Warum mussten die Menschen früher für ein Foto lange ruhig sitzen?
Finde dazu nichts, ist unser Physikthema...
6 Antworten
Die Basis der Überlegung ist die Lichtempfindlichkeit des Films und die Lichtmenge.
In dem Zusammenhang haben wir die Blende und die Belichtungszeit.
Wenn ein Film nicht so sehr empfindlich ist, brauchen wir eine große (weit offen) Blende und lange Belichtungszeiten. Mit der Lichtempfindlichkeit kommt auch noch die Grobkörnigkeit des Films, also die Qualtität des Filmmaterials dazu.
Bei frühen Fotografietechiken waren lange Belichtungszeiten nötig, da das Fotonegativ auf einer mit Chemikalien beschichteten Glasplatten fixiert wurde. Das erste so entstandene Bild (Daguerrotypie) hatte eine Belichtungszeit von 8 Stunden. Das Medium war Asbest auf Zinnplatte. Mit der Zeit wurde das Beschichtungsmedium optimiert und die Belichtungszeiten kürzer.
Weil die ersten Fotos noch mit versilberten Platten fotografiert wurden (Daguerrotypie, nach ihrem Erfinder Louis Daguerre), die sehr lange brauchen, um belichtet zu werden.
Zu Anfangszeiten etwa 20 Minuten sodass es für Portraits noch relativ umständlich war, aber das war schon eine weite Verbesserung zu den ersten Kameras, die eine Belichtungszeit von 8 Stunden benötigten.
Ca. 1839 wurde die Daguerrotypie vorgestellt. Schon ca. 2 Jahre später wurde die Belichtungszeit von diesen 20 Minuten auf nur ca. 5 Minuten verbessert und somit reif für Portraits.
Fun Fact: Damit Leute sich nicht zu viel bewegen und dann auf dem Foto verwischt erscheinen, wurden sie in eine Daguerro-Klammer "eingespannt":
Vielleicht hat es dir bei der Google-Suche am richtiugen Wort gefehlt.
Heute redet kaum noch jemand über Belichtungsszeit.
Die Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials war damals sehr niedrig:
Bei der Daguerreotypie wurden versilberte Kupferplatten mit Jod bedampft und dann sofort verwendet: Das Modell musste ca. 1-5 min stillsitzen.
Auch bei den später gebräuchlichen nassen Platten (Silbernitrat als lichtempfindliche Schicht) war die Belichtungszeit nicht wesentlich kürzer.