War Luther ein Revolutionär?

5 Antworten

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Luther war alles andere als ein Revolutionär. Revolution bedeutet Umsturz und die Macht der Fürsten im deutschen Reich hat er nie in Frage gestellt. Im Gegenteil - im Bauernkrieg hat er sich auf die Seite der Fürsten gegen das Volk (die Bauern) gestellt. Das hat eher konterrevolutionäre Züge.

JA.

Weil er für epochale Veränderungen gesorgt hat, die weit über die deutschen Grenzen hinausgingen und bis heute Bestand haben. Mit seinen 95 Thesen oder den großen programmatischen Schriften hat er die Mitmenschen wachgerüttelt. Es ist auch nach 500 Jahren noch nachvollziehbar, was er geleistet hat. Es gibt ja fast in jeder Stadt eine evangelisch-lutherische und eine katholische Kirche. Und mit der Übersetzung der Bibel konnte nicht nur jeder deutschsprachige Mensch die Glaubensgeschichte lesen. Mit der Übersetzung leistete er auch Überragendes für die Herausbildung einer einheitlichen deutschen Schriftsprache.

Danke! Das beantwortet schonmal das ganze mit Luther & wie sieht es mit Müntzer?

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@TineKeks

Thomas Müntzer war ein waschechter Revolutionär, wenn auch ein Gescheiterter, denn er wollte die weltliche Machtelite stürzen.

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Man müßte erst definieren, was ein Revolutionär ist. Ein solcher stürzt die vorhandene Ordnung um und gründet eine ganz neue - vor allem mit neuer Führung und neuen Regeln.

Musterbeispiel = Lenin.

Die alte Ordnung (katholische Kirche) besteht aber, parallel zu Luther, bis zum heutigen Tag weiter. Daher spricht da auch niemand von Revolution. Abspaltung wäre das richtige Wort, was er bewirkt hat. Der übliche Begriff "Reformator" verfehlt etwas den Kern, da er die katholische Kirche kaum verändert hat.

Müntzer ist auch keiner sondern ein Gescheiterter.

Naja Luther wollte nie die katholische Kirche stürzen.

Er wollte nur den Pomp und die Geschäftemacherei stoppen.

Hat auch ganz gut geklappt. Die katholische Kirche hat sich schon reformiert. Sie besinnt sich auf ihre caritativen Aufgaben, scheffelt zwar immer noch Geld ist aber längst nicht so verkommen wie früher zu Luthers Zeiten.

Der Vatikan investiert viel mehr Geld in den Umwelt- und Klimaschutz als früher. Und dass ein Papst Kondome in Einzelfällen erlaubt aber zugleich die Gründe für die Benutzung ächtet ist auch eine Neuheit.

Also ja die Kirche hat sich reformiert.

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@Aurelion

@ Aurelion

Ich bin mit Deinem Kommentar gar nicht einverstanden. Er paßt auch nicht zu meinen Worten.

Die Frage war, ob Luther ein "Revolutionär" war.

Luther war definitiv KEINER, denn ein Revolutionär stürzt eine vorhandene Ordnung und gründet eine neue.

Die katholische Kirche hat Luther definitiv nicht "revolutioniert", denn einen Papst gibt es immer noch und die Sakramente und die Heiligen usw. usw.

Er hat die katholische Kirche auch nicht "reformiert", denn diese hat ihn ausgestoßen und er hatte keinerlei Eingriffsmöglichkeit in sie.

Er hat lediglich eine Kirchenabspaltung bewirkt. Sicher haben Luther und Co. bewirkt, daß die kath. Kirche kritischer über sich selbst nachgedacht hat und dann im Lauf der Jahrhunderte verschiedene Lockerungen und Änderungen eingeführt hat. Aber das ist noch lang keine Revolution.

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Letztlich war er einer, denn was er ausgelöst hat, war unzweifelhaft eine Revolution. Er selbst wollte aber nie einer sein. Müntzer hingegen war Revolutionär aus Überzeugung, er wollte radikale Änderungen herbeiführen, Luther jedoch nicht...

ja weil er etwas verändert hat und erneuert hat. und das ist ne revolution

ähhm.. das hilft mir jetzt nicht wirklich.. einmal brauche ich das für luther & einmal für müntzer und zweitens brauche ich argumente.. wie schon in der fragestellung geschrieben!

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@TineKeks

Klar war er ein Revolutionär.

Es gibt Evangelikale in den USA, die sich auf ihn berufen.

Er hat eine Nonne geschwängert und geheiratet, eine Kirche gegründet, eine Bibel übersetzt, Leute zu Protestanten bekehrt, wie Müntzer den Bauernkrieg angeheizt.

Müntzer war bewusst ein radikaler Revolutionär. Luther wollte eigentlich ursprünglich nur auf Misstände in der katholischen Kirche hinweisen.

Durch die Lutherbibel haben viele Menschen Lust aufs Lesen bekommen und so wurde die Alphabetisierung vorangetrieben.

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@Aurelion

Nach Deiner Lesart wäre Otto von Bismarck auch ein Revolutionär gewesen.

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