Warum Ernteausfall berufsrisiko?
Hallo weiß jemand warum ein Ernteausfall Berufsrisiko für den Bauern ist? Ich bräuchte eine ausführliche Erklärung da ich morgen darüber eine Klausur schreibe und ich nichts im Internet dazu finde
8 Antworten

"Berufsrisiko" ist ein ziemlich häßliches und leichtfertiges Wort, wenn man damit die Situation der Landwirte tituliert.
Wenn jemand einen Rasenmäher-Reparaturbetrieb aufmacht und der geht pleite, dann ist das in der Tat "Berufsrisiko". Der Staat wird da definitv nicht helfen.
Bei der deutschen Landwirtschaft ist das völlig anders. Ein Bauernhof bedeutet, daß mindestens 1 Mio Euro Kapital aufgebaut werden mußten um einigermaßen zeitgerecht produzieren zu können. Wenn so ein Hof gnadenlos versteigert wird, weil die Ernte nicht eintrifft, ist das eine gewaltige Härte. Denn da sind gleich mehrere Generationen in einer Bauernfamilie betroffen, die aus allen Verhältnissen geworfen werden. Weiterhin kann eine qualifizierte Bauernfamilie weit schlechter durch jemand anders ersetzt werden. Ein Bauer hat heute mind. 6 Jahre Berufsausbildung und kann mit dieser Qualifikation im Gegensatz zu einem Mechaniker nicht schnell woanders tätig werden. Vor allem aber betreffen Großereignisse wie "Dürre 2018" oft ein ganzes Land oder gar ganz Europa. Daher kann man nicht einfach argumentieren: "Das Futter, das in Deutschland fehlt, holen wir aus Weißrußland oder fliegen es aus Südamerika ein". Daher hatte es schon gewissen Sinn, die Bauern 2018 finanziell zu unterstützen. Man kann nicht einfach eiskalt eine Herde vom 80 Kühen verhungern lassen und sagen: "Tja, Pech, Berufsrisiko". Zumal der Landwirt nicht schuld am Wetter ist.
Weiterhin ist ein "höheres politisches Ziel", dass nicht die Mehrzahl der Verbraucher verhungert, weil die Landwirte reihenweise schließen müssen.

Bauer ist sozusagen Hersteller von Lebensmitteln. Macht ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung hat er weniger bis keine Einnahmen.
Dieses Risiko ist nur teilweise abgedeckt z.B. durch Hagelversicherung.
Gegen extreme Trockenheit und andere Katastrophen gibt es aber meines Wissens keine Versicherung da "höhere Gewalt" nicht versicherbar ist bis auf Hagel

Man kann sich gegen sogut wie alles versichern. Auch gegen Trockenheit und Überflutung. Die Frage ist eher, ob man sich die Versicherung leisten kann.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/welche-ernte-versicherungen-brauchen-landwirte,Se06gkB

Da ein Bauer somit nicht seine Tiere füttern kann und die somit verhungern oder nicht die Masse erreichen die sie zum Verkauf zum Schlachter brauchen?

Ein Bauer produziewrt nicht Getreide das ganze Jahr vom Band, sondern er steckt die Arbeit und die Betriebsmittel das ganze Jahr rein und ausder Ernte bekommt er einmal im Jahr den Erlös, dann erst wieder im nächsten jahr. Wenn er zur Neubestellung die Mittel nicht hat, gibt es keine Ernten mehr

Im Ernst?
Wenn Du die Frage beim Sanitäter oder Metallbauer stellst, könnte ich Dich verstehen, aber beim Bauern? Der erwirtschaftet doch einen nicht unerheblichen Betrag seines Einkommens mit Feldfrüchten. Keine Ernte = kein Geld. Das bekommt er nicht immer in voller Höhe von Versicherungen ersetzt.