Warum lehnen Juden die Trinität ab?

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Woran liegt das?

An der Person Jesus Christus. Dass Gott in Jesus Mensch geworden ist, dafür braucht es einen gottgegebenen Glauben, denn rational nachvollziehbar ist das nicht, besonders nicht aus der Perspektive der jüdischen Schriften.

Es gibt in der jüdischen Religion keinen Jesus als Sohn Gottes, sondern nur als jüdischen Lehrer und Propheten. Durch diese Weigerung des Sohn Gottes entfällt somit die Trinität...

Gruß Fantho


Johannesvd  07.02.2025, 10:27

Quatsch, da die Trinität nichts damit zu tun hat dass Jesus Sohn Gottes ist, Jesus ist der Gesalbte!

Erst wo man nicht abweicht von der Philosophie kommt man auf Ideen von wegen "Söhne Gottes seien Götter Söhne und damit mehr Gott gleich", und spinnt an diesen weiter.

Die Trinität abzulehnen ist schon deswegen leicht, wenn der Heilige Geist nicht zu dem Verständnis führt.

Weil es sie nicht gibt.

Geist ist nirgends im TaNaCH als Teil G'ttes definiert, Sohn ebenfalls nirgends im TaNaCH.

Dadurch ergibt sich:

Schmah Israel, haSchem elokeinu, haSchem ECHAD. Einer, kein zweiter oder n-ter.


Logdiix 
Beitragsersteller
 08.02.2025, 18:49

G'ttes

Bist du Jude/Jüdin? (Ernste Frage)

Bikepacking  08.02.2025, 19:04
@Logdiix

Orthodox lebender Jude.

Ich folge den nie geänderten Lehren im Original (hebräisch), dadurch sind durch z.B.verdeutschung entstandene Irrtümer ausgeschlossen.

2desmond  08.02.2025, 22:30
@Bikepacking

Einen Juden hier zu haben ist gut. Welchen hebräischen Text verwendest du?

Bikepacking  09.02.2025, 02:25
@2desmond

Gibt nur einen. Aber ich bevorzuge die Hirsch Kommentare, da er Raschi sehr gut ergänzt.

2desmond  09.02.2025, 10:51
@Bikepacking

Ich muss noch weiter fragen, ist dein verwendeter Bibeltext der Masoretische oder welchen kann ich wo downloaden?

Bikepacking  09.02.2025, 16:35
@2desmond

Ich bin nur rein orthodoxer Jude, kein Rabbiner und kann daher mit dem Begriff "Masoretisch" nichts anfangen. In meinem Regal steht nur Tanach und die Hirsch-Torah. Daneben noch so einige Propheten, tw auch von Hirsch kommentiert. Fast alle meine Bücher stammen auf dem Morascha Verlag.

Hallo Logiix,

nicht nur Juden lehen die Trinität ab, sondern auch Christen -- und zwar aus guten Gründen!

Wäre die Dreieinigkeit Gottes eine tatsächlich biblische Lehre, dann müsste sie auch ohne weiteres in der Bibel zu finden sein. Was zeigt eine genaue Prüfung? Nun, in einem protestantischen Werk steht:

„Eine Trinitätslehre, wie sie im 4. Jh. zur verpflichtenden Lehrnorm (Dogma) erhoben wurde, liegt hier [im NT] jedoch noch nicht vor“ (Das Große Bibellexikon, R. Brockhaus/Brunnen).

Und in einem bedeutenden katholischen Nachschlagewerk heißt es:

„In der Schrift gibt es keinen einzigen Ausdruck, in dem die drei göttlichen Personen gemeinsam angeführt wären“ (Catholic Encyclopedia).

