Warum mochte der preußische König die Revolution nicht?

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Die Revolution 1848/1849 richtete sich gegen Monarchien in ihren bestehenden grundsätzlichen Zustand und wollte die politische Macht der Monarchen in den von ihnen beherrschten Staaten verringern. Daher ist es nicht erstaunlich, wenn ein Monarch wie der König von Preußen die Revolution ablehnt.

Gründe für die Abneigung des preuischen Königs gegen die Revolution

  • Festhalten an einem Gottesgnadentum (die Revolution wollte dieses Prinzip in der politischen Wirklichkeit beseitigen)
  • Ablehnung des Prinzips der Volkssouveränität und der Demokratie Abneigung, seine Machtgefugnisse von einer Verfassung einschränken zu lassen (darunter Gesetzgebung durch ein Parlament als Volksvertretung und Kontrolle der Regierung durch das Parlament)
  • Abneigung gegen einen Umsturz und seine Beurteilung als Treuebruch und Hochverrat, auch aus einer gewissen romantisch verklärenden Rückwartsgewandtheit zur Vergangenheit
  • Gefühl eigener Höherrangigkeit gegenüber dem Volk (nicht nur gegenüber dem einfachen Volk, sondern auch gegenüber einem Bürgertum mit Bildung und Besitz, wozu ein Großteil der Abgeordneten der Nationalversammlung gehörten; König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen hielt sie abwertend nicht für seinesgleichen)
  • eigene Beurteilung der Revolution 1848/1849 als sehr albern, dumm und schlecht



Ablehnung der Kaiserkrone


König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen hat am 2. April 1849 die Kaiserdeputation (Abgeordnete der Frankfurter Nationalversammlung, die ihm die Kaiserkrone anboten) im Berliner Schloss empfangen und eher verklausuliert (auf verwickelte und schwer verständliche Weise mit Vorbehalten und Einschränkungen formuliert) ausweichend geantwortet. Offiziell erklärte er zunächst, er könne die Kaiserkrone nicht ohne das Einverständnis der Fürsten und Freien Städte Deutschlands annehmen. Am 28. April 1849 hat König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die Kaiserwürde endgültig zurückgewiesen.

Gründe für die Ablehnung der Kaiserkrone

  • Ablehnung und Verachtung des demokratischen Prinzips der Volkssouveränität: Friedrich Wilhelm IV. hielt am Gottesgnadentum der Herrscher fest und hatte außerdem die Auffassung, nur die Fürsten und die Regierungen der Freien Städte könnten die Kaiserkrone vergeben und seien dazu berechtigt, nicht das Volk oder eine Volksvertretung (Parlament)
  • allgemeine Abneigung gegen die Revolution, aus der heraus das Angebot der Kaiserkrone kam
  • Vermeiden einer Trennung von anderen Fürsten (die Macht der Fürsten war inzwischen wieder angestiegen und er wollte lieber die Liberalen scheitern lassen und von ihnen keine Aufträge annehmen)


In nichtöffentlichen Äußerungen drückte sich König Friedrich Wilhelm IV. schärfer aus, er sei sich zu gut, um eine aus Dreck und Letten (Lehm) geknetete Krone anzunehmen, die ihn zum Knecht eines Prinzips, einer Nationalversammlung mache. Sie verdiene nur Ekel und Abscheu. Gegenüber dem Großherzog Ludwig III. von Hessen-Darmstadt bezeichnete er eine von der Nationalversammlung verliehene Kaiserkrone als Schweinekrone.

In einem Brief vom 23. Dezember 1848 an Joseph von Radowitz (preußischer General und Abgeordneter der Nationalversammlung) bezeichnete Friedrich Wilhelm IV. eine solche Kaiserkrone mit verächtlichen Ausdrücken: „Jeder deutsche Edelmann, der ein Kreuz oder einen Strich im Wappen führt, ist hundertmal zu gut dazu, um solch ein Diadem! aus Dreck und Letten der Revolution, des Treubruchs und des Hochverrats geschmiedet, anzunehmen. Die alte, legitime, seit 1806 ruhende Krone deutscher Nation, das Diadem von Gottes Gnaden, das den, der es trägt, zur höchsten Obrigkeit Deutschlands macht, der man Gehorsam schuldet um des Gewissens willen, das kann man annehmen, wenn man in sich die Kraft dazu fühlt und die angeborenen Pflichten es zulassen. Die Krone aber vergibt keiner als Kaiser Franz Joseph, ich und unseresgleichen und wehe dem! der es ohne uns versucht und wehe dem! der sie annimmt, wenn ihr Preis der Verlust eines Drittels von Deutschland und der edelsten Stämme unseres deutschen Volkes ist. Gott helf uns! Amen.“

