Warum kann man die Polymerasenkettenrealtion nicht dazu verwenden um Dinosaurier DNA zu vervielfältigen?
Dinosaurier DNA ist sehr alt und zerfällt auch nach einer Zeit aber warum kann man sie nicht mit der Polymerase Kettenreaktion vervielfältigen bzw wo liegt das Problem
3 Antworten

Man kann davon ausgehen, dass die millionen Jahre alte DNA aus den Sauriern bereits in viele Stücke zerbrochen ist. Wenn man im Labor mit langen DNA-Strängen arbeitet muss man sehr behutsam vorgehen, da man die Stränge sonst zerreißt. Also muss man die DNA wieder zusammen setzen, was viele Arbeitsschritte benötigt und daher sehr aufwendig (oder gar unmöglich) ist. Selbst wenn die DNA intakt wäre könnte man mit der PCR nur wenige tausend Basenpaare verfielfältigen. Wenn die DNA zu lang ist fällt die Polymerase irgendwann ab. Außerdem baut die Polymerase immer wieder falsche Basen in die DNA ein. Man muss die DNA also in einem Organismus verfielfältigen, in dem die Polymerase stabiler ist (zuzügliche Proteine, die verhindern dass sie einfach abfällt) und weniger Fehler macht (jeder Organismus hat das Problem mit den falsch eingebauten Basen und verfügt daher über Reparaturmechanismen).
Du kannst ja mal nach Genom-Projekten von ausgestorbenen Arten schauen, z.B. das Neandertaler Genom-Projekt. Da hat man alte DNA sequenziert und musste dabei auf solche Feinheiten achten.

mal angenommen man würde tatsächlich Dinos neu schaffen können.
Die damaligen Umweltbedingungen waren anders sprich die Dinos würden nicht überleben weil sie z.B. an Seuchen und anderen Einflüssen zu Grunde gehen

Kein Argument: Hauptsache wir können Urmelis basteln - wo die dann aufbewahrt werden, ist doch vollkommen wurscht!

Das könnte man - aber man hat ganz einfach keine DNA von Nichtvogel-Dinosauriern.
Für die Arbeit mit alter DNA (aDNA) gibt es mittlerweile etablierte Protokolle, und eine PCR gehört natürlich zu den zentralen Schritten. Die Sache mit aDNA ist aber die schlechte Verfügbarkeit. Der DNA-Zerfall setzt nach dem Tod eines Lebewesens ein und führt in kurzer Zeit zur restlosen Zerstörung der genetischen Information.
Von Neandertalern und modernen Menschen, die vor einigen zehntausend Jahren gelebt haben, konnte man in jahrelanger und mühsamer Arbeit den größten Teil des Genoms rekonstruieren. Der älteste Fall, in dem überhaupt noch DNA-Fragmente vorlagen, die sequenziert werden konnte, ist der eines Pferdes, das vor 560.000 - 700.000 Jahren im heutigen Kanada gelebt und gestorben ist.
Der Zeitraum seit dem Aussterben der Nichtvogel-Dinosaurier ist etwa 100-mal so lang, und die gewonnenen Pferde-DNA-Fragmente hatten wohlgemerkt eine durchschnittliche Länge von einigen Dutzend Nukleotiden, das Genom eines heutigen Hauspferdes umfasst hingegen 2,7 Milliarden Nukleotide.
Es sind also keine technischen Schwierigkeiten, die Jurassic Park im Wege stehen, sondern die viel zu kurze Lebensdauer von DNA im Vergleich zur Erdgeschichte.