Warum malen soviele Kleinkinder die Sonne in die Ecke?

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46 Antworten

weil kinder die sonne als etwas gutes sehen und sie daher gerne auf bildern malen die sie mit schönen ereignissen verbinden. Kinder liegen auch am liebsten in ihren betten wenn diese in einer ecke stehen, da sie diese beengte geborgenheit genießen und auch diese als schön empfinden. die sonne in der ecke ist einfach nur etwas das sich unterbewust in uns entwickelt da : Sonne= gut, schön und Ecke = gut, geborgenheit wir verbinden das und so landet die sonne in der ecke. genau wie die blumen immer fünf blütenblätter haben oder sehr häufig rote und blaue kleidungsstücke uaf kinder zeichnungen zu sehen sind. der mensch ist ein Spiegel seiner umgebung und seiner erinnerungen und unser unterbewusstsein leitet uns oft.

Such mal kinder zeichnungen von dir, sind prinzessinen immer rosa gekleidet und haben blondes haar? Haben die hunde oft flecken um die augen?

Ich bin längst erwachsen, aber wenn ich mit Kindern male, dann befindet sich die Sonne immer noch rechts oben in der Ecke des Bildes......

Hallo, Kayle. Ganz einfach: ein Viertelkreis ist leichter zu malen als ein Halber oder ein Ganzer. Beachte mal, in welcher Ecke der ist, denn da erfährst du gleich die Händigkeit des Kindes. Links - Linkshänder - rechts - Rechtshänder, lG.

fail. ich bin rechtshänder und hab sie immer in die linke ecke gemalt! :D

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@mischievous

Nix Fail. Da ich Zweihänder bin aufgrund eines Augenfehlers ( ein Aspekt, den ich außer Acht ließ ) kam sie bei mir mal hier undf mal dort hin.

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Wahrscheinlich tun Kinder das deshalb, weil wenn man nach oben guckt die Sonne nicht über einem ist sondern mehr oder weniger am Rand (natürlich nicht wirklich). Auserdem sind die anderen Sahen auf dem Bild viel wichtiger und müssen deshalb in die Mitte und noch dazu spart es Platz. Aber am meisten liegt es daran das Kinder alles nach machen und wen der eine die Sonne in die Ecke malt wieso solltest du das nicht auch machen, irgendwann ist es dann eine Angewohnheit.

Kinder-Zeichnungen sind vergleichbar mit "Briefen", die sie sozusagen (an uns) schreiben; und diese wiederum folgen ihren ganz eigenen "Regeln und Gesetzen". Entsprechend kann man sie dann auch "lesen" (sofern man nicht allzu oberflächlich drüberschaut, das vorausgesetzt...).

Zunächst mal zeichnet ein Kind nicht "die Wirklichkeit", sondern es bildet immer ein "inneres Modell" ab (und zwar, bevor es seine Umwelt in Augenschein nimmt: zunächst mal ein Modell von sich selbst). Das heißt: eben die Wirklichkeit, wie sie ihm persönlich erscheint.

Und man kann, in diesem Zusammenhang wiederum, sogar von sogenannten "archetypischen Bildgesetzen" sprechen, welche immer wieder auftauchen (und sich beispielsweise spiegeln - auch in: der Sonne).


Diese Gesetze betreffen (neben noch anderem) zunächst mal aber sowohl die Raum-Aufteilung (links, mittig, rechts, oben, unten) als auch die Farbgebung. Hier geht´s ja aber lediglich um die obere Bildhälfte, mit der Sonne...


Wenn man ein Kinderbild jedenfalls unter den genannten Aspekten betrachtet, dann darf man diese (archetypischen) Motive nicht zu sehr als etwas "Personelles" / Konkretes deuten; sondern eher als etwas, das väterliche und/oder mütterliche Aspekte in sich birgt. Oder auch, analog dazu: die eher gedankliche und/oder materielle Welt (eines Kindes).

Die untere Bildhälfte ("die Erde") steht -im weitesten Sinne- in Verbindung zu dem ("Ur"-)Mütterlichen: das hat etwas Nährendes, ist der Boden unter den Füßen.... etc. (da hat sicher jeder seine ganz eigenen Assoziationen)

Die obere Bildhälfte wiederum steht, bisschen grob gesagt, für die Gedankenwelt (sozusagen das Mentale, die Phantasie); und auch die Farben (blau für den Himmel, gelb für die Sonne) weisen ja schon daraufhin, dass sich hier etwas "Lichtes" zeigt. Und auch etwas (alle Papas dürfen sich nu´ bisschen mitfreuen ;-)) Väterliches.

