Warum werden die Oliveira stabiles als Sekte bezeichnet?
Hello
Ich Frage mich schon seit längerem, warum die Oliviera stabiles bzw die vertikale Reitweise als Sekte bezeichnet werden.
Vielleicht kann ja jemand aus der Community erklären.
Bitte ausführliche antworten! Nicht "Weil es halt so ist"!
Hier. Eure Quellen
Antwort von ShadowTaking, der erste Absatz
Genau wie bei "verreister Nutzer"
Unter der Antwort von Keks hat kerbecs74 geantwortet. Darauf hat dann urlewas geantwortet. Dort kam unter anderem vor das die OS eine Sekte wären.
von wem werden sie als sekte bezeichnet (quellen)?
Zum Beispiel hier. Kann wenn ich Zeit habe mal die Quellen wieder raussuchen
7 Antworten
Wenn ich zitieren darf:
Sekte (von lateinischsecta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Die Bezeichnung bezieht sich auf soziale Gruppierungen, die sich durch ihre Lehre, ihr Dogma oder ihren Ritus von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und oft im Konflikt mit deren Vertretern und Anhängern stehen.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Sekte]
Vorherrschende Überzeugung ist beim Reiten eben das, was alle Reitweisen gemein haben, was über alle Reitweisen hinweg funktioniert. Auf fast jeder Pferdemesse gibt es im Veranstaltungsprogramm, sofern sie am selben Tag zugegen sind und die wichtigsten Prüfungen bereits hinter sich haben, einen Showpunkt, in dem Reiter verschiedener Reitweisen ihre Prüfungspferde tauschen - und man sieht, auf welch hohem Niveau die reitweisenfremden Reiter die Pferde dennoch reiten können.
Dies ganz einfach, weil die reiterlichen Hilfen immer aus der Biomechanik eines Pferd-Mensch-Paares resultieren und man als Reiter immer versucht, auch der Sportprofi, sein Pferd gesundheitsfördernd, mindestens gesunderhaltend zu reiten. Selbst, wenn wir sie nicht lieben würden und ein Profi das Pferd zum ersten Mal unter dem Sattel hat, ist der Erhalt seiner Gesundheit oder beim Reha-Training deren Wiederherstellung wirtschaftlich wichtig ist. An einem nicht (mehr) gesunden Pferd verdient nur der Tierarzt. Als Reiter kann man nur am gesunden Pferd verdienen, egal, ob man es braucht, um Kinderreitunterricht zu geben oder selbst am Beritt zu verdienen und mit sportlichen Erfolgen sich einen "Visitenkarte" zu schaffen oder gar mal ein gutes Preisgeld mitzunehmen.
Man weiß bereits seit sehr langem, was für die Pferdegesundheit am besten ist, man hat das seit hunderten von Jahren niedergeschrieben. Natürlich gibt es in jedem Jahrhundert welche, die was anderes ausprobieren, die gibt es auch heute unter Freizeitreitern, wie auch Berufsreitern. Die meisten kommen doch nach einer Testphase wieder auf den Stand der Wissenschaft zur Biomechanik zurück, weil das halt funktioniert.
Dort ist es anders: man macht es komplett konträr zur biomechanischen Lehre und damit man genug Anhänger findet, um das überhaupt machen zu können (auch die brauchen zahlende Kundschaft, wie jeder Bäcker, Metzger, Reitlehrer, Modeboutiquebesitzer und auch Bestatter), geht man sehr restriktiv mit denen um, die den Finger heben und Ansätze machen, die Biomechanik zu erklären: auf Social Media blockiert man sie, notfalls klagt man auf Unterlassung, wenn jemand wirklich erklärt, warum die nach dieser Lehre gearbeiteten Pferde alle Taktunklarheiten aufweisen, alle langfristig die gleichen gesundheitlichen Einschränkungen haben, alle mindestens Zeichen von Unzufriedenheit zeigen. Dies einfach, damit der zahlende Kunde nicht versehentlich merkt, dass die Ansätze der OS gegen jegliche biomechnische Lehre stehen.
