Therapiehund in Wohnung trotz verbot?

6 Antworten

Natürlich haben diese wirklichen Assistenz-Hunde einen "Sonderstatus".

Falls du also die erforderlichen Bescheinigungen hast, würde ich im Vorfeld mit dem Vermieter das Gespräch suchen. Im Nachhinein hat es immer einen schlechten Beigeschmack und bescherrt dir mehr Ärger als nötig wäre.

Ich würde das einfach vorher in Ruhe ansprechen, dann sollte es keine Probleme geben.

Ist doch klar, DASS der VM erstmal grantig reagiert, wenn Du ihn nicht informierst und er dann merkt, da ist doch ein Hund.

Mit vorher drüber reden lassen sich Missverständnisse immer vermeiden.

Beispiel bei uns : unsere VM ist wegen anderer Mieter echt ungnädig bei Dauerbesuch.

Das wussten wir ja.. wollten aber den Sohn von Freunden während eines 3-Monate-Praktikums erstmal aufnehmen, ggf auch für die ganze Zeit, falls er kein Zimmer oder so findet.

Also nett der VM Bescheid gesagt, sie freute sich und 'gar kein Problem, Frau H, danke für die Info, passt schon, auch wenn er mal wieder kommen will'

Genauso unser Mieter unter uns. Seine Tochter hatte einen kleinen* Hund, sie ist durch Unfall verstorben und er wollte den Wuff gerne zu sich nehmen. VM gefragt, Zusammenhang erklärt..kein Problem.

* klein= Größe, nicht Alter . Nen Kangal wäre auf 45m2 problematisch, der Chihuahua-Mix nicht

Therapie- oder Assistenzhund? Wenn du dir die Ausbildung eines solchen Hundes (~20.000 - 25.000€) leisten kannst, könntest du mit deinem Vermieter reden. Ansonsten bleibt nur ein Umzug. Du könntest zwar versuchen zu klagen, aber das wäre nicht nur mit Stress und Kosten verbunden, sondern würde auch das Mietverhältnis negativ beeinflussen. Bevor du keine schriftliche Haltungsgenehmigung hast, wirst du vermutlich überhaupt keinen ausgebildeten Hund bekommen (bzw. ins Training eingebunden).

Für welchen Bereich benötigst du den Hund deiner Meinung nach? Wer bei psychischen Erkrankungen einen Hund "braucht", stellt sein Wohlbefinden über die Bedürfnisse des Hundes und ist als Halter ungeeignet. Es gibt viele bessere Alternativen. Wer gefestigt genug für eine artgerechte Hundehaltung ist, muss seine Krankheit(en) nicht vorschieben. Bei "sinnvollen" Assistenzhunden wirst du bei den zuständigen Vereinen Ansprechpartner finden.

Perfekt formuliert 👏🏻 sehe ich genau so. Vor allem bei Depressionen kann das ganz schlimm nach hinten los gehen mit dem Hund.

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@Silanor

Danke :)

Ich leide selber unter anderem an Depressionen und Borderline und weiß deshalb wie viel Arbeit und Selbstdisziplin nötig ist, um Haustiere, besonders Hunde, halten zu können. Und wie hart es sein kann, wenn man seinem Tier nicht gerecht werden, obwohl man es will*. Oder wie wenig Zeit und Energie man für andere Dinge hat, wenn man sich voll auf sich und seine Psyche konzentriert (z.B. in der Klinik). Oder wie heftig Medikamentenumstellungen sein können.

* Wir hatten immer Familienhunde, auch schon bevor ich krank wurde, und meine Familie konnte meine "Ausfälle" auffangen konnten, sodass der Hund/die Hunde nicht darunter leiden mussten. Inzwischen kann ich, wenn ich einige Dinge beachte, konsequent bin und meine Medikamente nehme, "normal" leben.

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@Virgilia

Oh das tut mir leid dass du da durch musst, bzw mit leben musst - Borderline geht ja nie richtig weg oder wie war das?

Ich kann was Depressionen an geht dich aber total verstehen. Bei mir hat es genau wie bei dir auch nur geklappt weil ich noch bei meinen Eltern lebe die sollte ich ausfallen dann mit dem Hund laufen könnten 😬

Deshalb stehe ich sehr kritisch, so wie du, zu den Therapiehunden.

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@Silanor

Es sind leider nicht "nur" diese beiden ^^ Wer nur meine Diagnosen kennen würde, würde mir vermutlich nicht einmal zutrauen alleine einzukaufen :D Meine Depressionen begleiten mich offiziell seit meinem 14. Lebensjahr, die werde ich wohl nie komplett los. Aber man kann sie zumindest soweit abschwächen, dass sie nicht mehr das Leben bestimmen.

