Verdienen Steuerberater und Notare echt so einfach unverschämt viel Geld?

10 Antworten

Notare sind Juristen und Notariatsstellen sind eher begrenzt verfügbar.

Nur-Notare bzw. hauptberufliche Notare bewerben sich als fertige Juristen bei der jeweiligen Landesjustizverwaltung um eine Stelle als Notarassessor und müssen mind. 3 Jahre in der Funktion tätig sein, bevor sie Notar werden.

Anwaltsnotare müssen mind. 5 Jahre Berufserfahrung als Anwalt vorweisen und mind. 3 Jahre an dem Ort tätig gewesen sein, an dem er Notar werden möchte. Diese üben die Funktion des Notars quasi im Nebenberuf aus.

Es wird also ein hohes Maß an Fachkenntnis und Spezialisierung erwartet, dementsprechend ist aber auch die Vergütung oder das Honorar.

Steuerberater kann man auch durch berufliche Weiterbildungen und Praxiserfahrung werden, muss aber eine Steuerberaterprüfung (auch Berufsexamen) ablegen. Das erfordert auch ein hohes Maß an Spezialisierung und Fachwissen. Aber Steuerberaterkanzleien können z. B. auch einfache Buchhalter einstellen.

Auch als angestellter Steuerberater kann man gut verdienen, hat dafür aber mit Sicherheit viele Überstunden, ständigen Termindruck um Fristen einzuhalten und je nachdem, viele aufgeregte Klienten die oft keine Ahnung haben, aber auch keine Steuern zahlen wollen ;) Dementsprechend erfordert der Beruf ein hohes Maß an Selbstorganisation und Verantwortungsbewußtsein.

Notare verdienen in der Regel wirklich sehr gut. Bei Steuerberatern kommt es darauf an ob sie angestellt sind und/oder eine eigene Kanzlei haben - und natürlich wie gut es läuft.

Die Gebühren für Anwälte und Steuerberater sind gesetzlich geregelt, von daher kann man nicht von unverschämt reden.

Ob sie zuviel verdienen oder nicht, darüber kann man streiten.

Das kann man pauschal nicht beantworten. Es gibt Notare in Privatkanzleien, die vor allem Grundstücksverkäufe und Testamente reicher Menschen beurkunden - da ist relativ viel Geld zu verdienen.  Anders bei Notaren, die z.B. in Württemberg als Vormundschaftsrichter fungieren - da ist  deutlich weniger drin. Wobei aus der Sicht eines Hartz 4 Empfängers auch letztere noch gut verdienen.

Bei den StB ist es wohl ähnlich - diejenigen, die bei der Lohnsteuerhilfe arbeiten verdienen deutlich weniger als diejenigen, die Großbetriebe steuerlich betreuen.

Mein Freund ist Steuerberater. Man kann durchaus sagen, das er tüchtig verdient, aber jetzt nicht so viel um echte Reichtümer zu schaffen oder womöglich in Luxus zu leben. Die Ausbildung und Prüfung ist auch " Knallhart" 30% Durchfallquote. Und die Arbeit extrem Verantwortungsvoll. Das ist bei einem Notar ähnlich.