Corona-Pandemie untersucht hat.

Die aktuelle Studie bestätigt eine frühere Analyse der Heinrich-Böll-Stiftung, die schon 2010 festgestellt hatte, deutsche Leitmedien förderten ein «denunzierendes Bild der chinesischen Gesellschaft».

https://www.infosperber.ch/medien/ueber-printmedien/feindbild-china/

Die Antworten von einigen Foristen hier können das Fazit dieser obigen Studie sogar schon ganz eindeutig bestätigen, nicht wahr?

Von Experte Norbert981 bestätigt

Schwierig einzuschätzen. Ich vermute, dass es vor allem durch die Medienmanipulation kommt. Viele Leute hier und in anderen Ländern waren noch nie in China und haben ihre Informationen hauptsächlich aus dem Internet. Und dort steht nun mal leider sehr viel drin, wovon natürlich nicht alles der Wahrheit entspricht 🙄

Merkt man ja hier im Forum auch fast täglich!

Beispiel "Social Credit System": Wieviele Leute hier wissen denn, dass es in China "eigentlich" momentan nur in einer Stadt in der Nähe von Hongkong noch getestet wird und wahrscheinlich aufgrund der Komplexität nie in ganz China umgesetzt werden kann???

Beispiel Uiguren: Nur ganz kurz, weil es auch ein sehr schwieriges und komplexes Thema ist. Wieviele Menschen hier haben denn Quellen miteinander vergleichen und hören nicht nur auf Youtube oder subjektiven Berichterstattungen???

Beispiel Umwelt: Wieviele Leute hier wissen denn wirklich, wie die Luftverhältnisse in China sind? Waren sie dort? Wissen sie, dass es ein Importverbot von Müll zur Verbrennung gibt? Und wissen sie, dass es in den Städten fast nur noch Elektromotorräder gibt??? usw.

Beispiel Ernährung: Wieviele Leute hier glauben wirklich, dass "die Chinesen" gerne Hundefleisch essen? Das stimmt nämlich nicht! Nur ein sehr sehr geringer Teil in China würde freiwillig Hundefleisch essen! Der Hund hat sich in China als Statussymbol etabliert! Auch die Katzen genießen ein hohes Ansehen. Es gibt vor allem in den größeren Städten viele Katzen-Cafés, wo man in tierischer Gesellschaft seinen Kaffee genießen kann. Der Traum eines jeden Katzenliebhabers! 😊

Viele denken bei China leider immer nur an das Negative, wie die Politik. Und dabei wird schnell vergessen, dass es in anderen Ländern, angefangen im eigenen, ebenso gravierende Probleme gibt!

Aber na ja, was soll ich hier noch so viel schreiben. Kommen ja sowieso wieder Kommentare von wegen, dass ich Propaganda für China betreibe usw. 🤷‍♂️🤦‍♂️

Ich jedenfalls war schon paar mal dort. Auch 1x für ein halbes Jahr. Ich habe dort viele Freunde und mittlerweile auch Familie... Aber all das zählt ja hier wohl auch nix 🙄

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.
Nur ganz kurz, weil es auch ein sehr schwieriges und komplexes Thema ist. Wieviele Menschen hier haben denn Quellen miteinander vergleichen und hören nicht nur auf Youtube oder subjektiven Berichterstattungen???

Nun ja. Ich würde sagen, ich bin relativ gut über das Thema informiert. Und kann durchaus sagen:

  • Zahlen der Inhaftierten Uhiguren in westlichen Medien sind übertrieben.
  • Falun Gong und radikale Christen Schlachten das Thema für Propaganda aus.

Ich kann aber auch sagen:

  • Das was die Chinesen selbst zugeben reich völlig aus um das Ganzen als "kulturellen Genozid" und faktischen Siedlungskolonialismus zu beziechnen.

Wenn es um die Uiguren geht kann man China nicht wirklich verteidigen. Das Thema ist tatsächlich kaum grau schattiert. Sicherlich kann man versuchen die Situation mit den Taten anderen Staaten aufzuwiegen, aber das macht nichts an Chinas Verhalten in dem Bereich besser.

