Warum sind psychische Erkrankungen ein Ausschlusskriterium für eine Spende?
Dass die Einnahme von Psychopharmaka ein Ausschlusskriterium darstellt ergibt für mich Sinn. (Gilt das eigentlich grundsätzlich für alle Psychopharmaka?)
Ist eine Stammzellspende auch dann nicht möglich, wenn man psychisch krank ist, aber keine Medikamente einnimmt? Wenn ja: warum nicht?
Sevven
1 Antwort
Hallo Sevven!
Wie bei vielen anderen Krankheiten kommt es auch bei einer psychischen Erkrankung auf den Schweregrad an. So stellt sich uns zunächst die Frage, ob der Spender oder die Spenderin durch die psychische Erkrankung eingeschränkt ist und wie belastbar er/sie im Alltag ist. Denn die Spendensituation stellt eine zusätzliche psychische Belastung dar, die es obendrein zu bewältigen gilt. Uns geht dabei auch um die Frage, wie der Spender oder die Spenderin mit der Situation nach der Spende umgehen kann. Immerhin bekommen man durch eine Spende in gewisser Weise einen schwerkranken 'Blutsverwandten' dazu, um den sich viele Spender:innen dann durchaus ernsthafte Sorgen machen.
Wenn psychische Erkrankungen wie schwere behandlungsdürftige Depressionen, jegliche Form von Psychosen oder schizoaffektiven Störungen vorliegen, ist eine Aufnahme leider nicht möglich, da die Spende zu einem Rückfall führen kann. Dieses Risiko wollen wir natürlich auf keinen Fall eingehen. Wenn man aber nur unter einer "leichten" Depression leidet, die Behandlung zeitlich begrenzt ist und man sich fit genug fühlt, den Alltag zu bewältigen, dann ist eine Spende möglich. Um konkrete Diagnosen und Krankheitsbilder abzuklären wende dich gerne unter medizinische-spenderanfragen@dkms.de an unser Ärzt:innen Team.
Vielen Dank für die Antwort, die sehr aufschlussreich war!