Warum regnet es, aber nebelt nicht?
Es geht um die deutsche Grammatik. Der dreijährige guckte sich gestern morgen den Nebel an und sagte: "Es nebelt." Ich fand den Begriff total niedlich, und eigentlich hat er es ja logisch von den bekannten Begriffen abgeleitet: Regen- es regnet, Sturm- es stürmt, Schnee- es schneit, Nebel- es nebelt, nein, eben nicht, weil es neblig ist! Warum wird da kein Verb gebildet? Und warum braucht die Sonne sogar noch ein Hilfsverb wenn sie am Himmel steht? Sie sonnt ja nicht, die Sonne scheint. Während sich die Menschen und Tiere sonnen können kann es die Sonne nicht. Eigentlich total unlogisch diese Verbbildungen, oder gibt es dafür einen Grund? Willkür oder doch logisch??? Wer kennt sich damit aus?
4 Antworten
dein dreijähriger hatte eigentlich schon recht =)
http://de.wiktionary.org/wiki/nebeln
nicht häufig genutzt aber dennoch richtig.
Da war der Kleine ja klüger als ich. :) Ich kannte nebeln als Verb bis eben gar nicht.
Von einer lebenden Sprache sollte man niemals Logik verlangen. Dass aber Kindermund oft etas sehr bildlich beschreibt, ist Fakt. Mein dreijähriger Sohn sagte, als wir an einem Springbrunnen vorbeikamen: "Guck mal Papa, ein Wassersprung!"
Regnen, schneien, hangeln, stürmen bezeichnen eine Bewegung, Nebel ist nur da (nachdem er aufgekommen ist). Deshalb heißt es auch nicht sonnen, wenn die Sonne scheint. Witzigerweise drückt dieses Wort auch eine aktive Betätigung aus, obwohl man dabei nichts tut.
So ist halt die deutsche Grammatik. Jede Sprache hat ihre Tücken. In französisch kämpfst du mit dem Subjonctiv, in Englisch mit den Zeiten und in Deutsch mit vielen vielen Dingen mehr, z.B. mit dem Nebel ;)