Warum war Paulus so wichtig für die Christen?

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Paulus hat die Lehren Jesu schriftlich zusammengefasst und ausformuliert. Er hat damit die christliche Theologie begründet. Darüber hinaus hat er ganz praktische Handlungsanweisungen für das alltägliche Leben gegeben, und er hat beschrieben, wie eine christliche Gemeinde aufgebaut und geführt werden soll, damit sie (über)lebensfähig ist.

Paulus hat das alles auch höchstpersönlich ohne Rücksicht auf sich selbst verbreitet und vorgelebt.

Jesus hat für alle Menschen (nicht nur für die Juden) gewirkt. Paulus hat das deutlich gemacht und so aus einer jüdischen Sekte eine Weltreligion für alle Menschen gemacht.

Im Römerbrief hat Paulus die wichtigsten Dinge zusammengefasst. In Verbindung mit dem Johannesevangelium ist das ein "Crashkurs" in Sachen Christentum.

http://www.bibleserver.com/text/GNB/Roemer1

Diese Frage wird m. E. hier recht gut beantwortet: http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=1494

Ein nachahmenswertes Beispiel.

Da der Apostel Paulus das Beispiel Christi treu nachahmte, konnte er sagen: „Werdet meine Nachahmer“ (1Ko 4:16; 11:1; Php 3:17). Paulus war darauf bedacht, der Leitung des Geistes Gottes zu folgen (Apg 13:2-5; 16:9, 10). Er hausierte nicht mit dem Wort Gottes, sondern redete in Aufrichtigkeit (2Ko 2:17). Trotz seiner Bildung versuchte er nicht, andere durch seine Redekunst zu beeindrucken (1Ko 2:1-5) oder Menschen zu gefallen (Gal 1:10). Er bestand nicht darauf, das zu tun, wozu er ein Recht hatte, sondern er paßte sich denjenigen an, denen er predigte, und achtete sorgfältig darauf, daß er andere nicht zum Straucheln brachte (1Ko 9:19-26; 2Ko 6:3).

In seinem Dienst bekundete Paulus Eifer und scheute keine Mühe; er reiste Tausende von Kilometern auf dem Meer und auf dem Land und gründete in Europa und in Kleinasien viele Versammlungen. Er benötigte somit keine mit Tinte geschriebenen Empfehlungsbriefe, sondern konnte auf lebendige Briefe hinweisen, auf Personen, die durch seine Bemühungen gläubig geworden waren (2Ko 3:1-3). Dennoch erkannte er demütig an, daß er ein Sklave war (Php 1:1), der die Verpflichtung hatte, die gute Botschaft zu verkündigen (1Ko 9:16). Statt Ehre für sich in Anspruch zu nehmen, gab er Gott alle Ehre, da Gott das Wachstum bewirkte (1Ko 3:5-9) und ihn für den Dienst hinreichend befähigte (2Ko 3:5, 6). Der Apostel schätzte seinen Dienst sehr und verherrlichte ihn; außerdem war er sich bewußt, daß er das Vorrecht des Dienstes nur der Barmherzigkeit Gottes und seines Sohnes zu verdanken hatte (Rö 11:13; 2Ko 4:1; 1Ti 1:12, 13). Paulus schrieb an Timotheus: „Dennoch wurde mir deshalb Barmherzigkeit erwiesen, damit Christus Jesus vornehmlich durch mich seine ganze Langmut als Musterbeispiel für die zeigen könnte, die ihren Glauben zum ewigen Leben in ihn setzen werden“ (1Ti 1:16).