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@IanGaepit

Es gibt auch Berichte, wo gezeigt wird, dass es vielen Uiguren gut geht. Ich kenne auch einen der in China als Englischlehrer an einer Uni arbeitet. In Italien wird aus verständlichen Gründen auch teils positiver darüber berichtet.

Es ist und bleibt nun mal alles sehr komplex. Ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, um zu behaupten, was stimmt und was nicht.

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@Noidea333

Das vielen individuellen Uiguren gut geht, widerspricht dem was ich sage ja nicht. Ich sage nicht, in Jinxiang findet ein Holocaust statt. Ich sage, der Chinesische Staat schaltet bewusst und gezielt die Uigurische Kultur aus und siedelt dort Han Chinesen an, was sich auch direkt chinesischen Staatsquellen entnehmen lässt. Das mag nicht auf dem Niveau eines Völkermords liegen und nicht so schlimm sein, wie es im Westen manchmal dargestellt wird. Ist aber objektiv halt dennoch äußerst fragwürdig und nicht mit angeblichem Terrorismus rechtfertigbar.

Ich denke wir würden ja auch nicht die Germanisierung der Polen zu Zeiten des Kaiserreichs rechtfertigen.

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@IanGaepit
Das was die Chinesen selbst zugeben reich völlig aus um das Ganzen als "kulturellen Genozid" [...] zu beziechnen.

Als da wäre?

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@NianMao

Etwa "Deradikalisierunglager" zu haben in denen den Uiguren die die Kultur der chinesischen Nation (a.ka. die Kultur der han-chinesischen Hegemonialbevölkerung) "näher gebracht" wird. Nicht viel anderes als "White Man’s Burden" auf chinesischen. Zumal es die chinesischen Gesetzgebung sehr ungenau definiert was einen Extremisten ausmacht. Und jeder Extremist kann sehr leicht in die Lager geschickt werden.

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@IanGaepit

Und chinesisch zu lernen bedeutet, dass man die uigurische Kultur ablegt? legen wir die deutsche Kultur ab, wenn wir in der Schule englisch lernen?

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@NianMao

Auch wenn die Sprache hier das Einzige wäre, es gilt ja auch den Uiguren die Aspekte ihrer Kultur abzuziehen, die dem Chinesischen Staat widerstreben, ist dies nicht gänzlich das Selbe.

Mal abgesehen davon, dass deutsche Schüler nicht in Lager gesteckt werden um Englisch zu lernen, sondern dies allgemein im Rahmen der staatliche Schulbildung tun (was ich auch bei den Chinesen nicht mal kritisieren würde), wird dies in Deutschland immer noch im Rahmen der inneren Selbstbestimmtheit der Deutschen getan. Tun dies die Uiguren den im Rahmen ihrer Selbstbestimmung, oder ist dies viel mehr von den Han-Chinesen oktroyiert?

Ein besserer Vergleich dazu, wäre wenn wir in Deutschland die Sorben, Friesen oder Dänen in Lager stecken um ihnen Deutsch beizubringen. Das klingt dann nicht mehr ganz so "normal" nehme ich an?

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@IanGaepit
Auch wenn die Sprache hier das Einzige wäre, es gilt ja auch den Uiguren die Aspekte ihrer Kultur abzuziehen, die dem Chinesischen Staat widerstreben, ist dies nicht gänzlich das Selbe.

Was wird denn noch getan? und bedeutet das denn, dass die uigurische Kultur abgelegt werden muss?

Mal abgesehen davon, dass deutsche Schüler nicht in Lager gesteckt werden um Englisch zu lernen, sondern dies allgemein im Rahmen der staatliche Schulbildung tun (was ich auch bei den Chinesen nicht mal kritisieren würde), wird dies in Deutschland immer noch im Rahmen der inneren Selbstbestimmtheit der Deutschen getan.

