Warum geht ein Unternehmen pleite, wenn ihre Aktien fallen?

4 Antworten

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Wenn die Aktien nur kurzfristig fallen, passiert erstmal gar nichts. Ansonsten bedeutet der Kursfall, dass die Anleger mit einer Verschlechterung der Unternehmensgewinne rechnen. Dazu kommt dann oft, dass wegen der negativen Stimmung für das Unternehmen keine neuen Aktien (= neues Eigenkapital) verkauft werden können und Kreditaufnahme auch erschwert ist. Da die Produktion meist fremdfinanziert ist, kann das durchaus zur Pleite führen (keine neue Ware, die verkauft werden kann = keine Einnahmen).

Der Kursfall ist also oft die (erwartete) Wirkung, nicht die Ursache einer Pleite.

Korrekt dargestellt. Insbesondere auch der letzte Satz, dass nämlich Kursrückgang nicht die Ursache einer Insolvenz ist.

Der Wert eines Unternehmens sinkt, wenn die Aktien der AG fallen. In diesem Zustand einen Kredit zu bekommen, ist nahezu aussichtslos. Ein gesundes Unternehmen mit Rücklagen, wird dadurch keinesfalls pleite. Die Gefahr bei stark fallenden Aktien ist allerdings, dass andere Firmen zahlungsunfähig werden, ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können und gesunde Unternehmen mitreissen. Der Teufelskreis ist ein altbekannter. Zuerst werden die Sozialabgaben nicht bezahlt, dann das Finanzamt, dann kommt der Gerichtsvollzieher, stellt die Zahlungsunfähigkeit fest und die Krankenkasse stellt den Konkursantrag.

Der Wert des Unternehmens ist völlig losgelöst vom Kurs der Aktien. Was fällt, das ist der an der Börse erzielte sog. Börsenwert. Das wiederum ist die Multiplikation der Stückzahl der Aktien mit dem Tageskurs. Und ein Unternehmen wird auch nicht wertvoller, wenn der auf diese Art ermittelten "Marktwert" = "Börsenwert" steigt, steigt und steigt.

Allerdings: ja, wenn der Börsenkurs eines Unternehmens fällt, fällt, fällt und fällt - dann ist wahrscheinlich etwas faul im Unternehmen. Aber Ursache einer Pleite ist nicht der Aktienkurs, sondern dass wahrscheinlich das Management des Unternehmens das Unternehmen nicht richtig führt = kein Geld durch die Unternehmenstätigkeit verdient wird.

@MehrWissen

Wenn Du das als Antwort geschrieben hättest, würdest Du dafür einen DH bekommen. Dies ist mMn der einzige zutreffende Text hier (zumindest bisher).

@Mikkey

Ach stimmt das, was ich z.B. geschrieben hab nicht?

Wenn das Unternehmen pleite ist, stehen die Aktien bei 0. Natürlich kann auch mal z.B die VW Aktie 4% runter gehen, für den Konzern an sich hat das aber keinen Effekt. Die Emission der Aktien war nämlich vor Jahren. Da wurde eine Anzahl an Anteilen zu einem bestimmten Kurs herausgegeben und VW bekam das Geld. Das, was danach passiert ist für den Konzern irrelevant. Aber wie schon gesagt: Nur bei einer wirklichen pleite gehen die Aktien auf 0. Der Handel an der Börse hat keinen Einfluss auf die Situation des Unternehmens.

Der Markt ist nahezu effizient, weil jeder der an der Börse handelt Gewinne machen möchte und jede Chance Geld zu verdienen nutzt - d.h. der Börsenwert spiegelt annähernd die Situation des Unternehmens wider. Fällt ein Aktienkurs stark so hat das auch seine Gründe, denn ansonsten würde er nicht fallen. Wäre eine Aktie signifikant unterbewertet, würde dies von den Marktteilnehmern bemerkt werden, die diese unterbewertete Aktien kaufen würden und durch ihre Nachfrage den Aktienkurs wieder in Richtung "fairen" Wert schieben würden. Bei der riesen Anzahl von möglichen Käufern (und da kommen theoretisch alle 6 Milliarden Erdenbürger in Frage) kann eine Aktie unmöglich signifikant unterbewertet sein.

Daraus folgt: Fällt der Kurs einer Aktie hat das reale Hintergründe. Fällt die Aktie auf Null - ist das Unternehmen Konkurs - nicht weil die Aktie auf Null gefallen ist, sondern die Aktie ist auf Null gefallen weil das Unternehmen Pleite ist.