Warum nimmt man Streuverluste in Kauf?

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Begriffe wie 'Zielgruppe' sind statistisch zu verstehen. In der Zielgruppe sind niemals 100% potentielle Kunden und ausserhalb der Zielgruppe sind selten 0% potentielle Kunden. Eine Werbemaßnahme wird immer dann gemacht, wenn man sich durch sie Vorteile verspricht. Beziehungsweise wägt man den potentiellen Nutzen gegen die tatsächlichen Kosten ab. Eine Maßnahme, mit der man mit Sicherheit alle potentiellen Interessenten erreichen würde, würde man dann durchführen, wenn sie weniger kosten würde, als die zusätzlichen Gewinne, die man durch sie erzielen könnte. Wenn diese optimale Maßnahme aber ein Vielfaches von dem kosten würde, was einem zur Verfügung steht, muss man zu irgendwelchen suboptimalen Maßnahmen greifen. Solange man durch eine Maßnahme mehr hereinbekommt als sie kostet, lohnt sie sich, selbst wenn sie eine sehr greinge Trefferquote hat.

Man kann noch viele weitere Prinzipien nennen, die eine Rolle spielen könnten. Werbung macht im besten Falle ein Unternehmen, eine Marke sympathisch. Wenn ein Unternehmen für ein Kinderprodukt wirbt, aber auch andere Produkte in seinem Portfolio hat, dann gibt es positive Nebeneffekte, die es sinnvoll erscheinen lassen, dass auch viele andere die Werbung sehen. Man kann auch an potentielle zukünftige Kunden denken. Eine Bausparkasse, deren Werbung man in der ganzen Kindheit schon gesehen hat, wird einem vielleicht im passenden Alter sympathisch erscheinen. Es kommt immer auch ein bisschen drauf an, wie flüssig ein Unternehmen ist. Wenn es nicht gerade ums Überleben kämpfen muss, kann eine Werbung an der Zielgruppe vorbei eine sinnvolle Investion sein. Immerhin auch wirbt an der Stelle, wo man selber präsent ist, die Konkurrenz gerade nicht.

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Weil man sonst die Zielgruppe auch nicht erreicht.

Bei TV kann man Streuverluste minimieren, indem man das für die Zielgruppe passende Themenumfeld wählt (z.B. "Der Hundeflüsterer" mit Hundefutterspots) oder die für die Zielgruppe typischen Sendezeiten belegt. Bei Zeitungen und Illustrierten kann man in der Mediaplanung ermitteln, wie sich die Leserschaft des betreffenden Mediums zusammensetzt (z.B. "Auto,Motor, Sport" für Reifenwerbung, "Brigitte" für Küchen- und Haushaltsartikel).

Bei Plakaten ist es schwieriger. Natürlich kann man bei Plakaten für Einweckgläser die Anschlagstellen im Umfeld großer Haushaltsgeschäfte bevorzugen. Aber bei vielen Produkten ist die Präsenz im öffentlichen Raum für das Produktimage wichtig. Wer im öffentlichen Raum nicht vertreten ist gilt nicht so sehr als bedeutend.

Weil man sonst auch die Leute, die in der Zielgruppe liegen nich erreicht. Das ist einfach etwas, womit man leben muss. Man kann ja keine Plakate entwerfen, die nur für Leute eines bestimmten Alters oder Geschlechts sichbar sind^^

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