Vom Ausgang des Mittelalters bis zur Industrialisierung?

1 Antwort

Das 15. und 16. Jahrhundert sind doch nicht mehr Mittelalter!!! Das ist doch schon Neuzeit

Viel Gemeinsamkeit zwischen beiden Produktionsweisen gibt es letzlich nicht, ausser das das Produkt grundsätzlich dasselbe war.

Manufaktur:

  • Eine Manufaktur verfügte über wenige Beschäftigte, vielleicht 20-30
  • Alle Beschäftigten kennen einander
  • Eine Person fertigt oftmals das ganze Produkt mit allen Arbeitsschritten
  • Der Grad an Handarbeit bei der Herstellung des Produkts ist sehr hoch
  • Es werden nur wenige, einfache Maschinen bei der Herstellung eingesetzt
  • Die Qualität des Produkts hängt vom Geschick der herstellenden Person ab
  • Die herstellende Person hat oftmals große Erfahrung und Geschick erworben
  • Die hergestellten Produkte werden meist in der näheren Umgebung verkauft
  • Die hergestellten Produkte tragen oft eine unverwechselbare individuelle "Handschrift" des Herstellers, d.h. typische Stil- oder Herstellungsmerkmale
  • Die hergestellten Produkte sind für eine möglichst lange Lebensdauer ausgelegt, halten teils ein Leben lang
  • Die herstellende Person bezieht Befriedigung aus der von ihm geleisteten sauberen Arbeit
  • Bei einer Manufaktur haben alle ihr Auskommen, jedoch wird niemand reich

Industrielle Herstellungsweise:

  • Eine Fabrik konnte hunderte Beschäftigte haben
  • Anonymisierung der Arbeitswelt: Die Beschäftigten kannten sich untereinander in vielen Fällen nicht
  • Arbeitsteilige Produktion: eine Person führt am Produkt oft nur einen einzigen Arbeitsschritt durch
  • Rationalisierung: viele Arbeitsschritte werden durch Maschinen übernommen
  • Die Kosten für industrielle Produktionsmaschinen und die sie antreibenden Dampfmaschinen sind extrem hoch, z.B. für Sägen, Schmiedewerke, Stanzmaschinen, Tiefziehpressen, Bördelmaschinen, Nietmaschinen
  • Die teuren Produktionsmaschinen müssen durch hohe Stückzahlen ausgelastet werden um sich zu amortisieren
  • Der Arbeiter wird in vielen Fällen zum reinen Maschinenbediener
  • Arbeiter sind oft angelernte Kräfte ohne spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Produkte sind Konkurrenzprodukten sehr ähnlich und dadurch austauschbar
  • Das Hauptaugenmerk liegt auf möglichst großen produzierten Stückzahlen zu möglichst geringen Herstellungskosten, nicht möglichst langer Lebensdauer des Produkts
  • Um möglichst große Stückzahlen anzusetzen, erfolgt der Vertrieb überregional
  • Arbeiter beziehen keine Befriedigung aus ihrer monotonen Arbeit, bekommen das fertige Produkt oft nicht einmal zu Gesicht
  • Arbeiter erhalten niedrige Löhne für lange Arbeitszeiten, haben aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen eine geringe Lebenserwartung
  • Die Produktion dient in erster Linie der Gewinnmaximierung des Fabrikbesitzers
  • Bezüglich der niedrigen Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen seiner Arbeiter verweist der Fabrikinhaber auf seinen direkten Konkurrenten, mit denen er mithalten müsse
  • Daraus entstand letztlich die Soziale Frage und das Kommunistische Manifest durch Karl Marx, der ein Untergehen des Kapitalismus durch eine Revolution der geknechteten Arbeiter vorhersagte.

vielen lieben dank für deine Antwort

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