Übertragung negativer Ereignisse auf die eigene Beziehung?

4 Antworten

Einfach gesagt: verarbeite deine Angst.

Sei dir bewusst, dass das Gefühl Angst dazu da ist, um uns vor Gefahren zu schützen. Wenn du zum Beispiel auf einem 20 Meter hohen Turm stehst und dein Gehirn dir sagt, spring runter wird alles gut gehen, kommt die Angst und sagt:"ey warte mal, das werden wir doch gar nicht überleben?? Das ist viel zu hoch!" Du wirst den Turm wieder runterlaufen und deine Angst hat dich vor dem Tod gerettet. Dafür ist die Angst da und auch nützlich!

Bei Angststörungen ist das aber etwas anders, wie das Wort schon sagt, ist die Angst "gestört". Die Angst macht aus vielen harmlosen Situationen einen Ausnahmezustand, wie als würdest du wieder auf einen hohen Turm stehen. In solchen Situationen nützt dir die Angst allerdings gar nichts. Denn es gibt ja keine Gefahr.

Für dein inneres Kind lautet die Gefahr allerdings "nicht verlassen zu werden". Durch die Trennung deiner Eltern wurde dein inneres Kind verletzt und fühlt sich allein gelassen. Immer wenn du nun in Situationen kommst, in denen eine Trennung möglich sein könnte, reagiert dein inneres Kind. Es denkt:"hey moment, das kommt mir bekannt vor. Das war schon mal so! Wir befinden uns in einer Notsituationen!!" Was passiert dann? Du fühlst Angst und deine Gedanken fressen dich auf. Auch wenn es dazu gar keinen richtigen Anlass gibt.

Es ist klar, dass du diese Gedanken nicht mehr haben willst. Du darfst diese Gedanken aber nicht verdrängen, sonst wird es nur schlimmer. Du musst sie zulassen und verstehen. Woher sie kommen, weißt du jetzt. Immer wenn du Angst fühlst, denke dir:"Ok, ich habe jetzt Angst. Aber warum? Ist diese Angst begründet? Befinde ich mich tatsächlich in einer Gefahrensituation oder möchte mir mein inneres Kind nur etwas mitteilen?" Damit akzeptierst du deine Angst und lernst sie kennen. Und dann sagst du dir:"Es ist alles gut. Ich lasse dich (inneres Kind) nicht alleine, wir sind zusammen in diesem Leben und ich bin bei dir. Wir brauchen keine Angst zu fühlen."

Außerdem: die Angst bringt dir ja gar nix. Nehmen wir an, dein Freund würde dich tatsächlich betrügen. Deine Angst hält ihn ja nicht auf. Du kannst andere nicht kontrollieren, jeder wird tun was er machen möchte. Deine Angst wird niemanden an etwas hindern. Es wird dich nur in deinem Leben einschränken.

Deine Angst umschlingt dich und lässt dich deine Beziehung laufend in Frage stellen. Was wäre wenn auch dein Freund dich verlässt?

Die Erfahrung , die du gemacht hast, das Wissen, dass eine sichere Bank zusammengebrochen ist, hat dich geprägt. Aber es ist das Leben deiner Eltern, nicht das deine.

Stell dir deine Angst wie einen Tiger vor, der in einem Käfig lebt. Er wird gefüttert, aber nicht gestreichelt, er wird bewundert, aber nicht herausgelassen. Ein kleiner Hase zittert schon beim Gedanken an das große gefährliche Tier.

Denke dir nun, der Tiger ist aus Papier. Er kann dir nichts tun, du brauchst nicht an ihn zu denken, du könntest das Blatt zerreißen und weg wäre er. Der kleine Hase lacht fröhlich...

Deine Angst muss klein werden, sie darf dich nicht einnehmen. Daran musst du arbeiten. In jeder Beziehung gibt es Verlustangst. Es wird immer ein Risiko dabei sein.

Du kannst das hinkriegen, wenn du an den Tiger denkst.

Ihr seid nicht wie deine Eltern und dein Freund kann auch nichts dafür, dass die sich getrennt haben.

Lass dir Zeit ihn besser kennen zu lernen, mit der Zeit wirst du ihm dann besser vertrauen können. Solange ihr glücklich seid besteht doch eh kein Grund zur Sorge.

Aber ich habe in letzter Zeit dauernd den Gedanken bzw. die Angst dass er mich betrügt, obwohl dazu kein Anlass besteht.

Sprich ihn doch einfach mal drauf an. Einfach nur so als offene, ehrlich Mitteilung. Es kann gut sein, dass die Angst dann einfach verschwindet.

Angst versteckt sich meistens im Dunklen und bei Licht verschwindet sie.

Ich möchte diese Gedanken nicht mehr haben, ich würde mein Gehirn am liebsten die Toilette runterspülen.

Je mehr Widerstand Du leistest, desto stärker werden sie. Also hör am besten auf, Dich gegen diese Gedanken zu wehren. Du kannst Dir innerlich sagen: "Oh hallo Gedanken, da seid ihr ja wieder. Dann gehen wir jetzt ein Stück zusammen."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung