Unterschied vor Kamera und Theater spielen
Hallo Community
Ich spiele als Hobby viel Theater und möchte auch mal Schauspielerin werden. Nun wurde ich für einen kurzen Film angefragt und habe zugesagt. Da ich noch nie vor der Kamera gespielt habe, würde ich gerne wissen, was ich im Gegensatz zum Theater anders machen muss. Vielen Dank für alle Antworten
3 Antworten
Hallo
- Kurzintervallauftritte, man kommt schwer in den "Flow"
- Schuss und Gegenschuss in Close Up verdoppelt den Aufwand auf konzentriertes Arbeiten
- Acting ins Leere bzw vor einer Kameraoptik
- keine Puplikumsreaktionen (Ok je nach Set)
- viel Leerzeit zwischen denn einzelenen Sets die man auch sinnvoll nutzen kann (proben, text lerrnen, lesen)
- Arbeitszeiten ganz früh am Morgen
- Nicht chronologische Handlungsstränge
- dezentere Maske die aber öfter nachgearbeitet wird
- kleinste Gesten sichtbar, man muss reduziert/dezidiert acten
- normale Sprechlautstärke reicht
- diverse Gewerke (Licht, Ton, Maske, Kamera, Script/Contiunity und Regie) am Set und wollen/müssen Ihr Ding umsetzen. Es gibt militärisch straffe Sets (Befehlston) oder kreative Sets (Chaos in Progress) und alles mögliche dazwischen.
- Film ist oft on the fly (fliegend). Ständig kann sich Text und Script ändern oder jemand will was anderes probieren
- Film ist keine Theatertruppe (andere Gruppendynamik ständig wechselndes Schauspielerpersonal)
- on Location hat man oft wenig Zeit also muss man schnell ohne "aufwärmen" auf den Punkt kommen
- Film zahlt nur Drehtage da kommt man schwer auf die nötigen Zeiten für die Sozialkassen
Du bist kein Profi, vielleicht hilft es trotzdem. Uns hat man immer gesagt, nicht spielen, nur denken. Kein "overacting" am Besten so wenig wie möglich machen. Aber wenn wir wüßten was das für ein Film ist täten wir uns leichter. Louis de Funes wäre gerade 100 geworden. Du siehst allgemeine Ratschläge gibt es nichr.
Beim Film muss man sich einfach immer vor Augen führen, dass sich die Kamera nicht betrügen lässt. Das "Nur so tun als ob" entlarvt die Kamera sehr schnell, weil sie Dich in Großaufnahme im Fokus hat. Versuche Deine Rolle genau kennenzulernen. Lese das Drehbuch so oft wie möglich und versuche alle Informationen, die etwas über Deinen Rollencharakter aussagen, herauszulesen. Dann schreibe am Besten eine Rollenbiographie und überlege Dir, welche Gedanken und Gefühle die Figur in jeder Szene hat. Dann überlege Dir, ob Du diese Gefühle aus Deinem Leben kennst und was sie ausgelöst hat. Stelle Dir die Umstände und Personen vor, die diese Emotionen ausgelöst haben und dann Action. Ich wünsche Dir viel Glück!