Warum redet man nicht über Geld und Sexualität?
7 Antworten
Hallo Anonymprivat23,
betrachten wir zunächst Geld oder Kapital. In unserer Gesellschaft finden wir ein System, was Dinge bewertet. Somit existiert ein Güter- und Dienstleistungskreislauf sowie ein Kapitalkreislauf.
Mit Kapital ist sehr viel anzufangen, so haben viele Menschen einen Fokus darauf und bewerten in den beiden Kreisläufen manche Güter oder Dienstleistungen sehr hoch, so dass sich daraus sehr viel Kapital, das dann auch gegeben wird, anhäuft.
Schauen wir jetzt auf Sexualität. Menschlich archaisch ist sie sehr bedeutungsvoll: sie ist klassisch das einzige Mittel zur Fortpflanzung, steuert somit die Erhaltung der Art als anscheinlich höchstes Bedürfnis der Menschheit.
Dazu kommt ein Ungleichgewicht, damit einer ebenfalls menschlichen Archaik: die Optimierung der Fortpflanzung zu tun hat, dazu. Es gibt ein großes Angebot an Samen, die sich mit geringem Aufwand und hohen Nutzen spendieren. Das Austragen und Aufziehen von Nachwuchs bedeutet einen hohen Aufwand, und der Nutzen wäre nur hoch, wenn es auch die "richtigen" Gene wären.
Hier ist eine Diskriminierung zwischen den miteinander fortpflanzungsfähigen biologischen Geschlechtern zu beobachten, was wiederum gesellschaftlich etabliert ist. Das beobachtet sich auch, wo heute Sexualität häufig von Fortpflanzung losgelöst ist.
Unterbewusst oder latent mag beides vielen Menschen als nicht ok erscheinen, doch ist es gesellschaftlich etabliert. Das wäre für mich ein Grund, wenn darüber eher geschwiegen, als geredet würde, damit diese Diskussion über nicht ok und etabliert nicht aufkäme.
In unserer heutigen Zeit beobachten wir, dass über Sexualität offen gesprochen wird. Da ist ein Stück weit Moralismus, der möglicherweise versucht,dieses Ungleichgewicht in bestimmte akzeptable Bahnen zu lenken, in den Hintergrund getreten. An der Diskriminierung hält die Gesellschaft jedoch fest - auch wenn es vereinzelt Stimmen gibt, die auch daran rütteln.
Über das Kapital wurde in früheren Zeiten gesprochen - und der Kommunismus war ein Ansatz, diesem Ungleichgewicht zu begegnen. Wir wir sehen oder einsehen, hat das zu keinem Erfolg geführt.
Es kann nichts erzwungen oder erredet werden. Es ist die Gesellschaft, die Menschen, die ihre Attitude verändern dürfen, um somit einen vielleicht letzten Schritt in der Aufklärung zu gehen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Wer ist denn "man"? Wenn es angebracht, so tu ich zum Beispiel das schon.
lg up
Weil beides sehr private und intime Dinge sind! Natürlich kann es Menschen geben, mit denen man über diese Themen redet, aber die sind ausgesucht und meist sind es nur sehr wenige! Die Öffentlichkeit - und die ist damit gemeint - geht so etwas nichts an!
Warum "man" das nicht tut, kann ich dir nicht sagen. Ich tue es nicht, weil es meine Privatangelegenheit ist und dass niemanden etwas angeht.
Ich mach das
Natürlich nur in bestimmten Kreisen.
Jedenfalls nicht, wenn meine erwachsenen Enkel m,w,x und deren Eltern anwesend sind ... oder gar noch meine Ex-frau .... klar, oder^^