Wir _müssen_ englisch lernen. es besteht Schulpflicht (wie in China auch) und wir müssen auch unsere Landessprache (Hochdeutsch) lernen. Du wirst es vielleicht nicht wissen, aber vor rund 50 Jahren war es keine Seltenheit, dass hier nur Platt gesprochen wurde.. die Jungs und Mädels mussten zur Schule und Hochdeutsch lernen. Nichts anderes passiert in ganz China. überall wird lokaler Dialekt gesprochen, aber man muss auch ein Stück weit Mandarin lernen. Warum bei den Uiguren so lange ein Auge zugedrückt wurde, kann ich nicht sagen.

Ein besserer Vergleich dazu, wäre wenn wir in Deutschland die Sorben, Friesen oder Dänen in Lager stecken um ihnen Deutsch beizubringen. Das klingt dann nicht mehr ganz so "normal" nehme ich an?

Die "Lager" vergleiche mal lieber mit Internaten, schließlich kamen die Schüler in XinJiang zum Wochenende nach Hause. Die Sorben, Friesen und Dänen... soso.. Wie oben schon gesagt, mussen auch die Friesen (und wohl auch die Sorben und Dänen), die in Deutschland leben und deutsche sind und waren, auch Deutsch lernen. Im Rahmen der _Schulpflicht_, auch hier hat man nicht die Möglichkeit zu sagen - nein, ich will nur Platt sprechen. Zu Hause, klar.. in der Schule.. nein. Es ist hier wie in China.. bloß im kleineren Maßstab.

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@NianMao
Was wird denn noch getan? und bedeutet das denn, dass die uigurische Kultur abgelegt werden muss?

Nun, mindestens wird die Kultur der Uiguren im Sinne des Chinesischen Staatses modifiziert. Fangen wir doch mal mit dem Islam und, nennen wir es nett atheistischen Indoktrination. Nun kann man vom Islam halten was man will, und natürlich braucht der chinesische Staat diesen in keinster Weise zu fördern.

Es wird halt dann problematisch, wenn der Staat explizit dahingehend indoktriniert diesen abzulegen und abzulehnen. Besonderes wenn die Instruktionen dazu von einer Hegemonialbevölkerung gegenüber einer Minderheit ausgehen. Die Chinesen sind doch selbst sehr schnell sich jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas zu verbitten. Wieso ist Pekings Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Uiguren auf einmal etwas völlig anderes? Aufgrund historischer Herrschaft über das Gebiet, aufgrund aktueller Herrschaft über das Gebiet?

Und das ist die Dynamik die hier besteht. Ein Hegemonialvolk oktroyiert hier einer Minderheit ihren Willen. Nicht nur das dies allgemein fragwürdig ist, ist es doch noch beschämender für einen selbsterklärten sozialistischen Staat, dessen Führer doch eigentlich die Dynamik von Kolonialherren und Kolonisierten klar sein müsste.

Wir _müssen_ englisch lernen. es besteht Schulpflicht (wie in China auch) und wir müssen auch unsere Landessprache (Hochdeutsch) lernen. [...]

Der Absatz ist, nichts für ungut, relativ bedeutungslos. Ich hab bereits gesagt. Im Rahmen Schulbildung macht es durchaus Sinn. Das kritisiert auch niemand. Es geht in erster Linie darum, wenn er Erwachsenen in Lagern, basierend auf eine Gumminggesetzgebung gegen Extremismus, die nicht mal von ihrer eigenen Regierung, sondern von der Hegemonialbevölkerung für sie ausgearbeitet wurd dazu gezwungen werden Chinesisch zu lernen...

Die "Lager" vergleiche mal lieber mit Internaten, schließlich kamen die Schüler in XinJiang zum Wochenende nach Hause.

Wusstest du das die Kanadier Internate dazu eingesetzt haben die im Land lebenden Indianer zu "kanadisieren"? Indianerkinder wurden Wort wörtlich von kanadischen Behörden auf solche Internate verwiesen, weil sie durch die Trennung von Eltern und gewohnter Umgebung leichter beeinflussbar für die Lehren der Anglo-Mehrheitsbevölkerung waren. In so fern finde ich es gut, dass du diese Internate erwähnst. Kennt man die Geschichte wie Internate in einer ähnlichen Dynamik wie die zwischen Uiguren und Han-Chinesen eingesetzt wurden, merkt man, dass diese Darstellung sehr beschönigend ist.

Wie oben schon gesagt, mussen auch die Friesen (und wohl auch die Sorben und Dänen), die in Deutschland leben und deutsche sind und waren, auch Deutsch lernen. [...]

Wie schon gesagt, irrelevant. Ich glaube ich habe gut genug klar gemacht, wieso sich das Lernen einer Sprache im Rahmen des regulären Schulunterrichts von der Situation in Jinxiang unterschiedet...

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@IanGaepit

Ach so und um das noch für etwaige Mitleser zu klarifizieren. Es gibt natürlich Lager und Internate. Dieses Begriff sind in dem Rahmen nicht einfach austauschbar. Die Lager kann man in vielen Berichten westlicher Medien sehen. In solchen Berichten gibt es zwar sicherlich massig Übertreibungen, die die Situation stärker dramatisieren sollen, aber die Existenz von Lagern (für Erwachsenen) als solche ist einfach keine westliche Propaganda. Internate gibt es für Kinder und jugendliche Uiguren. Oft auch werden dies wohl auch durch Zwang und behördlichen Druck besucht

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@IanGaepit

Also bisher kam auf meine Rückfrage:

Das was die Chinesen selbst zugeben reich völlig aus um das Ganzen als "kulturellen Genozid" [...] zu beziechnen.
Als da wäre?

"den Uiguren die die Kultur der chinesischen Nation (a.ka. die Kultur der han-chinesischen Hegemonialbevölkerung) "näher gebracht" wird."

Da offenbar dann nur:

Die Sprache, die auch in Xinjiang im Rahmen einer schulischen Ausbildung (wenngleich 2. Bildungsweg, weil diejenigen eben den 1. Verweigert haben)

und

"Fangen wir doch mal mit dem Islam und, nennen wir es nett atheistischen Indoktrination."

Ich bin nicht sicher, aber ich vermute stark, dass du noch nicht in China warst. Noch nicht die vielen Moscheen gesehen hast.. noch nicht die vielen "grünen" Restaurants und Imbisse gesehen hast? Islam und Muslime sind ein Teil von China, integriert in die Gesellschaft. Es gibt extra islam-konformes Essen in den Kantinen in China, die muslimischen Minderheiten (wie alle Minderheiten in China) genießen ggü. den Han Vorteile usw. usf.

Religion gehört in China zu den Dingen die man im privaten ausübt, nicht in aller Öffentlichkeit und schon gar nicht anderen aufzwängen soll. Dementsprechend wird es (das kann ich nicht 100% sagen, bin aber sehr sicher), in den Ausbildungszentren auch Gebetsräume gab.

Gibt es noch irgendwas, was in den Ausbilungszentren passierte, was du mit uns teilen möchtest? Also außer, das die Damen und Herren ihre Landessprache lernen und ihre Religion ausüben durften?

Wusstest du das die Kanadier Internate dazu eingesetzt haben die im Land lebenden Indianer zu "kanadisieren".

Das ist bekannt.. aber hat nix mit China und den erwachsenen Leuten in XinJiang zu tun.

Internate gibt es für Kinder und jugendliche Uiguren. Oft auch werden dies wohl auch durch Zwang und behördlichen Druck besucht

Ich sagte: "Die "Lager" vergleiche mal lieber mit Internaten", weil die Damen und Herren nämlich die Woche dableiben und zum WE raus kommen..

Das was du jetzt als Internat verkaufen willst, sind normale Schulen.. bei denen die Schüler auch gern jeden Tag nach Hause kommen - wenn es denn möglich ist.. Xinjiang ist weitläufig und mitunter dünn besiedelt.. da ergibt es schon Sinn, dass einige Schüler die Woche über da bleiben und nicht weite Reisen unternehmen.

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@NianMao
Ich bin nicht sicher, aber ich vermute stark, dass du noch nicht in China warst. Noch nicht die vielen Moscheen gesehen hast.. noch nicht die vielen "grünen" Restaurants und Imbisse gesehen hast? [...]

Das klingt alles schön und gut. Dieses rosige Bild widerspricht aber durchaus, der "Deextremisierungregulierung der Autonomen Region Jinxiang" (freie Weiterübersetzung aus dem Englischen durch mich).

Nicht nur können nach dieser Menschen die einen "irregulären Bart" tragen für Extremismus festgesetzt und in die genannten Lager gesteckt werden, sie enthält auch Wort wörtlich einen Artikel nach welchem die Religion in Jinxian nach der "direktive der Partei, chinesifiziert" werden soll.

Es steht in einem Gesetzestext des chinesischen Staates, das man hier explizit auf die Religion, einen Teilaspekt der Kultur der Uiguren im Interesse des Staates und damit nicht zu letzt im Interesse der Han-Chinesen einwirken und verändern will.

Du kannst mir gerne erzählen, wie gut sich der Islam in China macht. Dieses Gesetz spricht nicht dafür. Und sein wir mal ehrlich, es spricht auch allgemein dafür, dass hier Assimilationbestrebungen stattfinden. Ich sage ja. Der chinesische Staat gesteht solche Dinge durchaus ein.

https://www.chinalawtranslate.com/en/xinjiang-uyghur-autonomous-region-regulation-on-de-extremification/

Und ja dieses Gesetz stützt meine vorherige Aussage:

Es wird halt dann problematisch, wenn der Staat explizit dahingehend indoktriniert diesen abzulegen und abzulehnen. Besonderes wenn die Instruktionen dazu von einer Hegemonialbevölkerung gegenüber einer Minderheit ausgehen.

Ich würde also durchaus sagen wir sollten uns in der Diskussion bezüglich des Themas Islam und staatliche chinesischen Indoktrinierung "gegen diesen" eher an einer Faktenbasis und nicht an persönlichen Anekdoten orientieren.

Gibt es noch irgendwas, was in den Ausbilungszentren passierte, was du mit uns teilen möchtest?

Nun ja. Es gibt noch Dinge.

Erlernen der chinesische Geschichte zum Beispiel.

Sprach ist nach deinem Narrativ ggf. noch nachvollziehbar. Aber wieso chinesische Geschichte? Das macht in "De-Extremisierunglagern" wenig Sinn, wenn nicht das Interesse (von Seiten des Staates) da ist eine Identifikation mit dieser Geschichte beim (gezwungenen) Partizipanten auszulösen. Weder muss die chinesische Geschichte erlernt werden um sich zu deradikalisieren, noch hilft diese im Alltag und Arbeitsleben. Du kannst jetzt gerne versuch es wieder damit zu relativieren, dass man auch Geschichte im Schulsystem in Deutschland durch nimmt. Aber auch hier, wir reden wieder über Erwachsene die dazu gezwungen wurden. Und selbst im Schulunterricht sollte chinesische Geschichte einen passenden Platz für diese autonome Minderheiten einnehmen und die eigenen Geschichte ebenfalls gut durchgenommen werden.

Das ist bekannt.. aber hat nix mit China und den erwachsenen Leuten in XinJiang zu tun.
Ich sagte: "Die "Lager" vergleiche mal lieber mit Internaten", weil die Damen und Herren nämlich die Woche dableiben und zum WE raus kommen..
Das was du jetzt als Internat verkaufen willst, sind normale Schulen.. bei denen die Schüler auch gern jeden Tag nach Hause kommen - wenn es denn möglich ist.

Dann bist du dir gar nicht darüber bewusst, dass die chinesische Regierung seit 2017 massiv die Entsendung uigurischer Kinder in "Mandarin Internate" fördert? Und dies funktioniert sogar in 2017 gingen ca. 500.000 Schüler auf solche Internate, in 2019 fast 900.000. Ich habe mich also offensichtlich auf solche Internate bezogen. Und wenn man diese mit der historischen Verwendung von Internaten gegenüber Minderheiten verwendet dann kann man da mindestens eine Korrelation ziehen.

