Warum sind Kirchen geschlossen wenn kein Gottesdienst ist
Ich gehe eigentlich nicht häufig in die Kirche, nur zu Weihnachten und höchstens 1-2 mal im Jahr zwischendurch. Da ich gerade meine Schwester verloren habe, und es mir doch nahe gegangen ist, verspürte ich den Wunsch, in die Kirche zu gehen. Es war Donnerstag Nachmittag (hellichter Tag). Aber die Kirche war abgeschlossen. Das merke ich aber seit Jahren. Immer wenn ich mal an der Kirche vorbei ging, war abgeschlossen. Da ich aus einem kleinem Dorf komme, haben wir nur jeden 2. Sonntag Gottesdienst. Selbst an den Sonntagen, wo kein Gottesdienst ist, ist die Kirche auch geschlossen. Die Leute, die gerne öfter in die Kirche gehen, haben keine Chance, da sie ständig verschlossen ist. Sollte es nicht eigentlich so sein, dass eine Kirche immer auf hat? Ich meine nachts z.B. ist es was anderes, aber tagsüber und vorallem am Sonntag kann ein Mensch, der an Gott glaubt und gerne in die Kirche geht, doch erwarten, dass er auch rein kann, oder nicht? Das beschäftigt mich so sehr, dass ich sogar schon eine Email an unseren Kirchenkreis schrieb, aber eine Antwort blieb bis jetzt aus.
10 Antworten

Das hängt von der Region ab. Heutzutage müssen in den meisten Regionen die Kirchen leider verschlossen werden, da es sonst Vandalismus und Diebstahl geben würde.

Katholische Kirchen sind in der Regel tagsüber geöffnet, evangelische Kirchen sind in der Regel nur zum Gottesdienst offen. Das hängt mit unterschiedlichen Kirchenvorstellungen zusammen:
Bei den Katholiken ist die Kirche Haus Gottes und Gott ist im Tabernakel gegenwärtig, deshalb soll die Kirche so oft als möglich geöffnet sein, damit die Menschen zu Gott hin können. Die Evangelischen sehen die Kirche mehr als Versammlungsraum, und der erfüllt seinen eigentlichen Nutzen nur, wenn eben Versammlung, sprich Gottesdienst ist.
Anstatt an den Kirchenkreis zu schreiben, hättest du besser den Pfarrer oder den Mesner angerufen und ihn gefragt, ob es möglich wäre, eine halbe Stunde für dich zu öffnen. Oder du suchst eine katholische Kirche in deiner Umgebung auf.

In meiner Gegend gilt das durchgängig: katholisch offen, evangelisch zu.

Doch, hat es. Egal, in welcher Gegend Deutschlands ist es - in der Regel - leider so: katholisch offen, evangelisch verschlossen.

Das ist schon lange nicht mehr so, aber das Klischee hält sich.

Ich bin seit Jahren viel in Deutschland unterwegs, dienstlich wie privat, von Niedersachsen bis Bayern, vom Saarland bis Brandenburg. Und statistisch gesehen trifft das nach wie vor noch zu.

Bei uns ist die kleinere Kirche auch immer geschlossen, da oft Randaliert wurde etc.


Ja, es sollte so sein. Und früher war es auch so. Auch bei uns. Seid die Kirche vor ein paar Jahren allerdings ausgeraubt wurde ist es damit leider vorbei. Ich denke in vielen kleinen Dorfkirchen ist das ein Grund.
Was mir auch auffällt: Evengelische Kirchen haben noch seltener offen als katholische.

Ob eine Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten geöffnet ist, hängt weniger von der Konfession ab, als davon, ob genügend Besucher kommen, dass es sich lohnt. Es bleibt nämlich immer das (erhebliche!) Risiko, dass Leute aus Blödsinn etwas kaputtmachen, in die Kirche k*cken (ja, ehrlich!) oder urinieren ... gab es schon mehrfach in einer Kirche, die ich kenne. Nicht immer ist es möglich, jemanden zur Bewachung abzustellen.
Das hat nichts mit der Konfession zu tun.