Warum bekommt man weniger strafe wenn man besoffen eine straftat begeht als nüchtern?
Warum bekommt man weniger strafe wenn man besoffen eine straftat begeht als nüchtern?
9 Antworten

weil man dann als vermindert schuldfähig gilt, da alkohol das urteilsvermögen hemmt und die hemmschwelle zu gewalt senkt.
Weil man da als nicht mehr zurechnungsfähig gilt.
Und nicht mehr zurechnungsfähig bedeutet juristisch vermindert oder beschränkt schuldfähig. Darum haben die Sprengmeister früher immer einen Flachmann dabei gehabt, falls der Kamin das Ziel verfehlte und die Fabrik samt Arbeiter zerschlug. Heute kann man aber feststellen, ob man vorher oder danach Alkohol zu sich genommen hat, wenn man Mist gebaut hat.

Maßstab bei der Höhe der Strafe ist vor allem die Schuld. Schuld ist Vorwerfbarkeit. Nur wenn ein Mensch aus zumindest zwei Handlungsalternativen auswählen konnte und sich für die schlechtere entscheidet, kann man ihm etwas vorwerfen. Nur dann kann man sagen "Er ist schuldig (das Schlechte gewählt zu haben)."
Wenn jemand irgendwelche Substanzen einnimmt, die dazu führen, dass er gar keine Alternativen mehr erkennen kann, dann kann er auch keine Schuld an dem haben was er (falsch) macht. Sojemandem kann man nur vorwerfen, dass er durch die Einnahme der Substanzen (Alkohol, andere Drogen, Medikamente usw.) diesen Zustand herbeigeführt hat, durch den er andere gefährdet oder schädigt.