tonale Beantwortung?

3 Antworten

Die beiden Antworten von Feuervogel und Sturmwolke sind zwar richtig, beziehen sich aber vielleicht etwas einseitig auf die Fuge. ("Dux"-"Comes"). Es lässt sich auch etwas allgemeiner ausdrücken: In einer Imitation (die zweite Stimme imitiert die erste Stimme, zeitlich versetzt; und in diesem Fall auch von der Tonhöhe versetzt) wäre eine reale Beantwortung die Übernahme aller Intervalle in der 2. Stimme haargenau gleich wie in der 1. Das würde aber sehr häufig aus der Tonart rausführen, wie auch Feuervogel richtig bemerkt hat.

Beispiel: Beginn der dt. Nationalhymne in C-Dur wäre: cdedfedHc. Real z.B. eine große Sekunde höher: d e fis e g fis e cis d. Fis und Cis sind aber in C-Dur nicht vorhanden, führen eher nach D-Dur. Tonale Imitation wäre nun, dass auch hier f und c gespielt würde: defegfecd. Melodie wirkt jetzt leicht verfremdet, bleibt aber in der Tonart.

Klar?

Wenn der Dux im Themenkopf eine Quinte hat (z.B. C - G - D - ...), dann wird im Comes,der ja gewöhnlich auf der Quinte (5. Stufe) beginnt nicht G - D - A - ...) geantwortet, sondern der Comes wird angeglichen zu: G - 'C' - A - ...). Die Oktave ist sozusagen die "deadline" und die Tonart der Fuge gerät nicht aus den Fugen. :-)

Das andere, mit D wäre real und kommt auch manchmal vor.

Wenn im Themenkopf des Dux der Quintton über dem Grundton erscheint, wird dieser im Comes meist zur Quarte abgewandelt (tonale Beantwortung), um die Identität der Tonart zu gewährleisten.
Diese Technik geht auf die Anordnung der Modi zurück. Anderenfalls wird das Thema intervallgetreu („real“) transponiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fuge_%28Musik%29