warum verlaufen landesgrenzen nicht einfach gerade?

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Die meisten Landeshgrenzen in Afrika wurden zunächst von den Kolonialmächten gezogen ohne Rücksicht auf lokale Verhältnisse. So kam es vor das ein Dorf in einem Land und ihre Weidegründe die sie seit jahrhunderten nutzen in einem anderen Land waren. Die Kolonialstaaten interessierte dies webig das vor allem die Grenzen im Landesinneren lange nicht von ihnen erreicht bzw. bewacht wurden. In Europa bestimmten dagegen zunächst natürliche Grenzen wie Flüsse, Gebirge oder Wälder die Grenzen. Aus ihnen entstanden im feudalen Mittelalter abgegrenzte Fürstentümer die sich durch Kriege und politische Wechsel in Größe veränderten.

Die sind in Afrika auch nicht gerade... Aber die haben mehr Wüste, wo es ein bißchen egal ist, wo genau die verlaufen.

Europa hat die grenzen gezogen, wo die Leute zu dem Zeitpunkt der Gründung des Nationalstaates waren.

Brummelbaer  31.05.2011, 14:39

"Die sind in Afrika auch nicht gerade... Aber die haben mehr Wüste, wo es ein bißchen egal ist, wo genau die verlaufen."

Das stimmt nicht ganz. Beim Auflösen der Kolonialreiche haben die alten Mächte einfach das Lineal genommen. Dabei wurden aber auch Völker auseinandergerissen, Religionen zusammengewürfelt usw..

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Landesgrenzen in Europa haben sich historisch entwickelt, während in Afrika die Kolonialmächte einfach einen geraden Strich gezogen haben, um ihre Einflussgebiete abzugrenzen.

Diese Striche verlaufen auch quer über Bevölkerungsgrenzen, woraus ja auch heute noch einiger Streit entsteht und manchmal auch heftiger Krieg, weil etwa die Hutu und die Tutsi sich eigentlich nicht leiden können, um mal ein Beispiel zu nennen.

Mixia  01.06.2011, 09:44

Stimmt im Prinzip, nur das Beispiel stimmt nicht. Hutu und Tutsi haben schon immer in demselben Land. Es waren nur verschiedene soziale Schichten der Gesellschaft, die Tutsi waren die Oberschicht, die Hutu die fast besitzlose Unterschicht. Das haben die Kolonialherren missverstanden und erklärt, dass es sich um unterschiedliche "Stämme" handele. Das ist so, als ob man in Deutschland im 19. Jahrhundert den Adel und das Bürgertum zu einem "Stamm" erklärt hätte und die Bauern und die Arbeiter zu einem anderen.

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Das Vorkommen nicht gerader Grenzen gibt es doch schon innerhalb der Bundesrepublik. Jedes Bundesland hat seine historischen Grenzen, und auch jedes noch so kleine Dorf. Dann ist es klar, dass dies auch fuer das ganze Land gilt, denn sonst wuerde man viele Dörfer einfach durchschneiden.

Sie haben vielleicht nicht um jeden Quadratkilometer Krieg geführt, aber es wurde zumindest um jedes Stückchen Land gestritten. Wenn man sich die Grenzen in der Natur ansieht, erkennt man oft, dass sie zum Beispiel natürlichen Gegebenheit folgen (GEbirgskämme, Flussläufe, Gerade zwischen zwei Landmarken) ...)