In Sekten, egal, in welcher, schafft man "Blasen", sorgt dafür, dass die Leute möglichst gerne unter ihresgleichen bleiben, sodass sie nicht zu viel in Austausch mit anderen treten. Man nutzt ganz bewusst aus, dass sich Menschen im Umfeld von ihnen angenehmen Menschen so wohlfühlen, dass sie nur dann nach "neuen" Menschen suchen, wenn sie sich in der bisherigen Umgebung nicht mehr wohlfühlen. Ich kenne das von mir auch. Setzen sich nette, angenehme Leute, mit denen ich mich gut unterhalte, zu mir an den Tisch, bleibe ich gerne bei denen sitzen. Daher sorgt man für Wohlfühlklima, so lange es sich erhalten lässt.
Immer wieder kommt es vor, dass solche Themen wie dieses hier aus dem Netz verschwinden - eben auch, weil sie dagegen vorgehen.
Es gibt übrigens noch einen, der sehr ähnlich den OS lehrt. Der allerdings ist nicht so in aller Munde und hat vergleichsweise nur sehr mäßigen Erfolg, weil er keine Armada an Juristen hinter sich hat, die dafür sorgen, dass seine Kundschaft nicht zu viel Einfluss aus der restlichen Welt bekommen. Seinen Namen mache ich hier nicht publik, denn die Bühne gestehe ich ihm nicht zu.
Nun, das ist schwer zu erklären. Deswegen werde ich mich einiger Zitate bedienen.
Aber erst mal eine Begriffsklärung: was versteht man unter einer „Sekte“? Ich denke, ein Abspaltung vom allgemeinen Konsens, die meint, alles besser Zinsen und nichts zu dulden, ja, nicht mal drüber nachzudenken, dass irgendwas anderes richtig sein könnte, als was in der eigenen Blase immer wieder umgerührt wird. Und meist findet in solchen Blasen auch einiges statt, was den Mitgliedern (bzw. in dem Fall den 4-beinigen Leidtragenden!) zum Nachteil ist. Weil aber das ganze Gebahren darauf abzielt, den Mitgliedern weiß zu machen, man habe die ganze Fülle der Weißheit gefunden, wird kein anderes Gedankengut geduldet.
Unsere klassische Reitlehre stützt sich auf die Ausbildungsskala nach der HDV 14 und die Lehren der alten Meister, insbesondere Steinbrecht. Nun gab es ja auch zur Zeit der „alten Meister“ schon unterschiedliche Meinungen und Ansätze.
Natürlich gibt es auch in anderen Reitweisen Eigenbrötler. Aber prinzipiell sind die Unterschiede Indien Reitweisen so geringfügig, dass man miteinander harmonieren kann. Ich kann mit meinen „englischen Reitkenntnissen“ ohne Probleme ein Westernpferd, ein Barocckpferd, ein Doma Vaquera Pferd, einen Isländer, ein Galopprennpferd reiten. Unterschiede in der Zielsetzung, die natürlich auch einen anderen Trainingsansatz mit sich bringen, habe ich als vielseitig interessierter Menschen immer als befruchtend empfunden. Und überall ist man bereit, den Pferden zuliebe dazu zu lernen, und zum Beispiel neue Erkenntnisse über Biomechanik u.ä. zu nutzen.
Mit meinen vielfältigen Erfahrungen kann ich jeder der ausprobierten Reitweisen etwas abgewinnen, und würde überall wieder mitmachen -
mit 2 Ausnahmen:
- bei den Galoppern, einfach weil das in meinem Alter nicht mehr passend erscheint. 🥵
- Und, ohne dass da je von Oliviera oder vertikal die Rede gewesen ist, habe ich mal bei einer Frau geritten, die offensichtlich genau diesem Reitstil frönte. Damals wußte ich nicht mal, dass es sowas gibt; ich war einfach nur verwirrt.Heute verstehe ich, das sie, ganz fur sich allein ohne „Sekte“ der vertikalen Reitweise frönte. Und ich weiß, dass ich nirgends mehr reiten möchte, wo dieser Ansatz gelebt wird.
