Warum hat die Kirche eigentlich so strenge Regeln für ihre Mitarbeiter?


17.04.2022, 00:41

https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/paderborn/3926693_Streit-um-Gemeindereferentin-flammt-wieder-auf.html

Eine Gemeindereferentin aus Paderborn, Mutter dreier Kinder, hatte sich dagegen gewehrt, die Gemeinde, in der sie Dienst tat, auch zu ihrem Wohnsitz zu erwählen. Schließlich lebe sie mit ihrer Familie in ihrem Eigenheim nur gut sechs Kilometer entfernt. Sie machte dabei die Rechnung ohne das Bistum, das auf die Einhaltung der Residenzpflicht bestand.
Fortan sei ihr die Tätigkeit als Gemeindereferentin verboten, hieß es in dem Schreiben, das später sogar der Vatikan bestätigte.
Die Paderbornerin musste von nun an in einem fensterlosen Archivraum ohne Kontakt zu Kollegen DVD und CD anschauen, anhören und sortieren.

9 Antworten

Mal davon abgesehen, dass du ja schon öfters Zweifel an deiner Berufswahl geäußert hast: Du solltest dir schon überlegen, ob du Jesu Wort "Wer mir folgen will, verlasse Vater und Mutter..." umsetzen kannst und willst. Als Christ schöpft man in erster Linie Kraft aus der persönlichen Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus.

Was du allerdings in deinem Urlaub machst, kann dir wohl nicht vorgeschrieben werden, das kann ich mir allenfalls als Empfehlung vorstellen.

Und wenn die katholische Kirche aufgrund solcher Beschränkungen ihre Stellen nicht mehr abdecken kann, wird auch sie umdenken müssen.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch
Eine Gemeindereferentin aus Paderborn, Mutter dreier Kinder, hatte sich dagegen gewehrt, die Gemeinde, in der sie Dienst tat, auch zu ihrem Wohnsitz zu erwählen. Schließlich lebe sie mit ihrer Familie in ihrem Eigenheim nur gut sechs Kilometer entfernt. Sie machte dabei die Rechnung ohne das Bistum, das auf die Einhaltung der Residenzpflicht bestand.

Ich bin mir sicher, dass es da noch andere Probleme oder Schwierigkeiten in der Kommunikation gab. Nicht nur die Personalreferenten in den Ordinariaten können schwierig sein, manchmal sind es auch die Mitarbeiter. In der Regel wird nämlich schon versucht, eine einvernehmliche Regelung zu finden, auch bei der Residenzpflicht. Da war sicher noch mehr im Busch.

In diesem Fall bin ich nicht deiner Meinung.

Man bekommt durch den Wohnsitz am Arbeitsort einfach viel mehr mit, was den Menschen "auf den Nägeln brennt".

Wenn Menschen in den Gottesdienst kommen oder Dich aufsuchen, dann bekommst Du nur sehr wenig vom Alltag mit.

Doch deine Aufgaben - Seelsorge, Hausbesuche, Unterricht an den Schulen, Suche nach neuen Mitarbeitern... - bedingen, dass Du dich am Arbeitsort sehr gut auskennst. Da ist die Wohnsitzpflicht absolut verständlich.

earnest  17.04.2022, 11:55

Bei "6 km entfernt" bekommt man sicher auch noch einiges mit...

0

Der "Gott dieser Welt" (Offb.12,9)

achtet auch in "seiner Kirche" (2.Kor.11,14) auf Ordnung (Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche
In Paderborn ist eine Gemeindereferentin z.B. entlassen worden, weil sie sich geweigert hat, umzuziehen, weil ihre neue Pfarrei 8 km weiter weg war.

Das macht auch Sinn - weil nur wenn Du zu den Zeiten in denen Du gebraucht wirst vor Ort bist (also in der Pfarrei) bekommst Du auch die Themen mit, die Deinen Aufgabenbereich betreffen. Und das Beispiel das Du beschreibst betrifft ja den Umzug in eine andere (!) Gemeinde.

Das ist ähnlich wie bei Staatsbeamten - auch da kenne ich die Residenzpflicht.

Und wenn Du Dich für die Aufgabe des Gemeindereferentes entscheidest - dann weißt Du im Vorfeld was auf Dich zu kommt - mit Rechten und mit Pfflichten.

Dann habe ich mir überlegt, dann verbringe ich halt meinen Urlaub dann halt immer in meinem Elternhaus.
Ach nee, im Urlaub soll ich ja klösterliche Exerzitien machen.
  1. Kannst Du auch als Gemeindereferent Deinen Urlaub da verbringen wo Du möchstest. Was Du da schreibst ist einfach falsch. Weder wird das von DIr erwartet - noch steht das irgendwo.
  2. Die "klösterlichen Exerzitien" sind oft tatsächlich ein Teil des Lebens eine Gemeindereferenten - allerdings ist das dann kein Urlaub sondern Dienstzeit.

Beruflich hatte ich mal mit dem Erzbistum Köln zu tun - das Thema Urlaub kannst Du gerne hier nachlesen:

https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbistum_als_arbeitgeber/pastorale_dienste/dokumente/1_allgemein/4_sonstiges/Urlaub_und_Abwesenheit_vom_Dienst_Genehmigung_von.pdf

Aber diese schweren Bürden bin ich einfach nicht bereit zu tragen. Ich bin ein totaler Familienmensch. Ich schöpfe meine Kraft aus meiner Familie.

Das ist aus meiner Perspektive auch sehr wichtig - Kraft aus der Familie zu schöpfen. Insoweit bleiben nur zwei Möglichkeiten: Du bekommst eine Stelle bei Dir vor Ort - in der Deine aktuelle Familie lebt. Oder Du denkst einfach darüber nach - dass Du sicherlich auch mal eine eigene Familie gründen wirst...wo die dann lebt ist ja gerade in jungen Jahren noch offen.

Anders formuliert: In keinem einzigem Deiner Argumente steckt ein wahrer Grund die Aufgabe nicht zu tun. Die Gemeindereferenten die ich kenne haben alle (!) sehr guten Kontakt zu Ihrer Familie (egal vor Ort oder nicht) - oder verweilen im Urlaub in Ländern die einfach nur schön sind!

Jetzt das Aber: Kann es sein dass Du für Dich krampfhaft versuchst Gründe zu finden, warum diese Aufgabe nichts für Dich ist? Irgendwie erweckt dies den Eindruck. Oder hast Du generell Angst vor Veränderung?

Es grüßt

s'Fjolnir

Hessen001 
Fragesteller
 17.04.2022, 18:30

Das mit dem Urlaub ist interessant. Bei den Gesprächen bei uns im Bistum wurde mir das anders dargestellt. Vielleicht haben die gedacht, wir könnens ja mal versuchen... 🤷‍♂️

0
Fjolnir  17.04.2022, 21:08
@Hessen001

Oder Du hast es einfach anders verstanden. Will heissen: Das Urlaubsthema spricht nicht gegen die Aufgabe😊. Was sonst dagegen oder dafür spricht kannst nur Du für Dich beurteilen.

1