Transsexuell und dann auf Klassenfahrt?

8 Antworten

Auch transsexuelle Jugendliche vor einer Operation (was hat die den bitteschön in diesem Kontext für eine Bedeutung) haben ein Geschlecht, nämlich das, was das Gehirn vorgibt. Im Normalfall sollte es kein Problem sein, die Person im entsprechenden Raum unterzubringen, wenn aber grosse Mobbinggefahr besteht ist ein Einzelzimmer wohl besser.

Befindet sich ein transsexueller Mensch in der Phase der sozialen Angleichung (will heißen, er/sie versucht gerade, sich im gefühlten Geschlecht sozial zu etablieren), ist es ihm/ihr natürlich gestattet, mit Menschen, die mit diesem Geschlecht bereits geboren wurden, in ein Zimmer zu gehen.

Konkret: Eine Transfrau (also eine Frau im Körper eines Jungen) darf natürlich mit biologischen Mädchen ins Zimmer, ein Transmann mit Jungs.

Zwischen der Theorie und der Praxis gibt es allerdings immer Unterschiede. Am schlausten ist es, den Klassenlehrer/Tutor ins Vertrauen zu ziehen und zu fragen. An den Kommentaren unter dieser Frage kann man ja auch ablesen, dass es einige Vorurteile gegenüber Transsexuellen gibt, daher ist es für viele Trans*menschen am angenehmsten, mit ihren Freunden oder Freundinnen, unabhängig vom Geschlecht, in ein Zimmer zu gehen. Am besten bespricht man das mit den Mitbewohnern und der/dem Transsexuellen selbst.

Gestattest du, dass ich noch kurz deine Formulierung kritisiere: Als transsexueller Mensch ist man nicht "beides", sondern Junge oder Mädchen. Lediglich der Körper weicht davon ab. Und selbst das Transsexuellengesetz in Deutschland sagt, dass eine vorgenommene Geschlechtsangleichung KEINE Vorraussetzung für ein "weiblich" oder "männlich" im Pass. Insofern ist eine OP nicht einmal nötig, um als Frau/Mann anerkannt zu werden.

Gruß, Schalk


Janey0815  23.07.2017, 10:03

Ist zwar schon älter, aber mir wurde es als Transfrau NICHT erlaubt mit anderen Mädchen auf ein Zimmer zu gehen, da im meinen Dokumenten noch mein männlicher Name steht, und es dEsshalb nicht erlaubt ist

In das, in dem er oder sie sich wohlfühlt bzw. sich zugehörig fühlt.
Ich fürchte nur, dass viele Leute das anders sehen, v.a. wenn ich die anderen Antworten hier so sehe. Angeblich ist Deutschland ein fortschrittliches Land, aber was TranssexuellenGesetze angeht absolut diskriminierend!


BadHairDays  21.09.2010, 13:42

Die daraus resultierenden Menschenrechtsverletzungen wurden schon von der EU Menschenrechtskomission und der UN angemahnt. Mal abgesehen davon, das Karlsruhe schon 5 Punkte des aktuellen Gesetzes als Verfassungswiedrig eingestuft hat.

Das diese Menschenrechtsverletzungen kein Medienecho hervor rufen löst bei mir gerne mal ein wenig den Verdacht aus, dass transsexuell Betroffene nicht als Menschen wahr genommen werden.

Die Lehrer müssen bewerten in welches Grüppchen (die sich ja vor Klassenfahrten bilden wegen der Zimmervergabe) er/sie passen würde was heißt welches Grüppchen gut damit umgehen kann und ihn/sie nicht ärgern würde. Die zweite Möglichkeit ist, dass er/sie einfach in das Zimmer zu seiner Clique kommt. Meistens geben sich Transsexuelle Kinder doch wie ein gewisses Geschlecht und kleiden sich auch so ... dann sollte das Kind auch in ein Zimmer mit demselben Gechlecht gelassen werden.


Wasabicliochips  21.09.2010, 13:03

na meinst du die mädchen wollen nen kerl bei sich im zimmer haben? denn das ist er, auch wenn er rosa röckchen anhat!!

Ontario  21.09.2010, 13:43
@Wasabicliochips

Noch ist er/sie was die Anatomie betrifft, weiblich. Deine Aussage, es sei ein Kerl, trifft demnach nicht zu bis er/sie sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat. Vielleicht mal drüber nachdenken, ob ein bischen Toleranz angebracht wäre.

BadHairDays  21.09.2010, 13:48
@Ontario

Ich glaube, er meinte es anders herum und damit mit dir kongruent. Ich frag mich allerdings schon, wer von euch im Alltag wirklich wert darauf legt, in die Unterhose anderer Leute zu blicken. Ob es sich um ein Männliches oder weibliches Wesen handelt, werden die meisten wohl anhand von Habitus, Stimme und sichtbaren Äusseren berwerten und dann nicht mehr in Frage stellen.

Ich denke, das kommt so selten vor, dass da von Fall zu Fall neu entschieden wird.