Warum haben so viele Parteien bei der Abstimmung zum Transsexuellengesetz dagegen gestimmt?


26.05.2021, 09:14

Da viele noch immer nicht richtig auf diese Frage eingehen: Im Gerichtsprozess werden angeblich intimste Fragen gestellt, unter Anderem nach dem Sexleben und seinen Vorlieben. Dies ist nicht wirklich zielführend, wenn man lediglich sein Geschlecht ändern möchte.

7 Antworten

wer stimmt denn dagegen?
Den Entwurf des Gesetztes kenne ich nicht. Es ist also denkbar, dass einige darin keinen wirklichen Fortschritt sehen, weil doch noch zu viele Hürden damit verbunden sind.

Dann gibt es Parteien, die nennen sich christlich. Für die schuf Gott Adam und Eva, etwas anderes als Mann und Frau gibt es nicht. Für viele sind andere andere Wesen, nur kranke Menschen, wenn überhaupt Menschen.
Wieso sollte man denen Zugang zu unseren "Werten" ermöglichen?

Kann man so ein Verhalten den Abgeordneten übel nehmen?
Stimmen sie für so eine Gleichstellung, verlieren sie Wählerstimmen.

Wie man so einen perfekten Gesetzesentwurf ablehnen konnte ist mir auch schleierhaft. Ist wieder ein klasse Beispiel dafür, was die Regierung für einen Hickhack veranstaltet.

Der Prozess (ich nehme an, dass du die gerichtliche Anhörung meinst) bringt rein gar nichts, mal abgesehen von einem Unnötigen in die Länge ziehen des Rechts, das einem sowieso zusteht. Also völlig unnötig und überfällig in seiner Abschaffung.

Die Sache mit den Begutachtungen ist exakt dasselbe. Es verzögert lediglich alles und ist zudem mehr als entwürdigend. Man muss sich nicht von einem wildfremden Unbekannten sein Geschlecht "bescheinigen" lassen. Erstens kann ein fremder mein Geschlecht gar nicht beurteilen - und zweitens steht ihm das in keiner Weise zu.

Eine einfache Selbstauskunft genügt. Mehr braucht es nicht, um einen fehlerhaften Geschlechtereintrag zu korrigieren. Genau das war in dem Gesetzesentwurf gewährleistet.

Weiterhin wurden in dem Entwurf auch gleich alle anderen, Überarbeitungsbedürftigen Punkte (wie etwa Abstammungsrecht) mit bedacht und geregelt. Ein lückenloser, perfekter Gesetzesentwurf also.

Wie man das überhaupt ablehnen konnte, ist mir schleierhaft.

Das liegt daran, dass man sich das sozusagene Geschlecht nicht aussuchen kann. Es gibt nur zwei Geschlechter, nämlich weiblich und männlich und man wird entweder weiblich und männlich geboren. Ändern kann man das nur mit einer Geschlechtsumwandlung. Alles andere sehe ich als total schwachsinnig an.

Gruß NicoFFFan

Das wäre das biologische Geschlecht. Tatsächlich ist es so dass bei Transgender Leuten Gehirnstrukturen von dem Geschlecht als das sie sich identifizieren vorhanden sind. Ebenso kann eine Person die von der DNA her männlich sein müsste biologisch weiblich sein, und produziert dementsprechend vergleichbar viele "Männerhormone"

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@GamerCatHD

Obwohl, das mit den Gehirnstrukturen ist nicht bei allen so, und ich denke die Forschungen sind noch nicht abgeschlossen, aber es ist trotzdem interessant zu wissen.

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man wird entweder weiblich und männlich geboren

Unabhängig davon, ob man Intersexualität als ein drittes biologisches Geschlecht sieht, gibt es ganz klar drei Geschlechter, die in die Geburtsurkunde eingetragen werden können. Somit wird man entweder männlich, weiblich oder divers geboren.

Ändern kann man das nur mit einer Geschlechtsumwandlung

Man kann das biologische Geschlecht mit der heutigen Medizin nicht ändern. Und selbst wenn das so wäre, der rechtliche und medizinische Weg sind getrennt. Man kann den Geschlechtseintrag ändern lassen, ohne eine Geschlechts"umwandlung" vorzunehmen, und man kann (nach aktuellem Gesetzesstand) das amtliche Geschlecht nicht sofort nach der Geschlechtsangleichung (denn die Hormontherapie und Operationen gleichen nur das äußerliche Bild des Körpers an das Empfinden an, sie verändern kein Erbgut) ändern lassen.

Das liegt daran, dass man sich das sozusagene Geschlecht nicht aussuchen kann

Das amtliche Geschlecht ist nicht das "sozusagene Geschlecht", sondern es ist das, was deutsche Behörden als Geschlecht sehen. Eine deutsche Behörde beurteilt nicht nach dem Aussehen und schon gar nicht über Untersuchungen, sondern nur nach dem Amtlichen.

Und da man dieses ganz offensichtlich ändern kann, und es damit nicht immergültig mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt: Was spricht dagegen, es ohne häufig erniedrigende Gutachten ändern zu können?

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@loadingInfo
Eine deutsche Behörde beurteilt nicht nach dem Aussehen und schon gar nicht über Untersuchungen, sondern nur nach dem Amtlichen.

Lies mal über trans Menschen in deutschen Gefängnissen.

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@KarlKlammer

Ich habe an Behörden gedacht, die Briefe verfassen u.ä. und dabei Fälle, in denen der Körper tatsächlich eine Rolle spielt, vergessen. Du hast natürlich Recht, dass es in Letzteren oft anders zugeht.

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Man wird als sein Geschlecht geboren und nicht männlich oder weiblich. Wenn ich genderfluid bin, dann kann ich nicht männlich oder weiblich geboren sein - und selbiges bei allen anderen Geschlechtern

Eine Geschlechtsumwandlung gibt es nicht und sein Geschlecht kann man auch nicht ändern.

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Der Grund ist einfach: Es interessiert einfach fast niemanden und für viele Menschen klingt das Ganze immer noch seltsam.

Aber an sich ist mir und den meisten anderen Menschen das wahrscheinlich gleichgültig.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich mit Politik.

Wozu gibt es die Geschlechtertrennung (biologisch)? Ein Grund wäre Schutz. Wir leben in einer Demokratie und wir als Gesellschaft haben beschlossen, dass eine Trennung nach Geschlecht (biologisch) in gewissen Situationen sinnvoll sein kann. Die überwältigende Mehrheit ist heterosexuell (im biologischen Sinne), Frauen haben hier ein Schutzbedürfnis.
In Transgenderismus ist das Geschlecht nicht definiert, weil es der Selbstidentifikation widersprechen würde. Nur welche Bedeutung hat das Geschlecht, wenn dahinter keine Definition steht? Auf welche Unterscheidung bezieht sich Mann und Frau im Transgenderismus, wenn es doch keine Definition gibt? Auf keine.

Auf "angebliche Fragen" die nicht zielführend Gesetz, will ich nicht eigehen, da diese nicht verifizierbar sind.
Habe mal die ersten Seiten des Entwurf des "Selbstbestimmunggesetzes" überflogen. Im Grunde geht es um die Abschaffung der Begutachtung. D.h. jeder kann sich nach Lust und Laune das Geschlecht auf Papier umschreiben lassen, einmal jährlich und dann bspw. ab in die Frauenumkleide, Frauendusche, etc.

Ab 14(!) sollst du dein Geschlecht selbst bestimmen dürfen, also Zugang zu gegengeschlechtlichen Hormonen und operativen Eingriffen, ohne jegliche psychologische Begutachtung.