Wenn die Dreieinigkeitslehre stimmen würde, dann müsste sie, wie gesagt, deutlich und unmissverständlich aus der Bibel hervorgehen. Stattdessen geht aber aus vielen Texten hervor, dass Gott dort als streng monotheistisch dargestellt wird. Dazu sagt L.L. Paine, Professor für Kirchengeschichte:

„Das Alte Testament ist streng monotheistisch. Gott ist ein einziges persönliches Wesen. Die Auffassung, daß darin eine Dreieinigkeit gelehrt wird,... ist völlig haltlos.“

Manche denken, erst durch das Neue Testament würde uns Gott als ein dreieiniger Gott vorgestellt werden. Was zeigen die Tatsachen? Dazu noch einmal Professor Paine:

„In dieser Beziehung gibt es keinen Bruch zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Die monotheistische Tradition wird weitergeführt. Jesus war ein Jude, er wurde von seinen jüdischen Eltern im Alten Testament unterwiesen. Seine Lehren waren zutiefst jüdisch; er brachte wohl ein neues Evangelium, aber keine neue Theologie.... Und der Schlüsseltext des jüdischen Monotheismus war auch seine Überzeugung: ‚Höre, o Israel: der Herr, unser Gott, ist e i n Gott.‘“

Der von Paine zitierte Text steht in 5. Mose 6:4. Und auch der Apostel Paulus bestätigte, dass Gott nicht aus mehreren Personen besteht und zwar im Brief an die Galater, wo es heißt:

„Gott aber ist nur e i n e r“ (Galater 3:20).

Auch nirgendwo sonst steht in der Bibel, dass Gott aus mehreren Personen besteht; stattdessen wird von ihm immer nur als von e i n e r Person gesprochen, also ein einziges, ungeteiltes Wesen! Und eben daran glauben auch die Juden!

Auf diesem Hintergrund betrachtet, gibt zum Beispiel der Text aus Johannes 17:3 einen Sinn und zeigt, in welchem Verhältnis Jesus und Gott zueinander stehen. Jesus sagte hier in einem Gebet zu seinem himmlischen Vater:

„Das bedeutet ewiges Leben: dich, den allein wahren Gott, kennenzulernen und auch den, den du gesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3).

Hier trifft Jesus also eine klare Unterscheidung zwischen sich auf der einen und dem „allein wahren Gott“ auf der anderen Seite. Die Dreieinigkeitslehre steht also in deutlichem Widerspruch zu Jesu eigener Aussage! Allein, dass Jesus betete, beweist schon für sich gesehen, dass er nicht „Gott“ sein kann. Kein Gott muss zu sich selbst beten!

Diese wenigen Überlegungen und Bezugnahmen auf eindeutige Aussagen der Bibel zeigen zweifelsfrei, dass die Dreieinigkeitslehre in der Bibel keine Stütze findet und daher als unbiblisch verworfen werden muss!

LG Philipp


Nordlicht979  07.02.2025, 15:56

Lieber Philipp,

der von Dir zitierte Professor Paine irrte sich.

Auch nirgendwo sonst steht in der Bibel, dass Gott aus mehreren Personen besteht; stattdessen wird von ihm immer nur als von e i n e r Person gesprochen, also ein einziges, ungeteiltes Wesen!

Und auch das ist ganz einfach falsch. Auch gerade im AT lassen sich etliche Gegenbeispiele finden.

Nordlicht979  07.02.2025, 16:42
@Philipp59

Beginnen wir mit dem jüdischen Glaubensbekenntnis - das Shema

"Höre Israel, der Herr ist unser Gott allein"

Hier wird gegen eine Pluralität argumentiert, weil für Gott "allein" (= echad) benutzt wird. Jedoch an anderen Bibelstellen sehen wir, dass echad auch in anderen pluralen Formen genutzt wird. Beispielsweise bilden Abend und Morgen einen (echad) Tag. Ebenso spricht 1. Mose 2,24 vom Zusammenkommen von Mann und Frau in der Heirat: Beide werden ein (echad) Fleisch. Ebenso Esra 3,1 (ein Volk, zusammengesetzt aus vielen einzelnen Personen) oder Hesekiel 37, 17. Somit zeigt das Wort echad in der Schrift die Vereinigung an und nicht die absolute Einheit.

2) Gott ist mindestens zwei - Elohim und JHWH - zwei Persönlichkeiten

Man beachte, dass in Psalm 45, 6-7 der erste Elohim angesprochen wird und der zweite Elohim der Gott des ersten Elohims ist. Somit hat Gottes Gott ihn mit dem Freudenöl gesalbt.

Ein zweites Beispiel findet sich in Hosea 1,7 und weitere in 1. Mose 19,24 sowie in Sacharja 2,12-13.

