Warum gibt es so viele italienische Nudelsorten?
Irgendwie finde ich es echt seltsam. Nudel ist doch Nudel. Die bestehen alle aus der selben Masse aber es gibt so viele Sorten die sich hauptsächlich durch ihre Form, aber nicht den Geschmack unterscheiden. Warum aber? Es schmeckt doch alles gleich. In Asien gibt ja auch nicht so viele. Da sind mir nur diese Râmen bekannt und Glasnudeln.
8 Antworten
Das hängt auch damit zusammen, daß Nudeln früher ja von Hand hergestellt wurden und da hat sich in jeder Region und auch in jedem Haushalt eine andere Tradition entwickelt. Die ursprünglichste Methode war: Einen dünnen Teigfladen ausrollen, diesen zu einer Rolle formen und davon dünne Scheibchen bis dicke Scheibchen abschneiden. So sind die Spaghetti und die Bandnudeln entstanden. Andere haben dann diese Teigstreifen noch um Stäbchen gewickelt. Andere waren zu Faul zum Ausrollen und haben nur einfach kleine Stücke mit dem Daumen gequetscht (Orichette) usw. Durch die Einführung der industriellen Herstellung sind dann die verschiedensten Formen entwickelt worden, um die Leute zu einem Kauf zu animieren. Die Werbung tat dann noch ein übriges, wie z.B. die Sauce mit der Nudel gabeln.
Es geht doch nicht nur um den reinen Eigengeschmack der Nudeln, sondern auch um das Gefühl beim Essen, um die Verarbeitungsmöglichkeiten etc.
Spaghetti verwendet man anders als Cannelloni oder Lasagne, stark strukturierte Oberflächen wie z.B. Fussili bzw. Spirelli nehmen mehr Soße an u.s.w.
In Asien werden u.a. Reis, Weizen, Bohnen und Buchweizen zu Nudeln verarbeitet, und die Nudeln schmecken entsprechend immer anders.
Die italienischen Nudeln bestehen dagegen alle aus Hartweizengrieß. Trotzdem ist die italienische Nudelvielfalt nicht nur barocker Kokolores. Denn die verschiedenen Nudeln haben z.B. unterschiedliches Verhältnis zu Oberfläche und Volumen, und die oberflächenreichen Nudeln wie z.B. Farfalle fühlen sich im Mund weicher an als die kompakteren Penne.
Außerdem können die Nudeln unterschiedlich gut mit den Bestandteilen der Sauce zusammenarbeiten. Glatte, recht flüssige Rahmsaucen würden z.B. auf glatten Nudeln wie Pappardelle nicht gut haften sondern abtropfen. Da sind Fusili oder Nudeln mit geriefter Oberfläche wie Penne Rigate besser geeignet. Wenn die Sauce kleine Brocken enthält, wählt man am besten Rotelle, damit sich die Brocken in den Hohlräumen verfangen.
Gaz einfach, die unterschiedlichen Sorten haben eine unterschiedliche Masse pro Stück. Beispiel Maccheroni/Spaghetti. Penne/Farfalle, Linguine/Penette.
Damit passen die zu den unterschiedlichen Saucen. Schwere Saucen wie Bolognese, oder leichte Saucen wie Aglio Olio.Versuche doch mal eine zwischenmalzeit mit einer Krabbensauce zu machen unter Verwendung von Maccheroni. Das geht nur mit schmalen Linguine, oder Farfalle.
-es gibt so viele Nudelsorten, weil verschiedene Nudeln anders auf Pastasaucen reagieren.
ist das so? Die Nudeln sind doch alle aus den selben Zutaten.
Findest du das Gefühl beim Essen von Spaghetti anders als beim Essen von Farfalle? ich nicht sonderlich.