verliert ein geladener Kondensator ohne Stromkreis Strom?
Ich weiß, dass ein Kondensator nach dem Laden eine gewissen Energie, bzw. Spannung besitzt. Ich hab mir auch 'ne Seite zu Dielektrika durchgelesen und mir ist klar, dass ein Kondensator an der Luft einen Stromfluss besitzt, wenn auch einen verdammt kleinen.
Zum Vesuch: Ich nehme 2 Plattenkondensatoren, einen großen geladenen und einen kleinen ungeladenen, bei dem ich die Platten zusammenhalte. Durch Influenz entsteht im kleinen eine Spannung, wenn ich ihn in das Feld des großen halte. Wenn ich sie auseinanderziehe und aus dem Feld nehme haben sie immernoch eine Spannung. Der Energieerhaltungssatz zieht hier leider nicht, denn wenn ich die Platten wieder verbinde gleicht sich die Ladung aus.
Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, was hier passiert. Man kann ja nicht eine Spannung an einer anderen beliebig vervielfältigen.
2 Antworten

Das ganze ist zwar schon ein paar Jährchen her bei mir, aber ich würde das nach meinem Verständnis so sehen:
Theoretisch verliert ein geladener Konsator ohne Stromkreis keine Ladung aber praktisch doch. Das liegt daran, weil sich die Ladung trotzdem ausgleicht, über die Luft, auch die Luftfeuchte spielt dabei eine Rolle, und über die Oberflächen des Versuchsaufbaus. Die Ursache dafür ist, das Luft oder die Oberflächen des Versuchsaufbaus zwar einen sehr hohen Wiederstand besitzen, dieser Wiederstand aber nicht absolut gegen unendlich geht. Wie gesagt, ein bißchen Luftfeuchte reicht da schon. Ganz genau genommen ist auch das ein Stromkreis, ein sehr schwacher bzw. sehr hochohmiger Stromkreis, der auch nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, wie ein verbindender Draht.
Zu deinem Versuch. Wenn du die Platten des kleineren Kondensators aus dem Feld des größeren Kondensators herausbewegst, dann ist die Ladung des größeren Kondensators verringert, um die Ladung, die jetzt der kleinere Kondensator übertragen bekommen hat. Dadurch wurde die Spannung nicht "kopiert" sondern die elektrische Ladung nur aufgeteilt. Und wenn du die Platten eines der Kondensatoren miteinander verbindest, dann gleicht sich zwar dessen Ladung aus, aber die elektrische Energie wird dabei in Wärme und eventuell auch in Licht (Blitz) umgewandelt. Damit ist keine Energie verschwunden sondern umgewandelt und der Energieerhaltungssatz stimmt wieder.
MfG computertom

Okey, so in etwa hab ich mir das auch gedacht. Das mit der Energieerhaltung war mir klar. Aber irgendwie fehlt mir auch immernoch das mathematische Verständniss.

Jeder Kondensator, abhängig von der Bauform, hat einen internen Leckstrom, da keine Isolation ideal sein kann. Dieser Leckstrom ist auch keine Konstante sondern auch von der Temperatur abhängig, steigend mit zunehmender Temperatur. Bei Keramikkondensatoren und Luftkondensatoren sind die Leckströme sehr gering, bei Folienkondensatoren schon ein wenig größer und besonders groß sind sie bei Elkos.