Unzufrieden mit Ausbildungsberuf..
Hallo
Ich bin jetzt erst seit dem 1. September und jetzt schon gefällt es mir nicht. Ich lerne den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten.
Jeden Tag hab ich keine Lust in die Arbeit zu gehen und schaue nur auf die Uhr wann ich endlich heim darf. Ich habe zwar eine super Praxis mit netten Kollegen und Chefs erwischt und ich mag auch den Umgang mit den Patienten, doch ich finde einfach keine Freude daran.
Mich Depremiert die Arbeit eigentlich sogar. Ich sehe kein Ergebniss in der Arbeit, der Ablauf wiederholt sich ständig. Im Prinzip ist es ein abwechslungsreicher Beruf. Aber ich merke immer mehr das mir wirkliche Handarbeit fehlt, was ich vorher von mir selbst nie gedacht hätte.
Hatte einmal ein Praktikum als Fahrzeuglackierein und es hat mich unglaublich motiviert so handwerklich zu arbeiten. Ich habe mich von meinem Vater sozusagen zu meiner jetzigen Ausbildung überreden lassen.. Dumm von mir ich weiß.
Aber auch im Alltag oder in kleinen Momenten in der Praxis merke ich, wie sehr es mir fehlt an etwas selbstständig zu arbeiten und danach das Ergebniss zu sehen, wie z.B. Beim Kuchen backen oder ein Bild zu malen wenn ihr versteht wie ich das meine ^^
Auf jeden Fall habe ich mit meinen Eltern darüber gesprochen und bewerbe mich jetzt für andere Berufe, meine Mutter meinte jedoch, ich müsse vorher mit ihr absprechen wo ich mich bewerbe, denn in einen anderen kleinen betrieb erlaubt sie mir sozusagen nicht mich zu bewerben.
Bis ich eine "bessere" Stelle gefunden habe werde ich weiter arbeiten. Bis zum 30. Dezember befinde ich mich noch in Probezeit.
Meine Fragen sind:
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Es sieht ja nicht wirklich gut aus wenn man eine Ausbildung abbricht. Hat da jemand schon Erfahrungen damit gemacht in Bezug auf das finden einer anderen Stelle etc.?
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ich mag meinen Chef wirklich gern. Wie sage ich ihm dann dass ich kündigen will?
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im Februar werde ich 18, kann meine Mutter mir wirklich verbieten die Lehrstelle zu wechseln? Eigentlich ist sie sehr Verständnisvoll aber in dem Punkt sagt sie das zum ausbildungswechsel nur bmw, Mann und Hummel etc. in Frage kommt. Ich würde sehr gerne in so einer Firma anfangen, aber wenn ich dort keine Stelle mehr bekomme werde ich sicher nicht drei Jahre etwas lernen was mir nicht gefällt nur um danach noch einmal eine Ausbildung zu machen.
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ich Bewerbe mich ja eigentlich für September 2015, da dieses Jahr fast nur andere Praxen bei uns Auszubildende suchen was in meinem Fall ja sinnlos wäre.. Sollte ich wenn ich eine Stelle z,B in der BMW bekomme dann bis August nächsten Jahres in der Praxis bleiben? Kann ich dann kündigen? Und wann sage ich meinen Chef Bescheid?
Danke an diejenigen die sich jetzt für mich kurz Zeit nehmen ^^
4 Antworten
Ich finde es nicht so verwerflich, festzustellen, daß man seine Arbeit (doch) nicht mag. Es scheint ja auch nicht am Umfeld zu liegen oder an der Schwierigkeit, mit der Tatsache umszugehen, daß man eben Lehrling und der Letzte in der Kette ist.
Wenigen Menschen ist es gegönnt, in ihrem Traumberuf zu arbeiten. Sie malochen unmotiviert irgendwo dahin, weil ja das Geld kommen muss. Sie gehen Kompromisse ein, die auf Dauer nicht befriedigen und sogar krank machen können.
Ich mache immer einen Unterschied zwischen Ich bin Maler und Ich arbeite als Maler. Es ist unschätzbar, mit den Dingen Geld verdienen zu können, die man gern tut und nur dann ist man wirklich gut.
