Wann Iso Drink und wann EAA Drink?

2 Antworten

Isotonische Getränke heißt, dass diese eine körperähnliche Komposition an Elektrolyten haben. Also Mineralien und Spurenelemente, die dafür wichtig sind, dass unser Körper funktioniert.

Wenn du schwitzt, verlierst du Wasser und auch Elektrolyte (Schweiß ist salzig, das kommt von den Mineralien und Spurenelementen, die du mit ausschwitzt).

Isotonische Getränke, wobei auch schon ein gutes Mineralwasser, eine Apfelschorle oder ein alkoholfreies Bier recht nahe an dieser Eigenschaft sein kann, werden halt gut aufgenommen, da die Osmose, also das Passieren der Zellwand, bei einer körperähnlichen Elektrolyt-Zusammensetzung besser funktioniert, als bei einem deutlich geringeren oder deutlich höheren Elektrolyt-Anteil. Außerdem füllt es die Elektrolyte, die du verlierst, wieder auf. Würdest du nur ein zufälliges Leitungswasser trinken, das nicht aus einer Mineralquelle kommt, würdest du zwar die Flüssigkeit, aber nicht die Elektrolyte in ausreichendem Maß wieder auffüllen und das kann zu Muskelkrämpfen und anderen Körper-Fehlfunktionen führen.

Heißt wenn du viel schwitzt, trink was, und zwar etwas, das möglichst nah an der Eigenschaft "Isotonisch" ist. Das müssen wie gesagt nicht die Iso-Drinks sein, ist aber generell erst mal bequem. Mineralwasser mit von Natur aus hohem Elektrolyt-Anteil tut es auch, wenn du viel und lange schwitzt, alle paar Portionen mal ein Elektrolyt-Konzentrat beimischen ginge auch.

EAAs steht für essenzielle Aminosäuren.

Hierzu mal die Erklärung: Proteine sind verbundene Ketten verschiedener Aminosäuren, die im Magen aufgespalten und dann aufgenommen werden. Dazu gehören Aminosäuren, die du für den Muskelaufbau brauchst (primär die verzweigtkettigen, englisch Branched Chain Amino Acids, kurz BCAA, das sind Leucin, Isoleucin und Valin), aber auch welche fürs Immunsystem, für die Collagensynthese in den Gelenken oder für deine Hormone wie z.B. Phenylalanin, aus dem das Spaßhormon und zugleich der wichtige Neurotransmitter Dopamin wird, oder L-Tryptophan, das in das dich tagsüber antreibende Glückshormon Serotonin umgewandelt wird und wiederum bei Dunkelheit in der Zirbeldrüse von Serotonin in das Schlafhormon Melatonin umgebaut wird und dich gut schlafen lässt.

Einige Aminosäuren kann unser Körper selbst bilden, andere müssen wir über die Ernährung aufnehmen, die nennen sich dann "essenziell", daher der englische Name "Essential Amino Acids", kurz EAA, zu denen auch die BCAAs gehören.

In verschiedenen Proteinen aus verschiedenen Quellen sind unterschiedliche Mengen verschiedener EAAs drin. Die BCAAs sind vor allem in Fleisch sehr stark vertreten. Fleisch ist Muskelmasse, Muskeln machen Muskeln. Wenn du hingegen das Gefühl hast, tagsüber nicht richtig auf Touren zu kommen und abends nicht schlafen kannst, könnte es an L-Tryptophan liegen, dann iss Cashews, da ist ganz viel davon drin. Und/oder du kippst es als Supplement nach. Das beste Amino-/EAA-Profil haben sogenannte Whey-Proteine, also Molkeprotein, eigentlich ein Nebenprodukt aus der Käseherstellung (wie auch Molke-Drinks), das sich aber als sehr gesund herausgestellt hat.

Normales Whey hat aber ein paar Nachteile. Die Aufnahme der Aminosäuren ist immer noch nicht optimal (wenn auch von allen Proteinprodukten am Besten), dem wirkt man mit sogenanntem Iso-Whey entgegen (hier steht Iso nicht für isotonisch, sondern für Isolat, heißt Bestandteile wie Fett aus der Milch werden noch entfernt, sodass deren Extra-Kalorien und hemmende Eigenschaft der Aminosäuren-Aufnahme entfällt, genauso wie Lactose, die für die, die sie nicht vertragen, entfernt wird), manche mögen den Milchgeschmack nicht (hierfür gibt es mittlerweile Isoclears, die zwar immer noch Whey-Protein sind, aber komplett "entmilcht") und Veganer wollen ja eh kein tierisches Produkt, hier hilft es dann, wenn man das Aminoprofil eines Wheys aus synthetischen oder aus veganen Quellen isolierten Aminosäuren zusammenkippt und das heißt dann EAA. EAA hat aber auch für Nicht-Veganer noch Vorteile, nämlich weniger Kalorien und eine noch etwas schnellere Aufnahme, weil die Aminosäuren einzeln vorliegen und nicht noch im Magen aus einem Proteinknoten entknotet werden müssen.

Am Ende muss man sagen, isotonische Getränke sind eher ein Alltagsbedarf, wenn du an heißen Tagen viel körperlich arbeitest (entweder Arbeiten um Geld zu verdienen oder lange Trainingseinheiten), da du nur mit Wasser evtl. deine Elektrolyte nicht mehr decke könntest. Aminosäurenquellen wie Whey-Protein oder EAA-Pulver sind eher was zur Selbstoptimierung und bei gesunder Ernährung und durchschnitts-sportlich jetzt eher nicht nötig (schadet aber auch nicht, außer vielleicht deinem Geldbeutel), aber ab gewissen Punkten (egal, ob du schon fortgeschritten trainierst und nun von den Extra-BCAAs profitierst oder einen Mangel wie das oben erklärte L-Tryptophan auffangen musst) eine gute Sache.

Isodrinks liefern Elektrolyte. Bei hohem Wasserverlust durchs Schwitzen werden auch Elektrolyte, wie z.B. Magnesium ausgeschieden, die wieder aufgenommen werden müssen, um Krämpfen vorzubeugen. Da das vor allem für Ausdauersportler relevant ist, sind hier Isodrinks verbreitet.

EAAs sind Aminosäuren, die für den Muskelaufbau und die Regeneration da sind und vor allem für den Muskelerhalt geeignet sind, weswegen Leute EAAs während dem Training zu sich nehmen, um die Muskeln während des Trainings mit Aminosäuren zu versorgen.

Beides hat seine Daseinsberechtigung und kann sinnvoll sein, man sollte sich aber im Klaren sein, dass es Supplemente sind und daher keine weltbewegende Wirkung haben. Man kann damit seine Leistung optimieren, grundlegend sind aber dennoch effizientes Training, eine gute Ernährung, genügend Flüssigkeit und ausreichend Schlaf.