In einem Brief vom 13. 12. 1848 an Christian Carl Josias Freiherr von Bunsen (preußischer Gesandter in London) nannte Friedrich Wilhelm IV. als Gründe der Ablehnung einer von der Nationalversammlung stammenden Kaiserkrone: „Mein theuerster Bunsen! … Ich verstehe Sie und Ihre Raisonnements; Sie aber nicht die meinigen, sonst hätten sie nicht so schreiben können, das heißt, Sie hätten dann nicht … den absoluten Hindernissen, die zwischen mir und der !!! Kaiserkone stehen, einen leichten und leicht zu beseitigenden Namen gegeben. Sie sagen (wörtlich wie Herr v. Gagern mir sagte …): „Sie wollen die Zustimmung der Fürsten; gut und recht, die sollen sie haben.“ Aber, mein teuerster Freund, da liegt der Hund begraben. Ich will weder der Fürsten Zustimmung zu der Wahl noch die Krone. Verstehen Sie die markierten Worte? …. Die Krone ist erstlich keine Krone. Die Krone, die ein Hohenzollern nehmen dürfte, wenn die Umstände es möglich machen könnten, ist keine, die eine, wenn auch mit fürstlicher Zustimmung eingesetzte, in die revolutionäre Saat geschossene Versammlung macht, … sondern eine, die den Stempel Gottes trägt, die den, dem sie aufgesetzt wird nach der heiligen Oelung, „von Gottes Gnaden“ macht … Die Krone, welche die Ottonen, die Hohenstaufen, die Habsburger getragen, kann natürlich ein Hohenzoller tragen; sie ehrt ihn überschwänglich mit tausendjährigem Glanze. Die aber, die Sie – leider meinen, verunehrt überschwänglich mit ihrem Ludergeruch der Revolution von 1848, der albernsten, dümmsten, schlechtesten -, wenn auch, Gottlob, nicht bösesten dieses Jahrhunderts. Einen solchen imaginären Reif, aus Dreck und Letten gebacken, soll ein legitimer König von Gottes Gnaden und nun gar der König von Preußen sich geben lassen, der den Segen hat, wenn auch nicht die älteste, doch die edelste Krone, die Niemand gestohlen worden ist, zu tragen? … Ich sage es Ihnen rund heraus: Soll die tausendjährige Krone deutscher Nation, die 42 Jahre geruht hat, wieder einmal vergeben werden, so bin ich es und meines Gleichen, die sie vergeben werden. Und wehe dem, der sich anmaßtz, was ihm nicht zukommt!"

An König Ernst August I. von Hannover schrieb er im April 1849. „Man nähme nur das an und schlüge nur das aus, was angeboten werden könne. Die Paulskirche aber habe keine Krone anzubieten und ich folglich keine auszuschlagen und anzunehmen. Diese sogenannte Krone sei aber an sich keine Krone, wohl aber ein Hundehalsband, mit dem man mich an die Revolution von 48 ketten wolle.“

An Christian Carl Josias Freiherr von Bunsen, den preußischen Gesandten in London, schrieb König Friedrich Wilhelm IV. am 7. Mai 1849 klarer und offener: „Sie sind von den Eindrücken der Revolution von 1848 überwältigt. Sie haben dem scheußlichen Bastard von Mensch und Teufel einen ehrlichen Namen „Teutschland“ gegeben. – Ich hingegen habe vom 18.-19. März 48 bis heut Nichts darin erkannt, als den Abfall von Gott. … Wäre es der Paulskirchlichen Majorität wirklich um die Sache zu thun gewesen, so gebot der gesunde Menschen-Verstand so gut als ein Quentchen Rechtsgefühl … diesen Patrioten, zuvor die Zustimmung der rechtmäßigen Obrigkeiten … einzuholen. Ich frage warum nicht? Habe sie sich denn das nicht gefragt? Alles Ding hat seine Ursach. Also auch dies Ding. Warum nicht? Die Antwort ist mir … nicht zweifelhaft. Weil diese Patrioten (!) die Revolution, die Souverainetät teutscher Nation unwiderruflich dadurch befestigen wollen, daß sie dem Narren, dem Preußenkönig ein Hundehalsband umschnallten, das ihn unauflöslich an die Volkssouverainetät fesselte, der Revolution von 48 leibeigen machte! Das, theuerster Freund, ist des Pudels Kern; dieses schnöden Pudels einzige Entschuldigung … Daher rührt mein Bescheid an die … Deputation der Paulskirche. Des Bescheides Sinn ist: Ich kann Euch weder ja, noch nein antworten. Man nimmt nur an und schlägt nur aus eine Sache, die geboten werden kann, - und ihr da, habt gar nichts zu biethen; das mach’ ich mit meines Gleichen ab;






Der Grund, warum Friedrich-Wilhelm IV. die Krone abgelehnt hat war wohl, dass sie ihm vom einfachen Volk (Parlament) angetragen wurde.

Hätten ihm die anderen Fürsten die Krone angeboten, hätte er möglicherweise angenommen, wie Wilhelm I. 1871.

Mit seiner Ablehnung der Revolution stand er unter den Fürsten natürlich nicht alleine da.

Ganz allgemein sind Fürsten von Revolutionen selten begeistert.

Es lag daran, dass der König diese Rvolution (48 meinst du oder) nicht anerkannt hat und auch kein Kaiser werden wollte.

An Experte Albrecht und alle die es wissen. Warum sagt Friedrich Wilhelm " Teutschland"Sie haben den scheußlichen Bastard von Mensch und Teufel einen Namen gegeben.... was und wen meint er?

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