Warum haben Menschen Angst vor Toten?
Ich habe heute bei Galileo einen Beitrag gesehen, bei dem eine Familie gezeigt wurde, die, da sie sich keine richtige Wohnung leisten konnte auf einem Friedhof lebte. Soweit ich weiß gibt es solche Situationen in einigen Entwicklungsländern. Jetzt zu meiner Frage:
Für uns ist dies unvorstellbar, auf engsten Raum mit so vielen Toten zu leben. Auch wenn realistisch gesehen wahrscheinlich jeder weiß, dass eigentlich nichts passieren kann. Trotzdem haben fast alle Menschen hierzulande Angst, bei Dunkelheit auf einen Friedhof zu gehen. Dabei kann ich mir selbst nicht einmal erklären, wovor genau man Angst hat.
Anderes Szenario: Am Land, in Bauernfamilien war es bis vor ca. 40 - 50 Jahren noch üblich, verstorbene Familienmitglieder bis zum Begräbnis im eigenen Haus aufzubahren. Ich glaube aber, dass ich (und wahrscheinlich fast alle meiner Mitmenschen) kaum neben einem Sarg schlafen könnten. Auch nicht, wenn eine nahestehende Person darin liegt.
Warum haben Menschen aber diese Angst vor menschlichen Leichen, wodoch diese realistisch gesehen niemanden etwas antun können?
7 Antworten
In unserer Gesellschaft hatte man vor nicht allzu langer Zeit auch keine Angst vor Toten. Man starb Zuhause im Kreis der Familie, der Tod war etwas vollkommen normales und "zum anfassen". Heute stirbt man, wenn alles nach Plan läuft, meist im Krankenhaus oder im Altenheim. Der Tod ist insgesamt etwas was mehr und mehr tabuisiert wurde. Das ist somit alles eine Sache der Gewöhnung, der Weg vom Aufbahren im eigenen Haus bis zum Schlafen in einer Gruft ist nicht so weit wie man denkt.
Außerdem haben Horrorfilme ihr Übriges getan, damit meine ich diese klassische Angst, dass ein Toter sich plötzlich bewegt oder aufspringt.
hmm ich weiß nicht, vielleicht, weil es viele Gruselgeschichten mit Toten gibt oder man dann selbst mit Gedanken über den Tod beschäftigt wird?! :o
Wahrscheinlich, weil sie einen an die eigene Sterblichkeit erinnern.
Frueher war der Tod allgegenwaertig und wurde als Teil des Lebens akzeptiert - heute sieht man weder, wo Steak herkommt, nioch wo die Oma hingeht...
die gesellschaft hat sich verändert.
im übrigen hatte man früher auch angst vor dem tod.
die familie, die auf dem friedhof lebt, hat die wahl zwischen dem friedhof oder der strasse zu leben.
beides nicht verlockend, wenn man eine wohnung hat
Habe ich auch gesehen. Du hast schon recht. Gut fand ich den Satz den die Frau gesagt hat: "Wir brauchen uns nicht vor toten Menschen zu fürchten, wir brauchen uns nur vor lebenden Menschen zu fürchten."