Also nein, ich verkaufe hier "normale Schulen" nicht als Internate. Es gibt sie wirklich.

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@NianMao

Im übrigen möchte ich dir noch diesen Youtube Channel ans Herz legen.

https://www.youtube.com/channel/UCBQSFr5HNo9cZQLLoL8v9tA/videos

Die Aussagen der Leute dort sind relativ glaubwürdig. Sehr viele in ihrer jeweiligen Minderheitensprache, nicht in Englisch. Keine Verbindung zu Adrian Zenz oder Falun Gong. Geringe aufrufzahlen. Wird also nicht durch westliche Medien ausgeschlachtet.

Ansonsten widersprechen viele der Aussagen dort, deiner Behauptung dass die Menschen in diesen Lagern am Wochenenden, wie du es sagst "nach Hause können".

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@IanGaepit
Dieses rosige Bild widerspricht aber durchaus, der "Deextremisierungregulierung der Autonomen Region Jinxiang" (freie Weiterübersetzung aus dem Englischen durch mich).

es widerspricht sich nicht.. denn wie allseits bekannt ist, ist eben dies ein Punkt in dem Program der de-radikalisierung.. der de-extremisierung.. es wird nicht jeder Muslime in China und es wurde nicht jeder Muslime in XinJiang in die Ausbildungszentren geschickt. Es ging und geht noch immer um die Extremisten.

http://en.people.cn/n3/2019/0318/c90000-9557306.html

Erlernen der chinesische Geschichte zum Beispiel.

Uhhh.... entschuldige bitte, aber XinJiang gehört nun mal zu China.. und Geschichte wird überall in China gelehrt.. warum sollte XinJiang da eine extra Wurst bekommen? Im übrigen wird in China nicht nur die chinesische Geschichte gelehrt, sondern sehr umfangreich auch die europäische, amerikanische, (unser) nah-ost und diverse andere..

Weder muss die chinesische Geschichte erlernt werden um sich zu deradikalisieren, noch hilft diese im Alltag und Arbeitsleben.

Deradikalisierung.. sicherlich hilft es, dass die Damen und Herren sich nochmal vor Augen führen, dass sie zu China gehören und nicht einen "East Turkistan" Staat von China separieren sollen.

Dann bist du dir gar nicht darüber bewusst, dass die chinesische Regierung seit 2017 massiv die Entsendung uigurischer Kinder in "Mandarin Internate" fördert?

habe ich nicht gewusst.. aber.. "fördert".. und das sicher für eine Zukunft abseits der Felder und Dörfer. Oder vielleicht auch in den Dörfern aber mit Zugang zum dem reichen Binnenmarkt in China - das funktioniert eben nur in Hochdeutsch... uhh.. Mandarin.

Kannst mir trotzdem gerne einen Link mit Hintergrundinfo geben. ich vermute aber, das wir von normalen Schulen sprechen, bzw. ja, mit Möglichkeit der Übernachtung - wie es nicht nur in XinJiang sondern auch in anderen Gegenden mit dünner Besiedelung ist.

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@NianMao
Es ging und geht noch immer um die Extremisten.

Naja, völlig undefinierte Extremisten und Extremismus. Die genannte Verordnung enthält auch einen Artikel der z.B. "andere Meinungsäußerung und extremistische Handlungen" unter Strafe stellt. Das ist die Gummigesetzgebung von der ich weiter oben spreche. Ich würde kaum einem Staat der Erde mit einer genaueren Definition von Extremismus trauen, dass es wirklich nur echte "Extremisten" (was auch immer das ist) damit verfolgt. Bei diesem losen Unsinn, den die Chinesen da verbrochen haben, kann halt wilkürlich jeder den man möchte eingesperrt werden. Wieso sollte man dort vertrauen, dass diese "Extremismusregulierung" auch wirklich gegen Extremismus gerichtet ist, wenn sie Extremismus nicht einmal definiert?

Uhhh.... entschuldige bitte, aber XinJiang gehört nun mal zu China.. und Geschichte wird überall in China gelehrt.. warum sollte XinJiang da eine extra Wurst bekommen?