3) Gott ist eine Dreiheit

Wie wir sehen können, wurden in der hebräischen Urschrift die Namen Gottes auf mindestens 2 Personen angewandt. Geht man durch die hebräische Schriften, so erkennt man - dass drei - und nur drei - verschiedene Personen als Gott erscheinen.

3a: JHWH

3b: Eine zweite Person Gottes wird als Engel des Herrn bezeichnet, der durch seine Einzigartigkeit herausgestellt wird. In fast jeder Schriftstelle, in der diese Person erwähnt wird, wird von ihr sowohl als Engel als auch als JHWH gesprochen. Bsp.: 1. Mose 16,7 bezieht sich auf den Engel JHWSs während dann in Vers 13 JHWH selbst redet. In 1. Mose 22,11 ist es der Engel JHWHs und in Vers 12 JHWH selbst.

Eine sehr aufschlußreiche Stelle findet sich in 2. Mose 23, 20-23. Dieser Engel hat dort die Macht, Sünden zu vergeben, denn Gottes eigener Name, JHWH, ist mit ihm und deshalb ist ihm ohne Widerspruch Gehorsam zu leisten. Das kann kaum von einem Engel gesagt werden. Denn allein, dass Gottes eigener Name in diesem Engel ist, zeigt schon seinen göttlichen Status.

3c: Eine dritte Person erscheint im Geist Gottes, oft mit Ruach Hakodesch bezeichnet. Viele Stellen in der Bibel beziehen sich auf den Geist Gottes, unter anderem in 1, Mose 1,2 ; 6,3; Hob 33,4, Psalm 51,13; 139,7, Jesaja 11,2 ....

Der Heilige Geist kann nicht als bloße Emanation (Ausstrahlung, Wirkung) bezeichnet werden, denn er besitzt alle Charakteristika einer Persönlichkeit (Intellekt, Emotionen, Willen) und wird als Gott gesehen.

In den hebräischen Schriften findet man sogar alle drei Personen Gottes jeweils in einer Passage aufgeführt. Beispiel dafür ist Jesaja 48, 12-16 und Jesaja 63, 7-14.

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Die hebräischen Schriften lehren die Pluralität Gottes! Und dennoch bilden diese 3 Personen eine Einheit.

 Nur mal nebenbei bemerkt. Der Singular wird für Gott ca. 250 mal im AT verwendet, die Pluralform ca. 2.500 mal.

Philipp59  08.02.2025, 06:14
@Nordlicht979

Glaubst Du allen Ernstes, in den von Dir zitierten Schrifttexten seien Hinweise auf einen dreieinigen Gott zu finden? Dir mag diese Auslegung in sich als schlüssig erscheinen, doch verstößt sie gegen so viele biblische Aussagen über Gott, die sozusagen die Basics bilden.

Die Bibel bezeugt den Monotheismus an zahlreichen Stellen und macht deutlich, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Besonders im Alten Testament ist dieser Glaube die Grundlage des jüdischen Volkes.

Eine der wichtigsten Stellen ist das Sch'ma Jisrael in 5. Mose 6:4, wo es heißt: „Höre, Israel: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein!“ Diese Aussage ist das zentrale Glaubensbekenntnis Israels und unterstreicht die Einzigkeit Gottes.

Auch in den Zehn Geboten wird der Monotheismus betont, insbesondere in 2. Mose 20:2-3, wo Gott sagt: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“ Eine besonders klare Aussage findet sich in Jesaja 45:5-6, wo Gott erklärt: „Ich bin der Herr, und sonst ist keiner; außer mir gibt es keinen Gott.“

Diese Überzeugung setzt sich im Neuen Testament fort, wo Jesus selbst den Monotheismus bestätigt. In Markus 12:29 wiederholt er das Sch'ma Jisrael und erklärt: „Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.“

Auch Paulus betont in 1. Korinther 8:4-6, dass es „keinen Gott außer dem einen“ gibt. Schließlich unterstreicht 1. Timotheus 2:5 diese Lehre noch einmal mit den Worten: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.“

Zahlreiche Fachleute haben die monotheistischen Aussagen der Bibel untersucht und bestätigt. In ihrer Studie "Die Entstehung und Entwicklung des Monotheismus in der Bibel" analysiert Susanne Werner die Entwicklung des Monotheismus im Alten Testament und betont die zentrale Rolle des Sch'ma Jisrael aus 5. Mose 6:4 als fundamentales Bekenntnis zum einen Gott.

