Warum tragen Richter/Anwälte Roben? Tun sie das immer oder nur ab gewissen Instanzen?

6 Antworten

Im Juristendeutsch heißt die Robe "Amtstracht". Richter und Staatsanwälte tragen im Gerichtssaal immer Robe, außer der Richter macht eine Mediation oder ein Schiedsverfahren oder ähnliches. Anwälte müssen nur Roben tragen, wenn das bei dem jeweiligen Gericht so üblich ist. In Berlin trägt man z.B. bei Amtsgerichten, beim Arbeitsgericht und beim Sozialgericht keine Robe.

Warum das sein muss, darüber kann man ohne Ende diskutieren. Warum haben Strafverteidiger weiße Schlipse? Warum tragen BGH-Richter rote Roben? Warum haben Richterroben Samtbesatz und Anwaltsroben Seide? Es ist in erster Linie alles Tradition. Es soll wohl die Würde des Gerichts ausstrahlen (und die Anwälte sind Organe der Rechtspflege, auch wenn sie natürlich nicht dem Gericht angehören). Es soll erkennbar sein, wer im Saal zur Rechtspflege gehört und wer "nur" Partei, Zeuge oder Zuhörer ist. Und es soll wohl die Zivilkleidung der Richter, Anwälte usw. verdecken.

Hier kannst du es nachlesen. http://www.justiz-roben.de/roben-geschichte.html

Es ist Tradition und gilt grundsätzlich für alle Instanzen. In manchen Gerichtssprengeln gibt es Ausnahmen.

Ich halte das Tragen von Roben durchaus für sinnvoll. Das hat nichts mit Verstecken oder Aufblasen zu tun. Aber, wenn ich eine Robe trage, werde ich ständig daran erinnert, daß es nicht auf meine eigenen Vorlieben oder meine Person ankommt, sondern ich versuchen muß, möglichst objektiv zu sein bzw. im Rahmen des Rechts (auf diesen Rahmen kommt es an) die Interessen meiner Klientel zu vertreten.

Ganz gelingt es nie, die eigenen Gefühle auszublenden - auch der Jurist bleibt ja Mensch mit allen Schwächen - aber ich muß mich darum bemühen.

Deine Antwort ist topp! Leider nur 1 x DH von mir möglich!!!! Wäre schön, wenn Deine Anwort von vielen Usern gelesen würde.

@Justin

Nomen est omen? DH ;-) Hab es aber auch schon anderst erlebt. Einer trug Robe, der andere nicht, da bat der Richter, das der andere, welcher die Robe anhatte, diese auch auszuziehen. Da war nur noch der Richter in Robe..

Zitat: "Wenn ich eine Robe trage, werde ich ständig daran erinnert, dass es nicht auf meine Person ankommt...."Wie kommt man nur auf sowas?

Das, was ein einzelner Richter mit dem Tragen einer Robe verbindet, ist bei jedem anders. Der nächste Richter kann z. B. Sadist oder sehr ichberzogen oder extrovertiert sein und schon trifft Deine Analyse auf ihn nicht zu.

Ursprünglich wurde die Robe von dem Juristenhasser Friedrich d. Gr. eingeführt, als schwarzer Wollumhang "auf das man sie Spitzbuben von weitem erkenne" wie es in seinem Erlass heißt. Über die Jahre wandelte sich aber die Bedeutung zu dem bereits hier genannten.

Das ist Tradition. Außerdem sind das Zauberroben. Damit verstecken sie sich vorm Gesetz.