Ähh, vielleicht weil es sich um eine ethnische Minderheit von immerhin 6 Millionen mit unabhängiger Kultur und Geschichte von den Han-Chinesen handelt? Oder woher kommt jetzt das inhärent Recht der Han-Chinesen den Uiguren ihre Version der Geschichte zu oktroyieren? Weil das Gebiet auf dem sie leben Territorial zu China gehört?

Deradikalisierung.. sicherlich hilft es, dass die Damen und Herren sich nochmal vor Augen führen, dass sie zu China gehören und nicht einen "East Turkistan" Staat von China separieren sollen.

In wie fern Deradikalisierung...? In wie Fern ist Separatismus den radikal oder extrem? Hier sieht man schon, wie lose das Verständnis ist. Man redet von Extremismus, meint aber eigentlich Seperatismus den man bekämpfen möchte. Klingt aber vermutlich fragwürdiger, wenn Leute nur wegen der Vorstellung das Jinxjang ggf. unabhänig werden sollte, bereits ins Lager gesteckt werden können. ^^

Ich kann natürlich nachvollziehen, dass es nicht im Interesse China bzw. der Han-Chinesen ist, dass sich Jinxjang ggf. abspaltet. Aber die Zugehörigkeit Jinxjangs zu China ist keine "Naturgesetz". Vielleicht sollten die Chinesen, den Uiguren und den anderen Völkern bessere Gründe geben, wieso diese weiter zu China gehören wollen, anstatt sie durch Zwang und Gewalt umzuerziehen und Kolonialherrenmethoden anzuwenden...

Kannst mir trotzdem gerne einen Link mit Hintergrundinfo geben.

Nun, ich wollte dazu bereits urspünglich eine Quelle posten. Das Problem, der Artikel zum Thema, soweit ich weiß damals von Jacobin ist entweder nicht mehr voerhanden, oder ich finde ihn einfach nicht. Möglicherweise irre ich mich auch im Medium. Ich schaue nachher ob ich was anderes dazu finde. Falls ja, Poste ich es noch.

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hören nicht nur auf Youtube oder subjektiven Berichterstattungen???

Was sind denn deine Insiderquellen zum Thema Uiguren? Hast du vor Ort Feldforschung betrieben und dich bei den Uiguren persönlich informiert?

Was sind für dich "subjektive Berichterstattungen" - ist das sowas wie Systemmedien?

Beispiel Umwelt: Wieviele Leute hier wissen denn wirklich, wie die Luftverhältnisse in China sind?

Selbst war ich auch mal in China, so wie viele meiner Kollegen. Das ist aber eher uninteressant.

Ein sehr guter Freund hat allerdings gut drei Jahre in China gelebt, mit Frau und vier Kindern. Was der über die Verhältnisse speziell im Raum Shenyang zu berichten hat, ist nicht wirklich lustig. Sagt auch sein Arzt.

dass ich Propaganda für China betreibe

Klingt tatsächlich ein wenig danach. Wirst du dafür bezahlt?

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@Havenari

Ruhig bleiben bitte! Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass viele Leute sich zu schnell auf irgendwelche Informationen berufen, ohne zu wissen und zu prüfen, woher sie stammen!

Und ein Problem ist dabei leider, dass viele anfängliche Informationen auf Quellen beruhen, die sich im Nachhinein als nicht glaubwürdig erwiesen haben!

China: Völkermord an den Uiguren? (nd aktuell) (neues-deutschland.de)

Einzelpersonen und Unternehmen aus Xinjiang verklagen Adrian Zenz_China.org.cn

Die erste Quelle ist vielleicht ebenfalls etwas subjektiv, teilweise aber mit guten Fakten belegt und regt meiner Meinung nach auf jeden Fall zum Nachdenken an!

Die zweite Quelle findet man oft im Internet, wenn man nach Adrian Zenz googelt! Ich habe den Eindruck, dass die Medien hierzulande etwas an Vertrauen verloren haben, weil sie leider viele anfängliche Informationen nicht ausgiebig genug geprüft haben und ihm zu viel Glauben geschenkt haben und damit lieber schnell ebenfalls gegen China hetzen wollten!