Rainer Gollwitzer hebt in seinem Artikel "Monotheismus in der Bibel: Das lange Ringen um den einen Gott" hervor, dass das Bekenntnis zu einem einzigen Gott ein zentrales Element des jüdischen und christlichen Glaubens ist. Er betont, dass das Sch'ma Jisrael in 5. Mose 6:4 ein klares Zeugnis für den Monotheismus darstellt.

Hier noch ein Wort zu der häufigen Pluralform in Bezug auf Gott. Im Hebräischen wird „Gott“ oft mit dem Wort „Elohim“ (אֱלֹהִים) bezeichnet. Dieses Wort hat eine Plural-Endung (-im), aber es wird meistens mit Verben in der Einzahl verwendet, z. B. „Elohim erschuf“

Dies deutet darauf hin, dass die Pluralform nicht auf mehrere Götter hinweist, sondern auf eine Majestätsform oder eine intensive Bedeutung (Pluralis Majestatis).

Der Majestätsplural wird in vielen Kulturen verwendet, um die Erhabenheit oder Großartigkeit einer Person oder Entität auszudrücken. In vielen Fällen wird er nicht genutzt, um mehrere Personen zu bezeichnen, sondern um der Wichtigkeit und Würde des Subjekts Ausdruck zu verleihen.

Im Fall von „Elohim“ im Alten Testament bedeutet der Plurale Ausdruck nicht, dass es mehrere Götter gibt, sondern dass Gott in seiner Majestät und Größe über alle Dinge herrscht.

Der Majestätsplural war nicht nur in der Bibel gebräuchlich, sondern auch in vielen antiken Kulturen. Könige und Herrscher verwendeten häufig den Plural, um ihre absolute Autorität zu betonen.

So finden sich in hebräischen Inschriften und anderen antiken Texten Beispiele für die Verwendung von „wir“ oder „uns“, um den Herrscher oder die göttliche Majestät zu beschreiben.

Nordlicht979  08.02.2025, 07:37
@Philipp59

lieber Philipp, so richtig genau hast Du meinen Text aber nicht gelesen.

Hier noch ein Wort zu der häufigen Pluralform in Bezug auf Gott. Im Hebräischen wird „Gott“ oft mit dem Wort „Elohim“ (אֱלֹהִים) bezeichnet. Dieses Wort hat eine Plural-Endung (-im), aber es wird meistens mit Verben in der Einzahl verwendet, z. B. „Elohim erschuf“

nun, wir haben nicht nur die Pluralform bei den Verben, sondern es werden auch Substantive und Adjektive im Plural geschrieben, wenn von Gott die Rede ist.

Völlig übergehst Du die von mir genannten Bibelstellen, in denen mehrere göttliche Personen erwähnt werden.

Ganz interessant auch Sacharja 12:10: "Und ich werde über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen. Und sie werden auf mich schauen, den sie durchbohrt haben und sie werden um ihn klagen, wie man um seinen einzigen Sohn seinen Erstgeborenen bitterlich trauert."

In 1. Mose 1,1 heißt es: "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Das hier im hebräischen Urtext für "Gott" benutzte Wort ist "Elohim" die Mehrzahl von "El" (Gott). Es ist ein Wort, das anderswo häufig zur Bezeichnung mehrerer Götter verwendet wird, doch der grammatische Kontext in 1. Mose 1,1 und anderen Bibelstellen weist eindeutig auf einen einzigen höchsten Gott hin.

Es ist sicher kein Zufall, dass bereits in den ersten beiden Wörtern der Bibel "Bereshit hebr. בְּרֵאשִׁ֖ית (im Anfang)" und "bara hebr. בָּרָא (schuf)" ein Hinweis auf die Dreieinigkeit zu finden ist.

