warum kann 1943 als jahr der kriegswendevbezeichnet werden?

5 Antworten

Ich würde die Kriegswende nicht an einem einzelnen Jahr festmachen. Denn schon mit der verlorenen Schlacht vor Moskau 1941 scheiterte die Blitzkriegsstrategie. Die Wehrmachtsführung hatte auf den Skat gereizt, und diese Rechnung war nicht aufgegangen. Die Sowjets hatten nun Zeit und Gelegenheit, ihre Rüstungsindustrie hinter den Ural zu verlegen und ihre Stärken auszuspielen. 1943 war die Kriegswende dann endgültig vollzogen. Nach Stalingrad hatte die Wehrmacht mit der Operation Zitadelle (Kursk) eine letzte Offensive gewagt - und auch diese verloren. Danach war sie nicht mehr zu irgendeiner Initiative fähig und befand sich permanent in der Defensive und auf dem Rückzug, während die Sowjets de facto das Geschehen bestimmten.

Die Schlacht von Stalingrad endete am 02. Februar 1943 mit der Kapitulation der 6. Armee der deutschen Wehrmacht. Das war ein psychologisch äußerst prägnantes Ereignis für die Sowjetunion, aber auch für Deutschland. Das war aber noch nicht die militärische Wende.

Kriegsentscheidend war die Schlacht im Kursker Bogen im Sommer 1943.

Nach dieser Niederlage war die deutsche Wehrmacht so geschwächt, dass es ihr nie wieder gelang, die strategische Initiative zu ergreifen. Auch endeten in diesem Jahr weitere militärische Großoperationen an der Ostfront mit deutschen Niederlagen.

Weil in diesem Jahr die Schlacht von Stalingrad viele Opfer unter den Deutschen gefordert hatte und die Schlacht als verloren galt. Nicht nur, dass dies ein massiver militärischer Rückschlag in Hitlers Zweifrontenkrieg war, sondern auch die Unterstützung für den Krieg und die NSDAP begann zu bröckeln.

In diesem Zusammenhang gründete sich auch die Weiße Rose der Geschwister Scholl. Beide waren zu Beginn große Anhänger Hitlers und der ganzen NS-Propaganda, aber gerade der Verlust in Stalingrad hatte ihnen gezeigt, dass Hitler dabei ist Deutschland zu zerstören. Daher hatten sie mit ihrer Organisation begonnen Flugblätter zu verteilen und per Post zu versenden, auf denen Sie bspw. Stalingrad erklären und die Deutschen dazu aufrufen, gegen Hitler zu protestieren.

Bitte die Bios der Scholls checken, die haben sich schon vor Kriegsausbruch vom NS gelöst...

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Die deutsche Wehrmacht war schon zu tief in sowjetisches Territorium eingedrungen und die Front im Osten hoffnungslos überdehnt. Auch der Nachschub und das Klima machten der Wehrmacht im Osten massive Schwierigkeiten. Stalin konnte dann ein neues Heer aus dem Ural heranführen.  

Im Westen wurden die Briten massiv von den US Amerikanern unterstützt. Denn bis Pearl Habour waren die USA halbwegs neutral und keine aktiven Kriegsteilnehmer. Auch die massiven Bombardierung durch die Alliierten schwächten die deutsche Wirtschaft.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus

"Auch die massiven Bombardierung durch die Alliierten schwächten die deutsche Wirtschaft."

Das ist empirisch schlicht falsch. 43/44 erzielte die deutsche Rüstiungsproduktion trotz Bombardements vielmehr Rekordzahlen.

https://weltkrieg2.de/deutsche-ruestungsproduktion/

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"Auch die massiven Bombardierung durch die Alliierten schwächten die deutsche Wirtschaft."

Sorry, aber das ist sehr unwahrscheinlich, denn:

„Von Essen abgesehen haben wir niemals ein besonderes Industriewerk als Ziel gewählt. Die Zerstörung von Industrieanlagen erschien uns stets als eine Art Sonderprämie. Unser eigentliches Ziel war immer die Innenstadt.“ (Arthur Harris)

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftkrieg\_im\_Zweiten\_Weltkrieg

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Mit dem Verlust der 6. Armee in Stalingrad verlor die Wehrmacht die strategische Initiative und musste in dauernde Rückzugsgefechte an der Ostfront eintreten. Im Sommer unternahm man mit der Schlacht am Kursker Bogen, der größten Panzerschlacht des 2. Weltkriegs, noch einmal den versuch, diese strategische Initiative zurückzugewinnen. Doch die Wehrmacht erwies sich den truppen der Roten Armee als unterlegen, verlor die Schlacht und brach sich dabei faktisch das militärische Rückgrat, was dann erfreulicher weise zur totalen Niederlage des Hitlerfaschismus führte und den Weg ebnete zur Erfolgsgeschichte einer demokratisch-freiheitlich geläuterten Bundesrepublik.