Warum kann aufgrund des Werts der Lichtgeschwindigkeit die Zeitdilation bei normalen Geschwindigkeiten vernachlässigt werde?

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Hallo Fall225,

was wir üblicherweise "Zeitdilatation" nennen, ist die Diskrepanz zwischen

  • der Eigenzeit, der von einer lokalen Uhr Ώ direkt gemessene Zeitspanne Δτ zwischen zwei in ihrer Nähe stattfindenden Ereignissen, und
  • der U- Koordinatenzeit, der von einer Bezugs-Uhr U aus ermittelten Zeitspanne Δt zwischen denselben Ereignissen.

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Abb. 1: Das Wort "Zeitdilatation" ist irreführend. Nicht der eigentliche Vorgangwird in die Länge gezogen, sondern die Projektion auf die Weltlinie der Bezugs-Uhr ist länger

Bewegt sich Ώ mit der Geschwindigkeit v› relativ zu U, ist das Verhältnis durch den LORENTZ- Faktor

(1.1) Δt⁄Δτ = γ := 1⁄√{1 − ‹v∙v›⁄c²}

gegeben, und wenn ⎜v›⎟ << c ist, lässt sich die Näherung

(1.2) γ ≈ 1⁄(1 − ½∙‹v∙v›⁄c²) ≈ 1 + ½∙‹v∙v›⁄c²

Die Erde bewegt sich mit knapp 30 km/s relativ zur Sonne, und selbst das ist gerade mal 10⁻⁴∙c. Das noch zum Quadrat und halbiert ergibt 5×10⁻⁹, knapp 1,6 s in 10 Jahren!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Physik, Relativitätstheorie, Lichtgeschwindigkeit)

Vielen Dank für den Stern!

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Weil der "relativistische" Term unter der Wurzel fast 1 wird. Setz mal für v eine Geschwindigkeit knapp über 0 ein. (in Relation zur Lichtgeschwindigkeit)

rechne dir den faktor für "normale" geschwindigkeiten einfach mal aus (die formel dafür habt ihr sicher in der schule gemacht)