Warum riskieren so viele Fahrradfahrer horrende Bußgelder und Punkte in Flensburg?


22.01.2025, 13:59

Da sich die Preise seit Erstellen der Frage geändert haben, ergänze ich die neuen mal.

1. Fahren über eine rote Ampel, die länger als eine Sekunde rot war, mit Gefährdung: 188,50

2. Nutzung des Gehweges 55€

Warum riskiert man, nur um ein paar Sekunden schneller zu sein diese 243,50€? ...

17 Antworten

Von Experte JochenOWL bestätigt

Meiner Erfahrung nach interessiert sie es einfach nicht. In meiner Stadt ist das auch ein großes Problem.
Aber viele Polizisten juckt das nicht, auch wenn sie 5 Meter hinter dem Radfahrer sind und der vor Ihnen über rot fährt oder das Mobiltelefon bedient.

Beide Seiten juckt es scheinbar nicht im besonderen.

lg

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Polizeibeamter

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 11:37

Gut bei Mobiltelefon fühle ich mich auch leider, ehm, angesprochen. Ich habe es am Lenker und tippe da halt dann manchmal drauf rum für Navis, oder ehm hust Pokemone... (ist das eigentlich überhaupt illegale Nutzung, lalalal...?)

Aber ich meine, das kann so einen Fahrradfahrer umbringen, wenn er so einen Unsinn macht, müsste die Polizei da nicht zumindest dann mal ein Warnschuss vor den Bug geben?

HfPol110, UserMod Light  19.06.2024, 11:39
@guitschee

Ja die Mobiltelefonnutzung ist genauso untersagt wie beim Auto. Das tippen auf das Display bzw das halten des Handys wenn die Navigation läuft, ist schon ein Verstoß.

Wie gesagt ich ahnde jetzt diese Ordnungswidrigkeiten. Andere Kollegen machen das nicht und dann brauch man sich nicht zu wundern.

lg

Charedi  19.06.2024, 11:42
@guitschee

Für Navi an meinem Lenker halte ich an und stelle es dann ein. Ich bin nicht lebensmüde.

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:10
@HfPol110, UserMod Light

Lach. Ich dachte nicht, dass du tatsächlich drauf antwortest :-D. Dann bin ich in Dortmund ja safe ;-). BaWü ist mir zu weit weg :-D

guitschee 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 14:23
@HfPol110, UserMod Light

Übrigens, ich war in der Zwischenzeit, seit die Frage erstellt wurde, auf einem Fahrradurlaub in Holland. Da habe ich auch wieder am Handy ... tja und hatte deswegen einen Zusammenstoß mit einem Poller, merke: ich bin klüger geworden und halte an, wenn ich was am Handy machen will :-D.

guitschee 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 14:57
@HfPol110, UserMod Light

Außer ein bisschen aufgeschürftes Knie und sehr aufgeschürften Ego - weil ich vorher, als der Tourguide warnte, man solle nicht gegen die Poller fahren, noch runtönte, wer bitte so blöd wäre :-D - ist zum Glück nichts passiert - und das hatte ich mir sowas von verdient, würde ich sagen. Besser so und was gelernt, als nix mehr lernen können :-D.

Weil es diesen Radfahrern egal ist.

Und ich konnte selbst beobachten, wie die Polizei so eine Situation betrachtete und vollkommen ignorierte.

Spreche ich besagte Radler darauf freundlich an, dann reagieren sie überheblich und vollkommen keiner Schuld bewusst.

Wenn Regelverstöße nicht geahndet werden, dann braucht man diese Regeln ja nicht zu beachten. Außerdem lesen anscheinend diese Radfahrer nur den Satzanfang bis zum Komma. (Der Radfahrer darf, wenn "ach, egal".)

Ich sage gerne: "Umweltfreundliche Verstöße sind erlaubt."

Es gibt aber auch vernünftige Radler, die dann von den Autofahrern mies behandelt werden, wegen der Fahrradrüpel.