Meine Tochter hat auch nach der Probezeit gewechselt. Aber bei ihr baten mich ihre Lehrherren zum Gespräch. Sie wäre eingestellt worden, weil sie so eine fröhliche und positive Ausstrahlung hätte. So ein gewinnendes, gut gelauntes Wesen - allen sei aufgefallen, daß dies immer weniger der Fall wäre. Sie wäre nicht bockig oder würde gar Arbeit verweigern, aber sie sei nicht glücklich. Darauf angesprochen, habe sie sich geöffnet. Sie möchte aufhören. Sie möchte etwas anderes machen, aber ihren Eltern das nicht antun. Eine Lehrstelle in einer relativ toten Region. Ein 6er im Lotto. Das dürfe man ja nicht aufgeben. Aber 3 Jahre Lehre in einem Beruf, von dem man weiß, daß man ihn nicht ausüben will wäre Zeit-, Energie- und Geldverschwendung. Man schlüge uns daher einen Aufhebungsvertrag vor.
Schande - fremde Menschen müssen mir das sagen? Fremde Menschen müssen mir erklären, daß es meinem Kind schlecht geht? Oder hält mein Kind nur nicht durch? Ist es zu weich?
Wir haben dann viel geredet und sie hat gesagt, daß sie uns einfach nicht enttäuschen wollte. Ich habe mich regelrecht geschämt. Ich habe mir eingebildet, eine gute Mutter zu sein und mein Kind in eine Ausbildung gepresst, die es nie wollte.
Wir sind dann einen etwas schweren und ungewissen Weg gegangen. Inzwischen macht sie ihren Traum-Job mit Hingabe, Idealismus und Leidenschaft. Und sie macht ihn gut.
Es war nicht das, was ich mir für mein Kind vorgestellt habe, aber um meine Vorstellungen geht es nicht. Sie glücklich zu sehen, ist im Grunde alles, was ich will. Ich bin fest davon überzeugt, daß auch deine Mutter so denkt. Es ist nur so schwierig. Ihr sollte ja eine Zukunft haben ...
Konkret zu deinen Fragen:
Nur, wenn man danach NICHTS tut, macht es einen schlechten Eindruck.
Das ist schwierig, gehört aber dazu. In einem ruhigen Moment. So, wie du es hier auch gesagt hast.
Mit 18 kannst du deine Verträge selbst unterschreiben. Wirklich VERBIETEN kann sie dir nichts. Aber ich würde trotzdem ihre Meinungen und ihren Rat anhören. Wie du es umsetzt, musst du verantwortungsvoll und -bewußt allein entscheiden.
Hm - bleiben, obwohl man weiß, daß man gehen wird? Das wird schwierig. Deine Arbeitsleistung wird das sicher beeinflussen. Außerdem könnte dein Chef JETZT vielleicht noch jemanden nachziehen, für den dann ein Traum wahr werden könnte. Vielleicht kannst du noch in einen Kurs an einer Berufsschule einsteigen oder ein Praktikum machen. Wenn du es dir zutraust, das Jahr noch anständig durchzuziehen, kann man noch etwas Geld mitnehmen und Erfahrung sammeln. Deinem Team gegenüber fände ich es aber unfair.
Gruß S.
Das ist mein Hauptproblem gerade.. Mit dem Chef. Er ist so ein lieber und redet auch oft davon wie unterbesetzt wir hier sind :/ die meisten anderen lehrlinge haben auch in der Probezeit gekündigt so wie ich das mitbekommen habe und ich hab irgendwie Gewissensbisse obwohl es mich ja eigentlich nicht kümmern muss..
Was das größte Problem an der Sache ist, ist eigentlich dass ich ja weiter auf die Schule gehen will um mein Abi zu machen, sprich BOS. Hab mich aber nicht getraut gleich auf die FOS zu gehen, denn wenn ich sie nicht schaffe steh ich ohne alles da .. So dachte ich sammle ich Berufserfahrung und Geld und gehe dann auf die Schule. Daher ist es doch eigentlich egal welche Ausbildung ich mache. Und ein Abbruch sieht nie gut aus im Lebenslauf. Eine Freundin von mir geht auf die FOS, meinte es wäre besser göeichbauf die FOS zu gehen halt nächstes Jahr um besser anschluss zu finden an den Stoff, da ich jetzt noch von der Realschule was weiß. Aber wenn ich die nicht schaffe.. Dann stehen zwei Abbrüche im Lebenslauf. Das ist mir eigentlich zu gefährlich..
Ich kann dich schon verstehen und du machst es ja gut. Zuerst was anderes suchen, das ist wichtig. Wenn du eine Stelle bekommst, sagen die dir sowieso wann du beginnen kannst/sollst. Deinem Chef sagst du es erst zum Termin wo du dann auch wirklich kündigen musst um die Kündigungszeit einzuhalten. An 18 kann dir deine Mutter nicht mehr verbieten den Betrieb selbst zu wählen. Das ist dann deine Sache.
Kommst du aus Heidenheim?