Interlinearübersetzung zu 1. Mose 1,1

Die ersten drei Buchstaben, im ersten Wort "Bereshit" [Beth (ב), Resch (ר) und Aleph (א)], sind genau dieselben wie im zweiten Wort "bara". Um zu verstehen, was dies alles mit der Dreieinigkeit zu tun hat, muss man wissen, für was, oder in welchem Zusammenhang diese Buchstaben stehen. Dies ist sehr interessant. Der erste Buchstabe Beth ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für SOHN was "ben / בֵּ֔ן" heißt. Der zweite Buchstabe Resch ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für GEIST was "ruach / ר֫וּחַ" heißt. Der dritte Buchstabe Aleph ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für VATER was "abba / אַבָּא" heißt.

 Hier sehen wir, dass bereits "Im Anfang" der dreieine Gott, welcher sich fortlaufend in der Bibel als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart, geoffenbart ist. So ist es auch nicht verwunderlich und ebenso kein Zufall, dass das dritte Wort "Elohim" das Pluralwort für Gott ist. Die drei Personen der Gottheit bilden den EINEN wahren Gott.

Offenbarung 22,13:

"Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende"

So beginnen die biblischen Schriften mit Jesus und enden mit Ihm.

Philipp59  09.02.2025, 11:26
@Nordlicht979

Hallo Nordlicht979,

Hallo,

ich habe die von Dir genannten Texte sehr wohl gelesen, und ich komme auch gleich darauf zu sprechen.

In meiner letzten Antwort sprach ich von den Basics der Bibel, die der Dreieinigkeitslehre eindeutig widersprechen. Daran ändert sich auch nichts, wenn man sozusagen jeden Stein im Alten Testament umdreht, um „Entdeckungen“ zugunsten einer Trinität zu machen! Und das ist auch der Grund, warum ich nicht auf die von Dir genannten „Beweistexte“ eingegangen bin!

Die Trinität ist ein Mysterium, das, wenn überhaupt, kaum von jemandem verstanden wird und das vor allem biblischen Aussagen eindeutig widerspricht! Inwiefern ist diese Lehre ein Mysterium?

Nun, es wird die Idee von „Einem Gott“ mit der Realität von „Drei Personen“ vereint, was zu einem paradoxen Konzept führt. Der menschliche Verstand ist darauf angewiesen, Dinge in klare Kategorien einzuordnen, aber bei der Trinität verschwimmen diese Kategorien und machen es unmöglich, das wahre Wesen Gottes zu erkennen!

Die biblische Lehre über Gott hingegen ist einfach und klar und für jedermann zu begreifen. Das zeigte sich bei einer Begebenheit, als Jesus seine Jünger fragte, wer er sei. Petrus antwortete:

Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist (Matthäus 16:16,17, Elberfelder Bibel).

Sagte Petrus: „Du bist Gott-Sohn“? Das hätte er nämlich tun müssen, wenn er geglaubt hätten, Vater und Sohn wären ein Gott! Stattdessen bezeugte Petrus die einfache Wahrheit: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“! Gibt es hier einen Spielraum, was die Identität Jesu Christi betrifft? Ganz sicher nicht! Und noch eines: Wie Jesus selbst sagte, habe Gott ihm diese Erkenntnis geoffenbart.

Eine Frage: Muss man besonders gebildet sein und die hebräische oder griechische Sprache kennen, um das Wesen Gottes zu verstehen? Nein, denn Petrus war ein ganz einfacher Fischer. Wenn es also dieser ganz gewöhnliche Mann ohne hohe Bildung verstanden hat, wer Gott und Jesus ist, so kann das grundsätzlich jeder andere auch begreifen!

Dennoch verstehen viele das Wesen Gottes ganz anders, als es Petrus verstand. Woran könnte das liegen? Ganz sicher nicht an göttlicher Offenbarung oder göttlicher Weisheit. Denn wir erinnern uns, dass es ja Gott war, der dem Petrus die Erkenntnis über Jesus als den Sohn Gottes geoffenbart hat. Was aber kann es dann sein?

Jesus sagte einmal:

Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast (Matthäus 11:25, Elberfelder Bibel).

Wo also könnte ein Hindernis zur wahren Erkenntnis Gottes liegen? In einem stolzen Herzen derer, sich für weise und verständig halten! Und genau diese Art Mensch ist es, die vielen den Blick versperrt, Jesus als denjenigen zu sehen, der er in Wirklichkeit ist: der Sohn Gottes – und nicht Gott, der Allmächtige!