Es interessiert sie einfach nicht. Und wenn sie keinen Führerschein haben sind die Punkte auch egal. Hier in Spanien sind dieselben Bußgelder wie für PKW fällig, gibt aber keinen Punktabzug. Rotlicht kostet, je nach Gefährdungslage, 500 oder 1000€. Interessiert auch kaum einen.


guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:15

1000? WTF das kostet doch echt schon so viel, dass es wehtut?! Und es interessiert sie trotzdem nicht? Ist das denn mehr theoretische Bußgelder, oder welche, die wirklich auch real mal verhängt werden?

koofenix  19.06.2024, 12:25
@guitschee

Wie in DE, wer erwischt wird hat wirklich so ein sagenhaftes Pech gehabt. Hier besteht allerdings die Möglichkeit , je nach Vergehen, das Bußgeld bis zur Hälfte zu reduzieren wenn man innerhalb von 20 Tagen zahlt.

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:26
@koofenix

Weil man dann keinen Widerspruch einlegt und dem Amt keinen Stress macht :-D.

koofenix  19.06.2024, 12:36
@guitschee

Ja, gibt drei Preisklassen z.B. (Rotlicht 1000€): 500€ für Schnellzahler, 1000€ für Normalzahler und 1200€ bei Pfändung.

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:43
@koofenix

Okay, merke: niemals in Spanien fahren ...

koofenix  19.06.2024, 12:46
@guitschee

Ich fahre hier seit 25 Jahren mit allem möglichen von Fahrrad bis Lkw. Außer ab und an mal Geschwindigkeit (meist auf Nationalstraßen) konnte ich mir Bußgelder verkneifen. Muß halt jeder wissen, was er mit seinem Geld anfängt. Ich habe da andere Wünsche.

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:54
@koofenix

Alleine die Möglichkeit so eines großen Bußgeldes, nur weil ich als überforderter Touri eine Ampel übersehe....

Ich vermute mal weil sie keine Nummernschilder haben und sich daher als "nicht zurückverfolgbar" fühlen. Das senkt die Chancen auf eine Ahnung natürlich gewaltig und lässt sie sich vermutlich sicher fühlen.

Vorab, man soll nicht alle über einen Kamm scheren und es gibt auch viele, die sich an Vorschriften halten.

Leider gibt es aber auch viele, die glauben, absolute "Narrenfreiheit" zu haben und sich nicht im Geringsten um die StVO scheren.

Die leben dann häufig in dem Wahn, sie würden als sogenannter "Geschlossener Verband" gelten, nur weil sie zu dritt, nebeneinander auf der Straße fahren, während sich neben ihnen ein neuwertiger Radweg befindet und - wegen der Beschilderung - auch zwingend genutzt werden muss.

Ausnahmen wären lediglich Baustellen und/oder Äste in Form von Fallholz auf dem Radweg, z. B. nach einem Sturm...

Erst kürzlich fuhren Kollegen, beide für ihre Fairness und Gutmütigkeit bekannt, in einem zivilen KFZ, hinter einer dreiköpfigen Gruppe von Radfahrern, die natürlich nebeneinander fuhren und dadurch dem nachfolgenden Verkehr die Möglichkeit nahmen, gefahrlis zu überholen.

Der Fahrer hat sich darauf beschränkt, kurz zu hupen und der Beifahrer hat unmissverständlich zum Radweg gezeigt.....

Die einzige Reaktion war, dass zwei der drei Radfahrer mit erhobenem Mittelfinger "zurückgrüßten"...

Es scheint nicht allgemein bekannt zu sein, dass diese Geste, nach allgemeiner Rechtsprechung, eindeutig als Beleidigung interpretiert wird, worauf Geldstrafen bis zu 4.000€ oder auch eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr verhängt werden können - nungut, wenn jmd. zuviel Geld oder Freizeit hat....

Jedenfalls war es da mit der Gutmütigkeit bei den Kollegen vorbei , sie haben überholt und das "beliebte BITTE FOLGEN" auf der Heckablage eingeschaltet....

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjähriger Radfahrer und "Schrauber"

guitschee 
Beitragsersteller
 19.06.2024, 12:45

Geschlossener Verband ist so eine Sache, die viele Autofahrer nicht drauf haben - wir hatten hier jahrelang eine Fahrradveranstaltung, wo wir echte! geschlossene Verbände hatten - und die Autofahrer regelmäßig durchgedreht sind, wenn wir mit 20+ Fahrrädern eben dann halt auch mal zum Teil über die Rote Ampel fuhren. Aber ja, 3 ist kein Verband :-D.