Das hat mich bewogen, mich damit zu befassen, was eigentlich „klassisch“ bedeutet, und was der Unterschied ist. Nun hier ein paar Ergebnisse meiner Recherchen:
„Für Steinbrecht stand immer die solide Grundausbildung aller Pferde im Vordergrund, mit dem Ziel, möglichst viele gesunde und belastbare Pferde auszubilden. Bauchers Methoden hingegen zielten auf die schnelle Beherrschbarkeit eines Pferdes und gute Showeffekte ab.“ (Wikipedia)
Die vertikale Reitweise inspiriert sich meiner Beobachtung nach ausschließlich an den Lehren Bauchers. Das andere Extrem gegenüber übertriebener Sportreiterei und genauso Tierquälerei. Ich finde prinzipiell sowohl barocke Reitkunst, als auch Dressur - und Springsport völlig in Ordnung - solange man sich an dem orientiert, was das Pferd ohne Probleme anbietet.
Hier ein Text, der die Unterschiede zwischen den berühmten Alten Meistern betrachtet:
https://www.die-pferde-sind-nicht-das-problem.de/die-mitte-zwischen-den-wahrheiten
Natürlich auf dem Niveau, oder etwas niedriger, als in der gewohnten Reitweise.
Ich wäre natürlich kein Rennen geritten, sondern habe die Galopper im Morgentraining geritten. Ich kann auch nicht mit Garocha reiten, aber das spanische Pferd auf meinem Niveau angemessen zu bewegen, was kein Problem.
Und mein Exkurs auf den Islandpferdehof war überraschend „erfolgreich“. Hätte ich auch nicht gedacht.
In der „Probereitstunde“ (an der ich eigentlich nur teilnahm, weil eine isibegeisterte Nachbarin mich mitgenommen hat) hat es mit dem Tölt gut geklappt. Das war so:
Erst sollten wir ganz normal alle 3 Gundgangarten reiten. Dann sollte ich anhalten, „kannst du Abkauen lassen?“ Ja, konnte ich. Dann sollte ich auf dem Zirkel übertreten lassen im Trab. Ja , kann ich. Dann war die Frage, ob ich versammelten Trab reiten könne . Ja, kann ich (sofern ich mit dem Pferd harmonier 😉). Hat auch gut geklappt. Dann meinte die Reitlehrerin: „Wenn Warmblutreiter schon mal hier sind, wollen sie natürlich auch Tölt reiten.“ Ich räusperte mich und meinte verlegen, dass ich mir nicht einbilde , dieser hohe Wissenschaft gewachsen zu sein, aber ich könne ja vielleicht noch ein paar mal öfter üben kommen,…
Aber „hast du nicht gesehen“, noch mal versammelten Trab , und daraus den Tolt entwickeln. Hat auf den Zweiten Versuch geklappt. Mit „schneller an der langen Seite und vor der Kurve bremsen“ , ohne den Takt zu verlieren. Kannst du bestimmt auch 😅
Aber hey - selbst, wenn das mit dem Tölt nicht geklappt hätte : zumindest das, was ich auf anderen Pferden kann, nämlich die 3 Grundgangarten (mehr kann auch nicht jeder Isländer!) , kann man von einer Reitweise auf die andere übertragen.
Und in jeder Reitweise, läßt man die Pferde „auch mal gehen“. Egal, ob den Isländer in seinen Spezialgangarten, oder das Gebrauchspferd bei einem Sprint im Galopp. Nirgends habe ich so ständig zusammengeschraubte Pferde wie in der vertikalen Reitweise erlebt. Und das ist es ja, worum es hier geht. Nicht darum, die höchsten Lektionen jeder Reitweise zu beherrschen. Ich bin kein S - Reiter, kann keine Pirouetten. Also muß ich auch auf dem Westernpferd keinen Spinn drehen…😉
Die OS reden intern nur darüber, dass "sie die Wahrheit erkannt haben" (-> Wir gegen Die Prinzip, Basis einer Sektenkultur), alle anderen Reiter, die zB klassisch reiten (Vorwärts-Abwärts, etc.) sind fehlgeleitet.