Bei der Borderline Störung habe ich das "Glück", dass ich nicht dem Klischee (laut und sprunghaft) entspreche, sondern eher die "stillen" Probleme habe. Die Symptome überschneiden sich mit vielen anderen Krankheiten, deshalb ist die Diagnostik und Behandlung nicht ganz einfach. Es gibt, meines Wissens nach, auch keine speziellen Medikamente. Bei einigen Therapien, z.B. DBT, soll es wohl möglich sein, dass man, nach sehr viel Arbeit, nicht mehr genug Punkte erfüllt, aber bei mir hat es bisher nicht geklappt ^^

Ich denke ich habe einen guten Weg gefunden, um damit zu leben ^^ Zu den Dingen, die ich in der Klinik gelernt habe, gehört zu erkennen, welche Dinge man akzeptieren muss, weil man sie nicht ändern kann und was man ändern kann (wenn man will). Natürlich ist es einfacher sich darauf "auszuruhen", habe ich ehrlicherweise nach meinem Abschluss auch eine Weile getan, aber ich wollte immer eigene Tiere haben und dafür muss ich "funktionieren". Das dauerte natürlich, allein bis die Medis gepasst haben, und ich muss wirklich jeden Tag Achtsamkeitsübungen machen, mich frühzeitig runterskillen und auf einige Sachen achten, aber es geht. (Zum Glück bin ich eher ein "Kopfmensch" ^^) Und ich behaupte die "Erfolge" mit "meinen" Tierschutzhunden geben mir recht ;)

Ich wünsche dir, dass du deine Depressionen so weit in den Griff bekommst, dass du auch nach deinem Auszug ruhigen Gewissens einen Hund halten kannst :)

Viele Leute haben leider viel zu romantische Vorstellungen von der Hundehaltung. In Büchern, Filmen und Serien werden Hunde ja oft als "bester Freund" dargestellt. Und genau das wünscht man sich doch, wenn es einem mies geht - einen Freund, der einen bedingungslos liebt und immer für einen da ist. Dass dieser "Freund" aber auch Bedürfnisse hat, wird allzu oft verdrängt. Oder das ein Tier nicht versteht, warum man so "seltsam" ist und einen deshalb meidet, nicht weil es einen ablehnt.

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@Virgilia

Das tut mir wirklich sehr leid für dich dass du da so viele Probleme hast... Ich bin aber fest davon überzeugt dass du das meist hinter dir lassen kannst irgendwann (: zumindest wünsche ich es dir von ganzem Herzen.

Die Erfolge die man mit Hunden erlebt können einem wirklich weiter helfen und auch das Selbstbewusstsein stärken. Zumindest empfinde ich dies so. Aber wie du bereits sagtest. Der Hund braucht auch seine Versorgung. Und der kommt als Therapiehund leider fast immer zu Letzt drank wenn's darum geht.

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@Silanor

Danke, aber ich brauche dir wirklich nicht leid tun :) Ich habe in der Hinsicht einfach ...Pech, aber es gibt deutlich schlimmere Schicksale. Die meisten Leute merken mir im Alltag nichts an. Ich habe Wege gefunden damit umzugehen, ohne mir oder anderen dabei zu schaden, und kann im großen und ganzen das Leben führen, das ich führen will. Das reicht mir. Einige Dinge sind manchmal ein wenig nervig, aber irgendetwas ist ja immer ^^

Allein dafür, dass mir nicht nur ich selbst sondern auch erfahrene Halter, Tierschützer und Trainer einen Shiba aus dem Tierschutz zutrauen würden, hat sich die ganze "Arbeit" gelohnt. Und für "meine" Mädels sowieso <3

Tiergestützte Therapien sind super, wenn man denn einen Platz bekommt, aber bevor man über ein eigenes Tier nachdenkt, sollten die Krankheit(en) nicht mehr ausschlaggebend sein. Dann wäre ein Klinikaufenthalt, bei dem man gezielt und intensiv an sich selbst arbeitet, zielführender.

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Nur wenn du einen zugelassenen offiziellen Therapie Hund hast.

Der kostet bis zu 25.000€ und wird fast nie von der Krankenkasse übernommen .

Einfsch nur ein random Hund den du als Therapie Hund bezeichnest zählt natürlich nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Ausgenommen sind hier Blindenhunde sowie Therapiehunde. Diese bedürfen keiner Genehmigung müssen jedoch als solche auch zugelassen sein und ein Bescheinigung besitzen. In diesem Fall darf das Tier kein Hindernis sein, eine Wohnung mit Hund zu finden.

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Woher ich das weiß:Recherche