Da Paulus früher die Christen verfolgt hatte, fühlte er sich unwürdig, Apostel genannt zu werden, und er gab zu, daß sein Apostelamt allein der unverdienten Güte Gottes zuzuschreiben war. Weil er nicht wollte, daß ihm diese unverdiente Güte vergeblich erwiesen wurde, strengte er sich noch mehr an als die anderen Apostel. Paulus erkannte jedoch, daß er seinen Dienst nur durch Gottes unverdiente Güte durchführen konnte (1Ko 15:9, 10). Er sagte: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Php 4:13). Er erduldete viel, aber er beklagte sich nicht darüber. Als Paulus (um das Jahr 55 u. Z.) seine Erfahrungen mit denen anderer verglich, schrieb er: „. . . in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe. Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe des Meeres zugebracht; oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von meiner eigenen Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit. Zu diesen Dingen von äußerlicher Art kommt das hinzu, was Tag für Tag auf mich einstürmt, die Sorge um alle Versammlungen“ (2Ko 11:23-28; 6:4-10; 7:5). Außer allen diesen sowie weiteren Belastungen in den darauffolgenden Jahren machte ein ‘Dorn im Fleisch’ Paulus zu schaffen (2Ko 12:7); dabei könnte es sich um ein Augenleiden oder um irgendein anderes Leiden gehandelt haben. (Vgl. Apg. 23:1-5; Gal 4:15; 6:11.)

Aufgrund seiner Unvollkommenheit lebte Paulus ständig im Widerstreit zwischen seinem Sinn und seinem sündigen Fleisch (Rö 7:21-24). Doch er gab nicht auf. Er sagte: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise“ (1Ko 9:27). Paulus hielt sich immer den unschätzbaren Preis — unvergängliches Leben im Himmel — vor Augen. Alle Leiden betrachtete er als nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die als Lohn für Treue in Aussicht stand (Rö 8:18; Php 3:6-14). Deshalb konnte Paulus offenbar kurz vor seinem Tod schreiben: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten“ (2Ti 4:7, 8).

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Quelle und weitere Infos über seine Bekehrung, seine Reisen und seine Inhaftierung siehe hier

http://m.wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200003406

Ein Aspekt wurde noch nicht beleuchtet: 

Wir wissen besonders viel über Paulus. Bestimmt gab es noch andere, die ähnlich viel gemacht haben, allerdings wissen wir über diese nichts oder nicht so viel.

Eine Frage, deren Beantwortung hier den Rahmen sprengen und mehr Zeichen als erlaubt bedingen würde!

Aber einiges sei trotzdem gesagt:

Saulus-Paulus (manchmal als Begründer der christlichen Religion, oft als deren erster Theologe bezeichnet) forderte in seinem Brief an die Römer, Kap. 13, Vers 1 und 2:

"Jedermann sei Untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet".

Also Demut und Gehorsam z. B. gegenüber Sklaven-, Ausbeuter-, diktatorischen u. a. Systemen. "Erfolg" u. a.: Unterstützung des nazistischen Systems durch die meisten Kirchenfürsten! 

Paulus war irgendwie hinsichtlich des anderen Geschlechts arg gestört und irgendein Anti-Frauen-Fanatiker (1. Kor 7,1-2: "Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren." Und wenn es doch nicht anders geht und die Natur das Ihre einfordert, dann eben "jeder seine eigene Frau" - ebenda).

Dann hatte er offensichtlich arge Probleme mit Petrus, dem  "Fels", auf den Jesus angeblich seine Kirche bauen wollte: siehe Gal 2, 11ff.: "Als aber Kephas (=Petrus) nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht,...";

Richtig geistig und körperlich war er irgendwie auch geschädigt (wahrscheinlich ist er bei seinem berühmten Sturz vom Pferd zu hart auf den Kopf aufgeschlagen). Siehe dazu z. B. 

Gal 4, 13-14 - Eingeständnis körperlicher Schwäche;

2Kor 12, 7-10 - Darstellung seines Irrsinns, deutlicher Kompensationszwang.

usw., usf!


Schon irgendwie wegweisend für alle `Christen :-)


Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass Paulus "einen Pfahl im Fleisch hatte". 

http://www.bibleserver.com/text/LUT/2.Korinther12

Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.

Historiker vermuten, dass Paulus damit andeuten will, dass ihm mal ein hölzerner Dil do in den Anus geflutscht ist und für den Rest seines Lebens nicht mehr heraus kam.

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@WotansAuge

ein hölzerner Dil do in den Anus geflutscht ist

Naja, manche finden das angenehm :-)

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