Ein Blick in die unheilvolle geschichtliche Entwicklung der Trinitätslehre zeigt, zu welcher Verdrehung und Entstellung von einfachen Lehren der Mensch in der Lage ist. Hier ein kurzer Überblick:

In den ersten Jahrhunderten gab es unterschiedliche Vorstellungen, insbesondere über das Verhältnis zwischen Gott Vater und Jesus Christus. Dies führte zu theologischen Auseinandersetzungen, insbesondere mit dem Arianismus, der die Wesensgleichheit von Vater und Sohn bestritt.

Auf dem Ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325 wurde unter Kaiser Konstantin das Nicäanische Glaubensbekenntnis formuliert, das die Wesensgleichheit von Vater und Sohn festhielt. Das Konzil von Konstantinopel 381 ergänzte diese Lehre um die Gleichstellung des heiligen Geistes, wodurch die trinitarische Glaubensformel vervollständigt wurde.

Im Mittelalter entwickelten Theologen wie Augustinus und Thomas von Aquin tiefere Erklärungen der Trinitätslehre, wobei sie zwischen der "ökonomischen" Trinität (Gottes Wirken in der Geschichte) und der "immanenten" Trinität (Gottes inneres Wesen) unterschieden. Später führten Differenzen über das sogenannte Filioque („und vom Sohn“) zur Spaltung zwischen der West- und Ostkirche.

Was hätten wohl Petrus sowie die anderen Jünger Jesu im ersten Jahrhundert dazu gesagt? Hätten sie dem zugestimmt? Wohl kaum!

Du bist, wie unschwer zu erkennen ist, ein leidenschaftlicher Verfechter der Dreieinigkeitslehre. Ich bitte Dich trotzdem, die Bibel nicht daraufhin zu untersuchen, ob es irgendwelche Hinweise darauf gibt, dass Jesus und Gott ein einziger Gott sind, sondern ohne eine vorgefasste Lehre an Gottes Wort heranzugehen und an die Wurzeln dessen anzuknüpfen, was die ersten Christen glaubten und Dich gleichzeitig von dem zu lösen, was sich intellektuelle Theologen und kirchliche Würdenträger einst ausgedacht haben!

LG Philipp

Hoerli79  07.02.2025, 15:23

solltest du mal die ganze bibel im Kontext lesen und nicht nur da einen Vers und da einen, kommst du nicht drüber hinweg, daß Gott sein kann wer er will. Einmal eine rauchsäule, einmal Feuer, einmal als engel einmal als mensch. Dein Gott kann das alles nicht und somit ist dein Gott nicht mein gott

Philipp59  07.02.2025, 16:00
@Hoerli79

Ich habe die Bibel im Laufe der Jahre etwa acht mal von vorn bis hinten durchgelesen! Und einzelne Bibelbücher und Kapitel noch weitaus öfter!

Hoerli79  07.02.2025, 16:45
@Philipp59

Dann kennst du die Passagen ja eh auswendig wenn es heißt

Psalm 2:6-7 ELB71

[6] "Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!" [7] Vom Beschluß will ich erzählen: Jehova hat zu mir gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.

Psalm 135:21 ELB71

[21] Gepriesen sei Jehova von Zion aus, der zu Jerusalem wohnt! Lobet Jehova!

Psalm 146:10 ELB71

[10] Jehova wird regieren in Ewigkeit, dein Gott, Zion, von Geschlecht zu Geschlecht. Lobet Jehova!

2. Mose 15:18 ELB71

[18] Jehova wird König sein immer und ewiglich! -

und nun der König im neuen testament als mensch

Johannes 18:37 ELB71

[37] Da sprach Pilatus zu ihm: Also du bist ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, daß ich ein König bin.

Johannes 12:15 ELB71

[15] "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen".

Johannes 1:49 ELB71

[49] Nathanael antwortete und sprach zu ihm : Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.

1. Timotheus 6:15 ELB71

[15] welche zu seiner Zeit zeigen wird der selige und alleinige Machthaber, der König der Könige und Herr der Herren,

Offenbarung 19:16 ELB71

[16] Und er trägt auf seinem Gewande und auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.