Sie versprechen, dass man, wenn man ihrem Weg folgt, die Wahrheit erkennt, das wahre Reiten erlernt und und und. Versprechungen und Verheißungen sind offizielle Merkmale einer Sekte.
Sie führen an, dass man mit der vertikalen Reitweise zu einem besseren Reiter, Menschen und Pferdeversteher werden würde, weil es die einzig natürliche Art der Bewegung ist für das Pferd unter dem Reiter.
Ebenso wird gesagt, dass man genau nach MJO reiten muss, dass das Pferd das brauche um gesund zu bleiben, alles andere würde das Pferd nachhaltig zerstören.
Die Gruppe rund um OS fühlt sich als Elite, als die, die die Wahrheit erkannt haben, als quasi Erleuchtete. Ein Abgrenzen und Elitenverhalten ist typisch in einer Sekte.
Die OS bestehen darauf, dass nur ihre Reitweise die richtige sei -> Schreit nach Sekte.
Ich könnte hier noch so viele Punkte aufführen, aber ich füge einfach mal eine Art Checkliste ein, als Beleg meiner Quellen.
Zudem war ich in der OS FB Gruppe und hatte eine ernstgemeinte, aber kritische Frage, ohne dass ich gegen OS war, ich wollte wissen, was hinter einer Übung stand und habe es hinterfragt.
Ich wurde dermaßen schnell aus der Gruppe geworfen und mit Beleidigungen im Messenger zugemüllt, es war grenzwertig! Eine Aussage/ DM habe ich sogar zur Anzeige gebracht, die ging eindeutig zu weit.
Kritische Fragen werden sofort unterbunden, die Leute schotten sich vom Rest der Welt ab und huldigen MJO, als wäre er eine Art Erlöser.
Quelle: https://www.blja.bayern.de/service/bibliothek/fachbeitraege/checklistesekten.php
Indem sich eine Gruppe abscheidet von amderen und vor allem meint, dass ihr Weg der einzig Wahre ist. Es ist okay, von sich und seinem Handeln überzeugt zu sein, aber diese Propaganda, dass dieser Weg einzig und allein richtig sei, das ist das sektenartige. Um das zu unterstreichen, werden sämtliche andere Reitweisen in dem Fall als hochgradig schlecht dargestellt - sowas geht halt gar nicht. In keiner Branche, völlig unabhängig vom Thema Reiten. Vor allem nicht in der Form.
Man schafft eine Blase, wo sich teilweise talentfreie Reiter behaupten können, unter gleichgesinnten fühlt man sich ja immer eohl. Klar kommt auch der ein oder andere talentierte Reiter daher.
Das heißt nicht, dass die Reitweise durchgängig schlecht ist. Man zeigt aber mit dem Finger auf andere und stellt sich selbst als Gott hin - und das ist das sektenartige daran.
Sie versuchen andere gewaltsam zu bekehren.
Sie greifen andere Reitweisen massiv an.
Sie gehen gezielt gegen Kritiker vor.
Sind nicht kompatibel zu anderen Reitweisen.
Einsichtsfähigkeit nahe Null.
Im allgemeinen sind die Tiere im unzulänglichen Zustand. Aufbereitung extremst schwer.
ch kann mit meinen „englischen Reitkenntnissen“ ohne Probleme ein Westernpferd, ein Barocckpferd, ein Doma Vaquera Pferd, einen Isländer, ein Galopprennpferd reiten
Im Ernst? Einen Isländer? Also ich traue mir ohne weiteres zu, Isländer zu reiten, wenn wir bei den üblichen Gangarten bleiben können. Aber den Tölt ohne gründlichen Unterricht oder gar den Rennpass zu reiten, trau ich mir nicht zu.