Warum haben heutzutage so viele "psychische" Probleme?

7 Antworten

"früher gabs ne schelle und dann war das wieder gut"

Was bitteschön soll nach der Schelle auf einmal gut gewesen sein? Was hat sich geändert durch die Schelle? Was hat sich vor allem dadurch gebessert?

Denke doch mal über den Wahnwitz nach. Der Psychotherapeut gibt seinen Patienten einfach einen auf den Deckel und schon ist sein Problem gelöst. Toll. Applaus. Warum nicht gleich und extremer, wenn es so einfach ist.

"ich bin einfach nur faul und der sieht in mir ein Trauma :D"

Dann habt ihr es noch nicht geschafft, eine vertrauensvolle Patient-Therapeut-Beziehung aufzubauen.

Vielleicht täuscht er sich, vielleicht machst du dir etwas vor. Vielleicht täuscht ihr euch beide.

'Mode - Diagnosen' und der Zugang zu einem relativ breiten Medienspektrum leisten auch viele Beiträge

"Warum haben heutzutage so viele "psychische" Probleme?"

Warum haben heutzutage so viele Menschen eine Erkältung? Die Erkennungsmethoden sind ausgereifter als früher und auch die Behandlung der Erkrankten hat sich stark verändert. Und wer sagt, dass früher kaum jemand leiden musste?

"Manches kann man sich auch einbilden :D und viele übertreiben ja auch"

Nur, weil man etwas nicht sieht, heißt es noch lange nicht, dass es nicht real ist. Leidet ein Mensch an Depressionen, ist das nicht nur eine Sichtweise. Positives Denken allein kann so etwas nicht verbessern. Das Gehirn ist ein Organ. Und wie jedes andere Organ kann es auch erkranken. Das ist auch der Fall bei psychischen Krankheiten. Einerseits können genetische Faktoren, andererseits aber auch Erlebnisse der Betroffenen etwas Derartiges auslösen.

"[...] aber es gibt zigtausend arten von psychischen Problemen und bei manchen denke ich mir nur "...echt jetzt?"

Inwiefern? Möchtest du wissen, weshalb es manche psychische Erkrankungen gibt? Man sollte andere Menschen nicht dafür verurteilen, dass sie an einer auf andere seltsam wirkenden Krankheit leiden. Für alles gibt es einen Grund.

Das ist nicht erst heutzutage so, früher galt man aber direkt als bekloppt, wenn man sich gewagt hat so etwas anzusprechen. Da musste man das eben aushalten, durchhalten. Wenn es zu schlimm war, kam man auch in die Psychiatrie. Nur ist man da noch deutlich anders mit den Patienten umgegangen. Und auch damals gab es Selbstmorde.

Wenn du einfach nur faul bist ist das deine Sache, es gibt aber wirklich viele Leute die Pobleme haben die sich ohne Hilfe nur schwer aufdröseln lassen. Sich darüber lustig zu machen oder es als Anstellerei zu bezeichnen ist ein wenig daneben.

Das pupertierende Jugendliche rebellieren, ihre Eltern in den Wahnsinn treiben und einfach (wie man früher sagte) keinen Bock haben ist dagegen weder neu noch bedarf es einer Behandlung denn normalerweise erledigt sich die Phase von selbst. Eine Therapie bringt sowiso nur dann etwas wenn du es willst, gegen den Willen hingeschickt werden ist sinnlos.

Eine Schelle ist allerdings auch keine Erziehungsmaßnahme, schlagen ist die Lösung für Personen die zu dumm sind Worte zu finden und zu überzeugen. Bei Kindern wie bei Hunden (ja, fieser Vergleich) funktioniert positive Bestätigung immernoch am Besten, ein Lob im richtigen Moment bewirkt oft kleine Wunder. Ich hab über 10 Jahre ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 16 gearbeitet, die in den Griff zu bekommen war ganz leicht wenn man es richtig angefasst hat - auch wenn andere an ihnen verzweifelt sind ;)