Unterschied zwischen Nationalkommunismus und Nationalbolschewismus?
Gibt es da einen Unterschied oder ist das das gleiche?
1 Antwort
Beide Begriffe sind eng mit politischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts verbunden, die insbesondere in Deutschland eine bedeutende Rolle spielten. Der Nationalkommunismus, wie er von einigen konzeptionell entwickelt wurde, vereint nationale und kommunistische Ideen. Die Befreiung des Proletariats war für die Anhänger das Hauptziel, wobei die nationale Identität und kulturellen Werte betont wurden. Diese Form des Kommunismus strebte nicht nur eine revolutionäre soziale Veränderung an, sondern auch eine nationale Wiederbelebung, oft im Sinne einer „ethnischen“ oder „kulturellen“ Einheit.
Der Nationalbolschewismus hingegen war eine radikalere Verbindung von Bolschewismus und Nationalismus. Diese Strömung erlebte ihren Höhepunkt während der chaotischen Weimarer Republik und wurde von Figuren wie Ernst Niekisch repräsentiert. Sie zielte darauf ab, den Kommunismus mit einem starken Nationalstaat zu kombinieren, wobei der Gedanke an eine „Volksgemeinschaft“ oft im Fokus stand. Der Nationalbolschewismus war aggressiver und anti-westlich geprägt, was sich in seiner Ablehnung von Liberalismus und Demokratie äußerte.
Der Unterschied zwischen beiden liegt darin, dass der Nationalkommunismus mehr Raum für sozialistische Ideen bietet, während der Nationalbolschewismus entschiedener und oft militärisch dem kommunistischen Weltbild folgt, jedoch die Nation und einen autoritären Staat in den Mittelpunkt stellt. Der Nationalkommunismus kann als eine „sanftere“ oder ideologisch flexiblere Variante betrachtet werden, während der Nationalbolschewismus stärker auf Revolution und die Umgestaltung des politischen Systems fokussiert ist.
LG aus Tel Aviv