Um was ging es beim der "Funktionalismusdebatte" bzw. beim "Formalismusstreit" in der DDR?
In den 50er und 60er Jahren wurde diese Diskussion mehrfach angefacht. Ich muss ein Referat zum Design in der DDR halten und habe das Buch "GEstalten für die Serie - Design in der DDR" vor mir. Ich kann mir aus dieser Debatte keinen Reim machen und verstehe nicht recht, worum es nun geht. Einerseits sieht man Dekor - und Formlosigkeit in den 50er Jahren als negativ an, anderseits wird, wieder untem dem Thema des Formalismus oder Funktionalismus, in den 60er Jahren wert auf Minimalismus und will das Formen rational und auf einer wissenschaftlichen Basis begründet sind. Das sind für mich zwei total unterschiedliche Ausgangspositionen und ich verstehe nicht, wie beides unter einer Debatte zusammengefasst werde kann. Was wollte die DDR denn nun, Rationalismus oder Form und Dekor auch in Zeiten der Massenfertigung?
1 Antwort
Bin über eine Google-Suche hier her gekommen – besser spät als nie ;-) Die Formalismusdebatte wurde zwar als "Debatte" bezeichnet, kann aber schon mehr als Durchsetzung der eigenen Meinung ohne Rücksicht auf Gegenstimmen bezeichnet werden. Sie begann Anfang der 50er Jahre und richtete sich gegen die heutzutage sogenannte "Klassische Moderne" sowie dessen typischen Formen (Ornamentlosigkeit). Etwa '56 war sie vorzeitig zuende (Entstalinisierung), Anfang der 60er Jahre gab es aber noch ein paar einzelne Phasen, die ähnliche Ziele verfolgten. Dekorlose Phasen in der Produktgestaltung der DDR gab es deshalb vor allem kurz nach der Gründung und Ende der Fünfziger bis Ende der Sechziger. Quelle: http://ddr-design.info/2-5-die-formalismusdebatte/