...

Und auch in China redet man natürlich über die Uiguren! Aber was genau, das wird hier wohl kaum berichtet werden!

China ist groß und erlebt gerade einen Wandel seinesgleichen. Es finden viele Reformen statt und wirkt auf viele Außenstehende erschreckend. Man kann nur hoffen, dass es nicht aus dem Ruder laufen wird.

Ich war schon einige Male in China. Und mit jedem Mal ist es für mich dort spürbar besser geworden, was die Luft betrifft. Und dank der Kameras ist auch die Kriminalität extrem gesunken.

Und natürlich ist mir bewusst, dass es auch in China solche und solche Regionen gibt, wo nicht alles gut läuft. Aber wenn man die Größe des Landes berücksichtigt, kann man nicht verleugnen, dass sich verhältnismäßig vieles auch zum Besseren geändert hat.

Klingt tatsächlich ein wenig danach. Wirst du dafür bezahlt?

Das hättest du dir sparen können! Ich möchte hier lediglich versuchen, meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen mit anderen Menschen zu teilen! Ich bin an einem natürlichen Erfahrungsaustausch interessiert. Solange man sachlich bleibt.

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Ich denke die Angst vor dem Zusammenbruch aktuell vorherrschenden monopolaren Weltordnung spielt auf jeden Fall eine Rolle wieso China im "Westen" einen schlechten Ruf hat. Auch alte Stereotypen von der "gelben Gefahr" spielen da mit rein.

Aber es gibt auch einiges an völlig berechtigter Kritik an China, die zum schlechten Ansehen beiträgt. Die liberale Kritik an China geben die anderen Antwortgeber ja schon wieder. Aber selbst aus einer sozialistischen Linse ist China kaum ein positiv zu bewertender Staat. Ein plakatives Beispiel. China, das sich selbst als sozialistisch betrachtet hat es bis heute nicht geschafft ein universelle Gesundheitssystem einzuführen. Vergleiche das mit Kuba. Der Aufbau eines solchen begann direkt nach der Revolution.

Fairerweise muss man allerdings sagen, dass wenn China gegen die USA aufgewogen wird, China sicherlich deutlich schlechter weg kommt, als es eigentlich kommen sollte.

Es ist ja auch so das China sich richtig richtig schnell entwickelt hat, da sind manche der älteren Generation nicht immer auf dem aktuellsten Stand.

Mal ein persönliches Beispiel: Ich lebe seit Jahren in China und meine mittlerweile Verlobte ist Chinesin. Als wir vor ein paar Jahren das erste mal zusammen in Deutschland waren, hat mich eine Tante gefragt wie schwierig es für meine Freundin war auszureisen, weil ja nur auserwählte Chinesen überhaupt das Land verlassen dürfen. Ich bin mir nicht einmal sicher ob das zu Anfangszeiten der Volksrepublik so war, aber gut möglich. Aber aktuell ist das natürlich 0 problem für Chinesen einen Pass zu erhalten und in den Urlaub zu fliegen.

Es gibt einige solcher Horrorstories über China die sich ganz gut in den Köpfen halten.

Natürlich ist hier nicht alles perfekt, aber es ist "normaler" als manch einer denkt.

Genau so ist das. Wenn man nicht mal in China gelebt wäre, könnte man in Deutschland brainwasched.

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Nach der Meinung des kapitalistischen System, wie er in den westlichen Ländern besteht, gibt es nichts besseres auf der Erde. Das ist wie eine Doktrin, welche die USA ab und zu auch schon einmal Nachdruck verleiht, damit solche Ambitionen im Keim erstickt werden. Es darf nicht sein, das ein Land sich besser aufstellt und das ist mit China der Fall, somit wird es angegangen. Über Nordkorea usw. darüber lächelt man, aber über China ist jetzt schon einmal durch die USA ein Handelskrieg erklärt worden, der in der Hauptsache durch Sanktionen geführt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=wvZFF3eGF_g

Woher ich das weiß:Recherche