Also mich hats überzeugt daß es nur einen König geben kann und deswegen ist jesus der Jehova = Mensch

Philipp59  08.02.2025, 06:24
@Hoerli79

In der Bibel wird der Titel „König“ sowohl auf Jehova als auch auf seinen Sohn, Jesus Christus, angewendet, jedoch in unterschiedlichen Kontexten, die ihre jeweiligen Rollen und Verhältnisse zueinander widerspiegeln.

Jehova wird als der höchste Gott und Schöpfer des Universums angesehen und trägt daher den Titel „König“ in der Bedeutung eines souveränen Herrschers über alles.

Dieser Titel verweist auf seine allumfassende Macht und Herrschaft. In vielen biblischen Versen, wie etwa in Psalm 10:16 („Jehova ist König für immer und ewig“) oder Psalm 24:10 („Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehova, der starke und mächtige“), wird seine Rolle als der ewige König betont. Zudem wird Gott in der hebräischen Bibel häufig als der „König von Israel“ bezeichnet, was seine Regierung über das Volk Israel und das gesamte Universum hervorhebt.

Jesus hingegen wird als der Messias und König in einem spezifischeren, eschatologischen Kontext dargestellt. Der Titel „König“ für Jesus bezieht sich auf seine Rolle als der verheißene Messias, der das Reich Gottes auf Erden errichten soll.

Schon bei seiner Geburt wird er als der „König der Juden“ bezeichnet (Matthäus 2:2), und in Lukas 1:32-33 wird prophezeit, dass er auf dem Thron seines Vaters David sitzen wird. Darüber hinaus wird Jesus als derjenige beschrieben, der das zukünftige Reich Gottes herrschen wird, wie es in Offenbarung 19:16 heißt: „König der Könige und Herr der Herren.“

Beide werden also als „König“ bezeichnet, weil Jehova als die höchste Quelle aller Macht und Herrschaft gilt, während Jesus als derjenige verstanden wird, der Gottes Herrschaft auf Erden verkörpert und später als Herrscher über das zukünftige Königreich Gottes regieren wird. Jehova ist der Ursprung der königlichen Autorität, während Jesus in seiner Rolle als Messias diese Autorität ausführt und das Königreich Gottes aufrichtet.

Hoerli79  08.02.2025, 09:22
@Philipp59

Nur Gott kann ewiger König sein.

Jesaja 42:8 ELB71

[8] Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.

Hoerli79  08.02.2025, 10:11
@Philipp59

Offenbarung 11:15 SCH2000

[15] Und der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteilgeworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit!

https://bible.com/bible/157/rev.11.

Wenn jesus dem vatervun 1. Korinther 15 alles zurück geben wird, wie kann das sein?

Lukas 1:32-33 SCH2000

[32] Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; [33] und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

Philipp59  09.02.2025, 06:24
@Hoerli79

Da sich die Bibel nicht widerspricht, kanne es sich hier nur um einen scheinbaren Widerspruch handeln! Wie also kann man diese beiden Texte mit der Aussage aus 1. Korinther 15:24 in Übereinstimmung bringen?

Eine Erklärung dazu wurde einmal in einer Ausgabe unserer Zeitschrift Der Wachtturm gegeben:

Es [das messianische Königreich] wird insofern für immer bestehen, als die Errungenschaften des Königreiches ewig andauern werden. Christus wird für immer wegen der Rolle geehrt werden, die er bei der Rechtfertigung der Souveränität Gottes gespielt hat. Doch sind Sünde und Tod einst vollständig beseitigt und ist die Menschheit erlöst worden, besteht keine Notwendigkeit mehr für ihn, als Erlöser zu wirken. Die Millenniumsherrschaft des Königreiches wird ebenfalls ein voller Erfolg gewesen sein, so daß dann keine untergeordnete Regierung mehr nötig ist, die zwischen Jehova und der gehorsamen Menschheit steht. Somit wird „Gott allen alles“ sein (1. Korinther 15:28).
annie80  07.02.2025, 10:44

Meinst du damit, dass nicht alle Christen an die Trinität glauben, oder dass Menschen, welche an die Trinität glauben, keine Christen sind?

BillyShears  07.02.2025, 09:38
nicht nur Juden lehen die Trinität ab, sondern auch Christen

Sein Jünger Thomas nennt Jesus "Mein Herr und mein Gott" (Joh 20,28) und ich sehe keinen Grund warum wir Christen dass nicht auch tun dürfen sollten.