Warum schweigt die LGBTQ-Community zu Repressionen gegen Asexuelle?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann mir Vorstellen, das Aaexualität häufig nicht greifbar ist für die Menschen. Darüber hinaus wissen viele nicht mal, dass es eine sexuelle Orientierung ist.

Dennoch kann ich es nicht erklären.

Gerade weil unsere Gesellschaft so sexualisiert ist, hab ich lange gebraucht, um zu merken, dass ich Asexuell und nicht kaputt bin. Das ist glaube ich nicht nur für mich ein steiniger Weg gewesen.

Und als asexuelle Person kann man ja auch Bi-,Pan-, Homoromantisch etc. Sein und leidet dann ja auch wieder unter Diskrimminierung.

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Zum Teil habe ich das Gefühl, fühlen sich LGBs tatsächlich sogar angegriffen von uns. Sie kämpfen für freie Sexualpartnerwahl und wir erdreisten uns, dies nutzen zu wollen, in dem wir keinen Sex haben wollen :-D. Ich habe sogar von anderen Queeren heftigere Sprüche gehört, als von Heterosexuellen.

Aber, genau so, habe ich auch das Gegenteil schon erlebt, dass die Asexuellen durchaus auch geschützt und beachtet werden und auch neugierig empfangen.

Ich sehe da nicht, dass man das pauschal sagen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selber asexuell.

Hm, interessantes Thema, war mir nicht bewusst. Etwa Asexuelle leiden unter

zumindest gesellschaftlicher Diskriminierung...

Kannst du mal Beispiele nennen, wie diese gesellschaftliche Diskriminierung geschieht?

unter Beleidigungen, Bedrohungen

Und wie äussert sich das? Ich meine, wie wissen die Beleidiger und Bedroher überhaupt über die Asexualität? Welche Situationen muss ich mir da vorstellen?

....und teils sogar Gewalt zu leiden.

Auch da ist mir nicht klar, woher wissen die Gewalttäter überhaupt?

Ich kenne einen asexuellen Mann - der in einer Industriebude arbeitet. Da reden wohl einige Kollegen sehr, nun ja, unasexuell. Er traut sich nicht, offen dazu zu stehen, einfach weil er die Reaktionen fürchtet. Männer werden in bestimmten Kreisen immer noch sehr viel über ihre Sexualität/-Sexualaktivität definiert, gerade für Männer ist das also schwer zu sagen zum Teil. Es scheint in manchen Köpfen noch so zu sein, dass Stärke über sexuelle Tatkräftigkeit/Lust definiert wird.

Frauen dagegen gelten dann schnell als prüde und bieder, was auch nicht wirklich angenehm ist. Vor allem wird man aber auch immer wieder gefragt, ob man denn so sei, weil man schlimme Erlebnisse hatte, ein Trauma odert ähnliches. Was das ganze halt schon pathologisiert.

Was ich mal gehört habe, als Satz, ist sowas wie, dass man ja nur mal richtig durchgefickt werden müsse, damit man...

Oder auch sowas in der Art wie: ja, so wie du aussiehst, dich will doch auch kein Kerl... sowas in der Art.

Tatsächlich reagieren manche Männer auf diese Art Ablehnung eher beleidigend und aggressiv - kratzt wohl am Ego, wenn man sie nicht will...

Ich selber habe das nie erlebt, aber schon von angedrohten, oder versuchten Vergewaltigungen zur "Heilung" gehört ...

Auch da ist mir nicht klar, woher wissen die Gewalttäter überhaupt?

Nun, die meisten Menschen wissen es nicht, warum auch. Aber ich zum Beispiel verstecke meine Sexualität auch nicht, wenn das Thema zufällig darauf kommt - und gerade bei einer potentiellen Beziehung (ich bin asexuell, aber heteroromantisch), ist das natürlich etwas, was ich sehr früh an- und ausspreche.

ABER: ich persönlich habe natürlich schon hin und wieder einen blöden Spruch gehört - aber ich würde niemals Angst haben mich offen zu äußern. Das meiste kommt aus Unverständnis heraus. Zum Teil ärgerlich - wobei mich etwas vermeintlich harmloses am meisten ärgert - der Satz: "Warte ab, irgendwann triffst du mal den richtigen..."

Aber ich sehe in Asexuellen jetzt auch keine wirklichen Opfer. Einzelne mag es geben, aber das ist keine besonders schützenswerte Gruppe, über das normale hinaus.

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@guitschee
ist keine besonders schützenswerte Gruppe, über das normale hinaus

Es ist wichtig, dass Leute wissen, dass es Asexualität gibt. Ansonsten kann es (v.a. für asexuelle Personen) zu vielen unschönen Erfahrungen, bis hin zu Traumata kommen. Meines Wissens ist es nicht unüblich, dass asexuelle Personen negative Erfahrungen durchmachen müssen, bevor sie über Asexualität erfahren. Um das zu verhindern braucht es mehr Aufklärung darüber. Klar ist Aufklärung auch aus anderen Gründen relevant, aber es hat durchaus auch diesen Schutz-Aspekt.

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@cyan33

Dass es das gibt, klar. Deswegen gehe ich zum Beispiel auch selber so offen damit um. Ja, gerade PsychoLeute und Lehrer und so, sollten sowas wissen, um richtig mit Asexuellen umgehen zu können und eben auch zu erkennen, okay da ist vielleicht das "Problem" einfach nur eine harmlose Asexualität. Und natürlich ist das eine Variante, die auch Jugendliche kennen müssen.

Auch ich kenne andere Asexuelle, die es sehr lange sehr schwer hatten, bis sie es herausgefunden haben und sich dann auch endlich so akzeptieren konnten, wie sie sind.

Aber Wissen darum notwendig zu finden und verbreiten und Leute spezielll irgendwie schützenswert zu finden, sind zwei völlig unterschiedliche Sachen.

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Tja, dass müsst ihr unter euch aus kaspern. Behelligt damit bitte nicht die Allgemeinheit, denn auch völlig normale Menschen werden beleidigt, diskriminiert, bedroht und das teilweise sogar mit Gewalt.

Also?

Es ist immer falsch, wenn jemand beleidigt, diskriminiert oder bedroht wird - und erst recht, wenn es zu Gewalt kommt - aber die Sexualität ist wirklich einer der dümmsten Gründe dafür überhaupt.

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Hier geht es aber nicht um "völlig normale" Menschen, sondern explizit um Asexuelle. Das Internet ist nicht nur für Euch "völlig normale" Menschen da, sondern auch für uns "Unnormale". Wenn Du Dich von uns im Internet behelligt fühlst, dann schalte Dein WLAN-fähiges Gerät ab und gehe spazieren.

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@HXRKRYS

Wir werden auch tattäglich beleidigt, und wo ist der Deal?

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