Die Sonne verkörpert (auf der Symbol-Ebene) gleichzeitig aber auch das Ego sowie die ganz eigene Lebenskraft - und ist allein schon deshalb (fast naturgemäß) immer irgendwo und irgendwie mit dabei, auf so einem Kinderbild.

Hier steht noch allerhand mehr:

http://www.kindergartenpaedagogik.de/429.html

gerade kinder malen die wirklichkeit - allerdings formmässig sehr vereinfacht. sie können nicht aus einem grossen erfahrungsschatz schöpfen und müssen sich mit dem zufrieden geben, was tatsächlich vorhanden ist. wobei es nicht so wichtig ist, WO etwas existiert, sondern lediglich DASS es existiert.

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@pony

...versteh´den Kommentar hier grad nicht so ganz - soll der nu´ergänzend und bestätigend sein?! Oder irgendetwas widerlegen?!

Sicher malen sie (mit dem, was sie umgibt - seien es nun Häuser, Gärten, Bäume, Menschen, Tiere) "die Wirklichkeit".

Nur ist es eben -gleichzeitig!- immer auch ihre "Wirklichkeit", wie gesagt. Und darin ist demnach, ganz unmittelbar und selbstverständlich, immer diese Meta-Ebene auch mit enthalten, welche eine bestimmte Symbolik in sich trägt.

Die muss man ja nicht zwingend bei jedem Bild auch episch ausweiten und zur Anwendung bringen - aber um diesen Umstand allein zu wissen (!), das kann das Schlechteste wiederum nicht sein (für den Fall irgendwelcher Fälle).

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@mia68

Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur Recht geben mia. Wenn wir von Wirklichkeit oder auch Realität reden müssen wir jedem Individum seine eigene Wirklichkeit/Realität zugestehen. Und ein Kind hat noch eine ganz andere Wirklichkeit/Realität wie wir ,,Großen". Da sind zum einen der Erfahrungsschatz und auch die momentane Befindlichkeit nicht zu unterschätzen.

Übrigens finde ich die Frage hoch interessant. Man sieht es jeden Tag auf ihren Bildern fragt aber eigentlich nie nach dem Warum. Bemerkenswert find ich außerdem- wir ,,Großen" machen es genauso. Ich hab auch noch nie die Sonne in die Mitte eines Bildes gesetzt. Bei meinen Kollegen sehe ich es auch nie so. Und viele Bilder von Künstlern- Sonne steht in der Ecke des Bildes.

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@anni51

... @anni :-) da zitier ich einfach noch mal kurz was (auch aus besagtem Link):

Dinge und Menschen, die in den Mittelpunkt gezeichnet werden, sind wichtig. Kinder malen sich gerne selbst in die Bildmitte. Neben der eigenen Person werden dann alle wichtigen Dinge aufgereiht, unwichtige Menschen und Gegenstände fehlen entweder völlig oder werden an den Rand gezeichnet.

Psychoanalytische Deutungen geben der oberen Bildhälfte eine positivere Bedeutung wie der unteren, dem rechten Bildraum die Symbolik des "männlichen", des verstandesmäßigen, dem linken Bildraum ordnen sie eher dem Gefühl zu. Bei Kinderzeichnungen kann dies vielleicht nicht so extrem gesehen werden. Es kommt auf die entwickelte Geschicklichkeit genauso an als auch experimentelles Ausprobieren. Mal malt das Kind die Sonne auf die rechte Seite, ein andermal will es lieber Regen darstellen und entscheidet sich dann doch für die Sonne, die dann in den linken Bildraum abwandert. Ob man das immer tiefenpsychologisch deuten kann, ist mir bei Kinderbildern oft suspekt.

...da also findet sich jeweils die Bedeutung des männlich-rationalen sowie des weiblich-emotionalen Prinzips wieder.

Ebenso aber wird ja auch deutlich, dass die Anordnung (einzelner Motive) genauso gut einer Art "Willkür" folgen kann (bzw. die Sonne / die Wolke / der Regen aus ganz pragmatischen Gründen eben diesmal nicht hier, sondern dort, und nicht so, sondern anders gemalt wird...)

Finde ja, dass diese Betrachtungsweise ganz schön veranschaulicht, wie man beides begutachten / sehen darf - sowohl das "vordergründig Gezeigte", als auch den "Sinn hinter dem Vordergründigen".

Und beides kann sehr gut miteinander einhergehen, ohne sich gegenseitig auszuschließen.


(lohnt sich -bei wahrem Interesse- im Übrigen wirklich, sich unter diesen Link mal bisschen genauer umzugucken...)

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@mia68

(lohnt sich -bei wahrem Interesse- im Übrigen wirklich, sich unter diesen Link mal bisschen genauer umzugucken...) <<

ist ja auch von Textor- dem ist nichts mehr hinzuzufügen. ;))

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